Einkaufslexikon
A
ABC-Analyse
Die ABC-Analyse ist ein betriebswirtschaftliches Analyseverfahren. Sie teilt eine Menge von Objekten, wie z.B. Umsatz, Gewinn, Einkaufspreis und Jahresverbrauch, nach den Kriterien Wert- und Mengenanteil in die Klassen A, B und C ein. A-Güter weisen einen hohen Wertanteil (ca. 70-80 %) und einen geringen Mengenanteil (ca. 10-20 %) auf. B-Güter zeichnet ein Wertanteil von 10-25 % und ein Mengenanteil von 10-40 % aus. C-Güter nehmen nur einen geringen wertmäßigen Anteil (ca. 5-10 %), jedoch einen hohen mengenmäßigen Anteil von 50-70 % ein. Aus Einkaufssicht sind A-Güter besonders intensiv zu betrachten und für C-Güter eine prozessual einfache Lösung zu finden. Die ABC-Analyse wird in der Praxis im Regelfall durch die XYZ-Analyse ergänzt.
Abfallwirtschaft
In einem Industrieunternehmen fallen mitunter Produkte an, die weder in der eigenen Produktion noch von anderen Unternehmen benötigt werden. Diese Produkte werden allgemein als Abfall bezeichnet. Die Planung, Durchführung und Kontrolle der Abfallentsorgung stellt den essenziellen Bestandteil der Abfallwirtschaft dar. Auf Grund der Ressourcenverknappung und den ökologischen Ansprüchen der Gesellschaft hat die Abfallwirtschaft einen immer größer werdenden Einfluss auf die Rentabilität einer Unternehmung.
Abgabenordnung
Die Abgabenordnung (AO) ist das maßgebliche Gesetz des deutschen Steuerrechts. Die Abgabenordnung definiert alle wesentlichen Fragen des formellen Rechts einer Verfahrensordnung sowie allgemeine Fragen des materiellen Steuerrechts. Aufgrund ihrer grundlegenden Bedeutung für das Steuerrecht wird bei der Abgabenordnung auch von dem sog. Mantelgesetz bzw. Steuergrundgesetz gesprochen.
Abgewickelte Sendungen per Personalstunde
Siehe Produktivitätskennzahlen.
Abrufvertrag
Beim Abrufvertrag wird eine bestimmte Menge bestellt und erst zu einem späteren Zeitpunkt abgenommen. Ein erhöhtes Bestellvolumen sowie verringerte Lagerkosten bei hoher Versorgungssicherheit sind die Vorteile für den
Einkauf.
Accounts Receivables
Siehe Days Sales Outstanding.
Advanced Planning and Scheduling
Bei APS-Systemen handelt es sich um eine Erweiterung von ERP-Systemen (
Enterprise-Ressource-Planning). APS-Systeme dienen dazu, die Aktivitäten der gesamten
Supply Chain synchron aufeinander abzustimmen. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette erfasst, inklusive der Lieferanten- und Kundenströme.
Advanced Purchasing
Siehe Prozessbezogenes Sourcing.
Advanced Sourcing
Siehe Prozessbezogenes Sourcing.
Allgemeine Einkaufsbedingungen
Die allgemeinen Einkaufsbedingungen bilden den rechtlichen Rahmen und die allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Abnehmer. Wichtige Inhalte sind Kosten für die Versicherung, Überlassung von Unterlagen, Zurücknahme von Verpackung, Abtretung von Forderungen, den Gerichtsstand und den üblichen Erfüllungsort. Die Regeln der AGB haben solange Gültigkeit, sofern in den übergeordneten Schichten keine spezifischen Vereinbarungen getroffen worden sind.
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Bei den allgemeinen Geschäftsbedingungen handelt es sich um einen vorformulierten Vertrag, der für eine Vielzahl von Geschäften verwendet werden kann. Dabei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass individuelle Absprachen vor den AGBs Vorrang haben. Weiterhin können AGBs von gesetzeswegen nach §§ 305-310 BGB auch in bestimmten Fällen unwirksam sein. Die grundsätzliche Intention von AGBs besteht darin, dass nicht für jedes Kaufgeschäft ein individueller Vertrag aufgesetzt werden muss, sondern dass vielmehr ein einheitlicher Standard besteht.
Ampelverfahren
Bei dem Ampelverfahren werden für einen Sachverhalt drei Interventionspunkte definiert, die jeweils mit den Farben grün, gelb und rot verknüpft sind. Dabei stellt die Farbe grün eine unkritische und die Farbe rot eine kritische Zone dar. Die gelbe Farbe signalisiert den Übergang von der einen in die andere Zone. Dieses Controllinginstrument ermöglicht es, sich einen schnellen Überblick über einen Sachverhalt zu verschaffen. Entscheidungsträger können somit innerhalb kürzester Zeit ein Problemfeld identifizieren. Ein solches Ampelverfahren wird in der Praxis bspw. bei der Überwachung des Lagerbestandes oder der Lagerreichweite eingesetzt.
Anbahnungskosten
Anbahnungskosten ergeben sich aus der Suche nach Kontaktpartnern innerhalb der vorvertraglichen Phase einer Transaktion. Sie werden unter anderem durch das Signaling und Screening der Marktpartner verursacht. Anbahnungskosten bestehen dabei im Wesentlichen aus Informationskosten, welche bei der Lieferantenauswahl anfallen. Im Hinblick auf ihre Gesamtheit zählen die Anbahnungskosten neben den Vereinbarungskosten zu den Transaktionskosten.
Angebotsprüfung
Ermittelt den Anbieter, der bezogen auf Qualität, Termin und Einstandspreis das beste Angebot abgegeben hat.
Angebotssituation
Die Situation der Angebotsseite, den Beschaffungsmarkt betreffend, ist abhängig von der herrschenden Konkurrenzsituation. Zur Bestimmung der Konkurrenzsituation sind die Parameter Marktanteil, Marktzugangsbeschränkungen,
Wettbewerbsbeschränkungen, Produktdifferenzierungsgrad und Substitutionsgüterpotential auszuwerten. Diese sind im
Five Forces Modell von Porter näher erläutert.
Anlaufkosten
Anlaufkosten fallen im Gegensatz zu Umrüstungskosten während der Einarbeitungsphase auf eine neue Sorte - also erst nach Fertigungsbeginn - an. Zu den Anlaufkosten zählen Mehrkosten, die bei der Anlaufphase einer Sorte im Vergleich zu einer eingespielter Produktion anfallen. Ursachen für Umrüstungskosten liegen in höherem Ausschuss oder in einer längeren Produktionszeit je Mengeneinheit.
Annahmeverzug
Der Annahmeverzug entsteht nach § 293 BGB, wenn der Käufer die ordnungsgemäß, also zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und zur richtigen Qualität, gelieferte Ware nicht annimmt. Für den Lieferanten entsteht aus dem Sachverhalt entweder das Recht die Ware zurückzunehmen und anderweitig zu verkaufen oder den Käufer auf Abnahme der Ware zu verklagen. Der Käufer hat in jedem Fall für den entstandenen Schaden zu haften.

Anteil der Kosten am EKV
Zeigt das Verhältnis von Bestellvolumen zu den Kosten des
Einkaufs. Die Kosten sollten verhältnismäßig gering sein. Ein niedriger Wert ist anzustreben.
Anzahlung
Bei einer Anzahlung wird ein Teil des Kaufpreises im Vorfeld der Warenübergabe bezahlt. Dieser Sachverhalt wird als Vorauszahlung bezeichnet. Der Lieferant bezweckt mit der geforderten Anzahlung, dass der Käufer die Ware abnimmt und kein Annahmeverzug auftritt.
Artikelkommissionierung
Siehe Kommissionierung.
A-Teile
Siehe ABC-Analyse.
Audit
Der englische Begriff Audit ist ein Synonym für die deutsche Revision und stellt somit die Überprüfung eines Verantwortungsbereiches von internen oder externen Personen dar. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass diese prüfenden Personen unabhängig agieren können. Audits werden im Umfeld von diversen Zertifizierungsverfahren, z.B. der ISO Zertifizierung, oder auch der Lieferantenbewertung durchgeführt. Siehe auch
Lieferantenaudit.
Aufbewahrungspflicht
Geschäftsnahe Unterlagen müssen aus Gründen des Gläubigerschutzes und des Steuerrechts für einen definieren Zeitraum nach § 257 BGB und § 147 AO aufbewahrt werden. Für Geschäftsbücher, Bilanzen, Lageberichte und alle Dokumente, die zu deren Verständnis notwendig sind, gilt eine Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren. Die übrigen Dokumente, wie z.B. Geschäftsbriefe, sind 6 Jahre aufzubewahren. Ein Unternehmen kann die aufbewahrungspflichtigen Unterlagen auch auf einem Datenträger sichern, wenn die Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung eingehalten werden.
Aufschlag
Der Aufschlag stellt den Betrag dar, welcher auf den Einstandspreis addiert wird, um den Verkaufspreis zu berechnen. Bezieht ein Käufer das Produkt über den Handel, muss damit gerechnet werden, dass der angebotene Preis einen Handelsaufschlag enthält. Dieser Handelsaufschlag umfasst neben den Mehrkosten, die dem Händler entstehen, auch den Gewinn.
Auktion
In einer Auktion treffen Käufer und Verkäufer aufeinander. Anders als bei einem herkömmlichen Kaufvertrag wird der Preis für ein Produkt erst im Rahmen der Auktion ermittelt. Es wird grundsätzlich zwischen einer verkaufsmotivierten Auktion oder einer Reverse Auction differenziert. Bei der verkaufsmotivierten Auktion können mehrere Käufer ein Angebot für ein Produkt abgeben. Je nach Wahl des Auktionsmodi erhält dann einer der Käufer den Zuschlag. Der Vorteil beider Auktionsformen besteht darin, dass sowohl der Käufer als auch der Verkäufer direkt in Kenntnis über die Zahlungsbereitschaft des jeweilig anderen informiert ist.
Auslastungsgrad
Siehe Produktivitätskennzahlen.
Ausschreibung
Eine Ausschreibung ist ein Schriftstück, welches an potentielle Lieferanten geschickt wird, um deren Konditionen für ein bestimmtes Produkt und dessen Anlieferung anzufragen. So können auch bis dato unbekannte Anbieter in die Ausschreibung miteinbezogen werden. Quellen hierfür sind unter anderem Einkaufshomepages, unternehmenseigene Internet-Einkaufsplattformen und virtuelle Marktplätze. Anonyme Ausschreibungen sind wegen geringer Rücklaufquote nicht zu empfehlen.
Eine Ausschreibung sollte mindestens folgende inhaltlichen Punkte abdecken:
1. Lieferbedingungen, Belieferungsintervall, Lieferzeiten, Anlieferungsstandorte
2. Zahlungskonditionen
3. Qualität/Informationen
4. Zusätzliche Dienstleistungen
5. Verpackung
6. Bedarfszeitraum
Nachdem möglichst alle der angeschriebenen potentiellen Lieferanten ihr Angebot für die spezifische Anfrage abgegeben haben kann der Einkäufer objektiv entscheiden, welches davon das sinnvollste für sein Unternehmen ist.
Ausschreibungs-/Anfragequote

Zeigt das Verhältnis der Ausschreibungen zu den Untermaterialgruppen. Gibt Auskunft über die Leistungsfähigkeit des
Einkaufs und die zeitlichen Ressourcen für strategische Aufgaben. Zudem ist es ein Hinweis auf die Aktualität der Preise.
B
Balanced Scorecard
Balanced Scorecard (BSC) kann als „ausgewogene Kennzahlentafel“ übersetzt werden. Sie gruppiert Kennzahlen in die vier Kategorien Finanzen, Kundenorientierung, interne Geschäftsprozesse sowie Lernen und Entwicklung. Besondere Charakteristik der Balanced Scorecard ist die mehrdimensionale Betrachtung, welche folgende Faktoren beinhaltet:
- Vergangenheits- und Zukunftsbezug
- Ausrichtung des Unternehmens auf strategische Ziele, da (operative) Leistungstreiber an die Seite von Ergebniskennzahlen treten
- Analyse des Status quo
- Kommunikation der Strategie
- Verbindung der Kennzahlen über Ursache-Wirkungsbeziehungen
Die BSC beschreibt mit seiner Ursache-Wirkungskette, wie die Entwicklung von Fach- und Expertenwissen der Mitarbeiter die interne Prozessqualität und die Durchlaufzeit von Prozessen erhöht und zum Beispiel durch eine pünktliche Lieferung wiederum die Zufriedenheit der Kunden verbessert werden kann. Somit wirkt sich die allgemeine Prozessverbesserung auf die Kundentreue und nicht zuletzt auf den
Return on Investment (RoI), das finanzielle Ergebnis aus.
BANF
BANF steht für Bestellanforderung und ist ein interner Beleg im Beschaffungsprozess. Eine BANF wird immer dann von Bedarfsträgern an den Einkauf gesendet, wenn der einzelne Bedarfsträger keine Befugnis hat, eine Ware selbständig zu bestellen. Die entsprechende Mengenanforderung, der gewünschte Liefertermin und Preis werden dann an den Einkauf weiter gegeben, wobei dieser im Normalfall der BANF zustimmt und diese als Bestellung an den Lieferanten sendet.
Barcode
(Strichcode) Beim Barcode handelt es sich um einen maschinell lesbaren Strichcode, der auf Produkten und Produktverpackungen aufgedruckt ist. Mit Hilfe eines Scanners wird der Strichcode gelesen und der Abgang der Ware in einem angeschlossenen IT-System verbucht. Somit können Ist- und Sollbestände miteinander verglichen werden und bei Erreichen des Meldebestandes kann eine Bestellung automatisch generiert werden.
Basisvertrag
Siehe Rahmenvertrag und
Rahmenvereinbarung.
Beanstandungsquote
Siehe Qualitätskennzahlen.
Bedarfsbündelung
Die Bedarfsbündelung steht für die gebündelte Beschaffung von Waren oder Dienstleitungen (Dienstleistungsbeschaffung) bei einem oder wenigen Lieferanten. Durch die größeren Volumina lässt sich ein besserer Preis realisieren.
Bedarfsplanung
(Materialbedarfsplanung) Bedarfsplanung findet vor dem Bestellzeitpunkt der Materialien statt und legt die benötigten Bedarfe zur Herstellung bezüglich Menge, Art und Beschaffenheit für den Planungszeitraum (Planungsperiode) fest. Die Bedarfe können entweder durch interne Herstellung oder Beschaffung von einem externen Anbieter erfolgen. Darüber hinaus beinhaltet die Bedarfsplanung die Überwachung der Bestände und des Verbrauchs, um insbesondere die Lieferbereitschaft zu garantieren. Die Bedarfsprognose ist ein Teil der Bedarfsplanung und sollte möglichst genau sein, um Defizite oder zu hohe
Kapitalbindung im Lager zu vermeiden.
Bedarfsprognose
Siehe Bedarfsplanung.

Bedeutung Lieferant
Zeigt den Anteil eines Lieferanten am Einkaufsvolumen. Ein hoher Wert identifiziert einen wichtigen Lieferanten. Unwichtige Lieferanten sollten überprüft werden. Daten aus der
ABC-Analyse.
Benchmark
Das Benchmarking umfasst den systematischen Vergleich von Unternehmen, Geschäftsfeldern, Prozessen oder Produkten mit unternehmensinternen oder –externen Objekten. Sowohl durch den unternehmensinternen Vergleich, bspw. unter verschiedenen Niederlassungen, als auch durch den externen Vergleich lassen sich Optimierungspotenziale erkennen und kontinuierliche Verbesserungen realisieren. Ein solcher Benchmark kann einmalig oder fortlaufend ermittelt werden. Die Einheit, welche am besten bei dem Benchmarking abschneidet, wird Best Practice genannt. Es empfiehlt sich, den Best Practice als anzustrebendes Ziel der Verbesserung zu definieren.
Beschaffung
(Einkauf) Allgemein ist es Aufgabe der Beschaffung in Zusammenarbeit mit den Lieferanten die Verfügbarkeit und erforderliche Beschaffenheit der Beschaffungsobjekte für das Unternehmen zu gewährleisten, wobei Ausführung und Planung eng miteinander verwoben sind. In der Praxis wird eine Trennung der Begriffe Einkauf und Beschaffung oft nicht, oder nur auf der Ebene der Prozessausführung, vorgenommen. Mitunter wird jedoch die Meinung vertreten, dass der Begriff Beschaffung die langfristige und zukunftsorientierte Ausrichtung des Einkaufs beschreibt.
Beschaffungscontrolling
Vielen Organisationen fehlt eine ausreichende Transparenz ihrer Einkaufsprozesse und damit ihrer Ausgaben. Doch nur eine transparente Organisation des Einkaufs erlaubt die Prüfung auf Optimierungspotenziale und schafft Entscheidungsgrundlagen für die Geschäftsleitung. Darüber hinaus müssen Kennzahlensysteme auf Basis bestehender Informationsquellen, so wie Reportingstrukturen und
Lieferantenbewertungssysteme entwickelt werden, um die wichtigsten externen Einflussfaktoren auf die Einkaufsleistung zu ermitteln. So kann für die strategische Entscheidungsfindung ein hierarchisches Kennzahlen- und Reportingsystem erarbeitet und Planungsziele auf Warengruppenebene oder Erfolgsmessungsrichtlinien zum Beispiel in Form einer Purchasing
Balanced Scorecard entwickelt werden.
Beschaffungshäufigkeit
Die Beschaffungshäufigkeit beschreibt den Rhythmus, in welchem Beschaffungsobjekte von einem Unternehmen bestellt werden. Beispiele für verschiedene Arten des Bestandsmanagements können das
Bestellpunktverfahren oder das
Bestellrhythmusverfahren sein.
Beschaffungskosten je Bestellung
Beschaffungslogistik
Der Begriff Beschaffungslogistik bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre den Prozess von der Warenabnahme (zum Beispiel der RHB) des Herstellers über den Transport bis zur
Warenannahme des Kunden und verbindet somit die Absatzlogistik der Lieferanten mit der Eingangslogistik des Kunden.
Beschaffungsmanagement
Das Beschaffungsmanagement zielt auf die ganzheitliche Ausübung der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen, als elementare Tätigkeit einer Unternehmung, ab. Ein erfolgreiches Beschaffungsmanagement kann einen herausragenden Beitrag zum Unternehmenserfolg darstellen, bspw. durch den Einsatz der Instrumente Total Cost of Ownership oder
Standardisierung. Neben der Wahrung der Versorgungssicherheit und der Senkung von
Beschaffungskosten lassen sich mit einem erfolgreichen Beschaffungsmanagement auch Beschaffungskomplexitäten beherrschen. Aufgaben dieses Managements sind unter anderem das
Warengruppenmanagement, das
Verhandlungsmanagement, das
Beschaffungscontrolling und das
Lieferantenmanagement.
Beschaffungsmarketing
Der Zweck des Beschaffungsmarketings liegt in dem Aufbau und der Pflege einer langfristigen Lieferantenbeziehung sowie die nachhaltige Sicherung von Lieferquellen. Dies soll durch eine offensive Positionierung des Einkäufers beim Lieferantengespräch realisiert werden. Durch die Nutzung von Marketinginstrumenten wird eine gezielte Beeinflussung der Lieferanten mit dem Ziel der Leistungsmotivation angestrebt. Des Weiteren soll die Koordination der Beschaffungsaktivitäten bedarfsgerecht erfolgen. Besondere Bedeutung im Rahmen des Beschaffungsmarketings kommt der Beschaffungsmarktforschung zu. In deren Rahmen werden Informationen über relevante Beschaffungsmärkte, potenzielle Lieferanten sowie Beschaffungsbedingungen und -konditionen erhoben. Preisnachlässe oder sonstige Verbesserungen in der Konditionenstruktur lassen sich durch diese aktive Herangehensweise einfacher realisieren.
Beschaffungsmarkt
Der Beschaffungsmarkt ist im Gegensatz zum Absatzmarkt der Produktion im Unternehmen vorgelagert und dient dabei der Beschaffung von
Betriebsmitteln und Dienstleistungen. Auch der Kapital- oder Arbeitsmarkt kann als Beschaffungsmarkt verstanden werden.
Beschaffungsmarktforschung
Unter Beschaffungsmarktforschung versteht man die Beobachtung bestimmter, für das Unternehmen relevanter, Aspekte des Beschaffungsmarktes. Damit das Marktgeschehen detailliert beurteilt werden kann, werden alle für das Unternehmen relevante Vorgänge auf den Beschaffungsmärkten aufgezeigt, analysiert und deren Entwicklung verfolgt. Zu untersuchende Kriterien sind zum Beispiel: Marktpotenziale, Beschaffungsmengen, die Struktur des Beschaffungsmarktes, zukünftige Marktentwicklungen in technischer, wirtschaftlicher, konjunktureller und politischer Hinsicht, das Verhalten von Konkurrenten, Marktrisiken sowie Engpässe auf Beschaffungsmärkten.
Beschaffungsnachhaltigkeit
Nachhaltigkeit bedeutet für den Bereich Beschaffung, dass Ethiklinien einen übergeordneten Rahmen für alle Beschaffungsprozesse abbilden. Sie definieren verantwortungsvolles Handeln an der
Schnittstelle zu Lieferanten und legen fest, wie ökonomisches Handeln mit moralischen Grundsätzen vereinbar ist. Damit erweisen sich das Dreieck aus Preis, Qualität und Service als zentrales Bewertungskriterium für Lieferanten um die Dimension Nachhaltigkeit. So werden zukünftig das ethische Verhalten und die Einhaltung von Umweltstandards in Zusammenhang der
Lieferantenauswahl an Bedeutung gewinnen. Der Einkauf hat darüber hinaus die gesamte Lieferkette unter Nachhaltigkeitsaspekten zu betrachten. Der Einkäufer muss somit eine neue Funktion als Umweltmanager wahrnehmen und die Nachhaltigkeitsstandards in seinem Unternehmen anhand von Umweltkennzahlen kontinuierlich steigern.
Beschaffungsorganisation
Der Begriff Beschaffungsorganisation beschreibt die Strukturen in einer Einkaufsabteilung, die Verteilung von Kompetenz- und Handlungsbefugnissen sowie die Definition von Rollen und Pflichten. Die Eingliederung der Materialbeschaffung in die Gesamtorganisation kann zentralisiert, dezentralisiert oder in einer Mischform erfolgen. Bei der zentralen Eingliederung werden dabei die Aufgaben der Beschaffung von einer einzelnen Organisationseinheit übernommen. Die dezentrale Eingliederung beinhaltet, dass die Aufgaben der Beschaffung von mehreren Organisationen nebeneinander wahrgenommen werden. Eine Mischform liegt dann vor, wenn die Aufgaben der Beschaffung kombiniert von zentralen und dezentralen Organisationseinheiten übernommen werden. Der Aufbau der Materialbeschaffung, mit dem die Arbeitseinheiten (zum Beispiel Abteilungen) in der Beschaffung organisiert werden, kann verrichungs-, objekt-und regionenorientiert erfolgen. Verrichtungsorientiert bedeutet, dass die Einheiten nach Beschaffungsverrichtungen gegliedert werden, zum Beispiel: Disposition, Bestellung, Anfragen, Lager. Die Einteilung nach Objekten beinhaltet eine Gliederung nach Materialgruppen, zum Beispiel:
Roh-, Hilfs- und Betriebstoffe, Verpackung,
DIN-Teile. Die Aufteilung nach Regionen orientiert sich an den Beschaffungsmärkten, zum Beispiel Nord-/Südamerika, West-/Osteuropa.
Beschaffungsplattform
Siehe elektronischer Marktplatz.

Beschaffungsportfolio
Das Beschaffungsportfolio verfolgt das Ziel, Chancen und Risiken auf den Beschaffungsmärkten zu erkennen. Die zu beschaffenden Güter werden hierzu unter Berücksichtigung der Beschaffungskomplexität (Versorgungsrisiko) und dem Ergebniseinfluss (Einkaufsvolumen) in einem
Portfolio eingeordnet. Dabei können vier Produktkategorien unterschieden werden, diesen vier Kategorien können Normstrategien zugeordnet werden. :
1. Hebelgüter: Einsetzen der Marktmacht, internationale Beschaffung, mittelfristige Lieferantenbindung
2. Strategische Güter: Allianzen und Kooperationen eingehen, Lieferantenintegration, langfristige Lieferantenbindung, hohe Bindungsintensität
3. Unkritische Güter: Vereinfachung von Abläufen und mögliche Automatisierungen, Lieferantenreduktion, Beschaffungsdienstleisterkonzepte
4. Engpass Güter: Materialsubstitution, Lieferantensubstitution, Risikominimierung, Verschiebung in einen der anderen Quadranten anstreben.
Beschaffungsprogramm
Das Beschaffungsprogramm unterteilt sich in direktes Produktionsmaterial, wie zum Beispiel: Rohstoffe oder Bauteile, und indirektes Material. Unter letztere Gruppe, deren Beschaffung auch Operating Resource Management bezeichnet wird, fallen MRO-Produkte sowie Produkte für den administrativen Bereich, wie zum Beispiel: Büromaterialien oder Reinigungsleistungen.
Beschaffungsrisiko
Das vom Beschaffungsmarkt ausgehende Risiko betrifft neben dem
Preisrisiko auch die Gefahr der Lieferung von Mindermengen,
Lieferausfällen oder anderweitigen Versorgungsengpässen. Zu den qualitativen Risiken zählen unter anderem Qualitätsabweichungen.
Beschaffungsstrategie
Siehe Sourcing Strategie.
Beschaffungsvolumen
Das Beschaffungsvolumen beschreibt den mengenmäßigen Gesamtumfang von Bestellungen für ein bestimmtes Bestellobjekt in einem definierten Zeitraum und dient zum Beispiel der Analyse von möglichem Bündelungspotenzial um die Anzahl der einzelnen Bestellungen bestimmen zu können, oder auch um langfristige Verträge für eine größere Menge zu verhandeln.
Best Practice
Siehe Benchmark.
Bestandscontrolling
Das Bestandscontrolling dient der Planung, Steuerung und Kontrolle von Beständen eines Unternehmens. Dabei bedient sich das Bestandscontrolling Kennzahlen, die verdichtete Informationen über Bestände wiedergeben und helfen, diese unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse zu optimieren.
Bestandsdurchschnitt
Siehe Lagerkennzahlen.
Bestandsmanagement
Das Bestandsmanagement verfolgt das Ziel der Klassifikation, Planung, Steuerung und Kontrolle von Beständen innerhalb der Supply Chain eines Unternehmens. Zu den Betrachtungsobjekten des Bestandsmanagements zählen Lager-, Transport- und Bearbeitungsbestände. Das Bestandsmanagement verfolgt zwei Ziele. Zunächst ist die Sicherstellung der Versorgung interner Unternehmensbereiche bzw. Produktionsstufen sowie der Kunden mit Gütern zur Vermeidung von
Fehlmengenkosten zu nennen. Des Weiteren gilt es, die Bestandskosten zu minimieren. Zwischen diesen beiden Zielen besteht jedoch ein Zielkonflikt. Beide Ziele des Bestandsmanagements sollten daher an der Maxime ausgerichtet werden, die Versorgungssicherheit des Unternehmens mit möglichst geringen Beständen zu garantieren und dadurch einen funktionsübergreifenden Optimierungsansatz sicherzustellen.
Bestandsoptimierung
Die Optimierung von Bestandsniveaus dient der Reduzierung des in den Vorräten gebundenen Kapitals eines Unternehmens. Hierdurch wird Kapital freigesetzt, das Working Capital des Unternehmens optimiert, die Innenfinanzierungskraft gestärkt sowie der Unternehmenswert gesteigert. Instrumente zur Bestandsreduzierung sind
Konsignationslager, die logistischen Komponenten des
Efficient Consumer Response (
Vendor Managed Inventory,
Cross Docking), die
Gängigkeitsanalyse,
Just in Time und
Just in Sequence. Die Bestandsoptimierung steht in einem Zielkonflikt zu anderen Zielen des Unternehmens, wie zum Beispiel der Versorgungssicherheit.
Bestellabwicklung
Die Bestellabwicklung umfasst die Elemente Bestellanforderung, Bestellung, dem registrierten Wareneingang und dem darauf folgenden Rechnungseingang. Meist erfolgt die Bestellabwicklung heute elektronisch und standardisiert, um den Geldmittel- und den Warenfluss, also allgemein den Wertfluss im Unternehmen, zu optimieren.
Bestellkosten in Prozent der Beschaffungskosten
Bestellmenge
Siehe Losgröße.

Bestellprozesskosten
Unter Bestellprozesskosten sind die Kosten zu verstehen, die pro Bestellungsvorgang auftreten. Dabei fallen unter Sachkosten z.B. die Ausgaben für das IT-System mit dessen Hilfe die Bestellung versendet wird.
Bestellpunktverfahren
Das Bestellpunktverfahren legt den Bestellzeitpunkt nicht statisch fest, sondern dieser orientiert sich an einem definierten Lagerbestand, dem sogenannten Meldebestand, bei dessen Erreichen eine Bestellung ausgelöst werden soll. Das Bestellintervall passt sich also dynamisch dem Lagerbestand an. Das Bestellpunktverfahren arbeitet in der Regel mit einer fixen
Bestellmenge. Das Pendant zum Bestellpunktverfahren stellt das
Bestellrhythmusverfahren dar.
Bestellrhythmusverfahren
Bei dem Bestellrhythmusverfahren wird in gleichbleibenden Zeitabständen eine Bestellung ausgelöst. Die Bestellmenge ist dabei variierend. Das Pendant zum Bestellrhythmusverfahren stellt das Bestellpunktverfahren dar.
Bestellstruktur
Siehe Strukturkennzahl.
Betriebskosten
Betriebskosten sind all jene laufenden Kosten, die zur Aufrechterhaltung des selbstständigen Betriebes eines Unternehmens anfallen. Kernbetriebskosten sind Personalkosten, Mietkosten, Steuern, Versicherungen und Leasingkosten.
Betriebsmittel
Betriebsmittel sind die beweglichen und unbeweglichen Mittel, die zur Leistungserstellung dienen. Sie zählen zu den elementaren Produktionsfaktoren. Zum Produktionsfaktor Betriebsmittel gehörten mit Ausnahme der menschlichen Arbeit alle langfristig nutzbaren Güter, wie Maschinen. Betriebsmittel werden nicht durch einen einmaligen Einsatz im Produktionsprozess verbraucht, sondern geben während der Nutzungsdauer fortlaufend Leistung für die Produktion ab.
Betriebsstoffe
Betriebsstoffe fließen nicht in ein Produkt mit ein. Sie dienen der Aufrechterhaltung der Produktionsfähigkeit und werden im Verlauf der Produktion verbraucht. Beispiele für Betriebsstoffe sind Schmiermittel und Maschinenöle.
Bezugskosten
Unter Bezugskosten sind alle Kosten zu verstehen, die zur Beschaffung einer Ware aufgewendet werden müssen. Neben dem Einkaufspreis zählen dazu auch Transportkosten, Transportversicherung,
Rollgeld, Gehalt des Einkäufers etc. Unter Bezugskosten werden umgangssprachlich auch als „Nebenkosten der Beschaffung“ bezeichnet.
Billing
(Fakturierung) Billing steht für einen Vorgang im Rechnungswesen, bei dem einem Kunden nach erfolgter Lieferung bzw. Leistung eine Rechnung über den vereinbarten Kaufpreis zugestellt wird. Nach dem Umsatzsteuergesetz muss eine Rechnung definierte Bestandteile, wie zum Beispiel die Steuernummer des Rechnungsstellenden, das Datum, den Brutto- und Nettobetrag, enthalten. Ansonsten kann der Empfänger keinen Vorsteuerabzug vornehmen.
Black Box Lieferanten
Lieferanten, die das Sollprofil im Pflichten- und
Lastenheft erfüllt haben werden frühzeitig in die Produktentwicklung miteinbezogen. Im Rahmen der Anforderungsrealisierung werden Black Box Lieferanten große Freiheiten eingeräumt.
Brainstorming
Das Brainstorming zählt zu den Kreativitätstechniken und eignet sich zur Ideenfindung in beliebigen Themenzusammenhängen. Dabei werden in einer Gruppe von Teilnehmern zunächst Ideen zur Lösung einer Problemstellung unkommentiert gesammelt um diese daraufhin zu priorisieren. Bei der Ideensammlung muss beachtet werden, dass die Anzahl und nicht die Qualität der Beiträge entscheidend ist. Eine Diskussion mit anschließender Bewertung findet zudem ausschließlich im zweiten Bearbeitungsschritt statt.
Break Even
Der Break Even Punkt bezeichnet die Gewinnschwelle, an dem sich die Kosten für ein Produkt oder eine Dienstleitung auf einem identischen Niveau befinden wie der Erlös. Dementsprechend werden oberhalb dieses Punktes Gewinne und unterhalb Verluste erwirtschaftet.
BRIC-Staaten
Unter BRIC-Staaten versteht man die wirtschaftlich aufstrebenden Staaten Brasilien, Russland, Indien und China.
Brückenkopflieferant
Lieferanten die dem Hersteller ins Ausland folgen, um durch ihre räumliche Nähe Liefersicherheit herzustellen.
Bruttobedarf
Unter Bruttobedarf versteht man den auf eine Periode bezogenen Primär-,
Sekundär- oder
Tertiärbedarf.
B-Teile
Siehe ABC-Analyse.
Bulletin-Board-Services
(Trade Boards) Auf Bulletin-Board-Services werden Bedarfe des Einkäufers virtuell veröffentlicht. Lieferanten haben so einen guten Einblick in die Bedarfssituation und können leicht Kontakt aufnehmen.
Bullwhip Effekt
(Peitschenschlageffekt) Der Bullwhip Effekt charakterisiert Auftragsschwankungen entlang der Lieferkette, die umso stärker werden, je weiter man sich in der Lieferkette bewegt. Ein Merkmal dieser Auftragsschwankungen sind hohe Bestände. Für die Akteure der gesamten Supply Chain besteht die Problematik darin, dass jeder nur die Bedarfe der ihm unmittelbar vor gelagerten Kunden kennt. Der Bullwhip Effekt entsteht aus Informationsdefiziten innerhalb der Lieferkette. Hierzu zählen die mit zeitlichem Verzug an die Lieferanten weitergegebenen
Bedarfsprognosen, die sich ändernde Beschaffungspolitik von Abnehmern, Bedarfsbündelungen sowie Preisvariationen als Folge von Verkaufsförderungsaktionen und damit einhergehende Nachfrageschübe.
Bundle Auction
Siehe Single-Price Auction.
Business-2-Business
Unter Business-2-Business wird die Kommunikation und Geschäftsabwicklung zwischen Unternehmen innerhalb einer Supply Chain verstanden.
Business-2-Consumer
Unter Business-2-Consumer versteht man die Kommunikation und Geschäftsabwicklung zwischen Herstellern oder professionellen Anbietern und Endverbrauchern.
Business Competitiveness Index
Der Business Competitiveness Index ist eine Bewertung, die den Vergleich von Ländern auf ein breites Fundament stellt und eine Vielzahl von Faktoren beleuchtet. Aus dem jährlichen, vom World Economic Forum aktualisierten, BCI lässt sich ablesen, ob die Unternehmen des jeweiligen Landes in der Lage sind, mit ihrem Leistungsportfolio im internationalen Wettbewerbsumfeld zu bestehen. Dazu werden die Qualität des Managements und die mikroökonomischen Gegebenheiten bewertet. Das aktuelle Ranking ist unter www.weforum.org zu finden. Auf dieser Homepage ist ebenfalls der Growth Competitiveness Index abgebildet. Hier wird das Potenzial für das Wirtschaftswachstum eines Landes widergespiegelt.
Business Intelligence
Unter Business Intelligence werden alle informationstechnischen Instrumente verstanden, die das Erfassen, Analysieren und Auswerten von Informationen in quantitativer und qualitativer Hinsicht umfassen und ggf. Zusammenhänge aufzeigen.
Business Process Outsourcing
Business Process Outsourcing bezeichnet, als Sonderform des Outsourcings, die Auslagerung von Teilen der Aufbauorganisation, also ganzer organisatorischer Einheiten, wie zum Beispiel der
Logistik oder der Buchhaltung inklusive der dafür benötigten Infrastruktur (zum Beispiel IT-System). Ein Unternehmen sollte lediglich die Bereiche outsourcen, welche nicht zur
Kernkompetenz zählen. Vorteile für ein Unternehmen bestehen insbesondere aus der Verlagerung von Betriebsrisiken und operativen Tätigkeiten auf den Dienstleister. Damit wird das Unternehmen transparenter, schlanker und kann sich besser auf seine strategischen Aufgaben konzentrieren.
Business Process Reengineering
Das Business Process Reengineering (BPR) stellt das Gegenmodell zum Total Quality Management (TQM) dar. Während beim TQM ein inkrementeller, kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingeleitet wird, strebt das BPR einen kompletten Neuentwurf vorhandener Prozesse im Unternehmen an. Alle unternehmensinternen Prozesse werden hinsichtlich ihrer Effektivität und Effizienz kritisch hinterfragt und unter Umständen neu ausgerichtet. Das BPR umfasst die vier Komponenten Renewing, Revitalizing, Reframing und Restructuring. Renewing zielt dabei auf die verbesserte Schulung und Einbindung der Mitarbeiter in die Prozesse der Unternehmung. Unter Revitalizing wird eine Prozessneugestaltung verstanden. Reframing zielt auf eine Änderung von Einstellungen durch das Ablegen herkömmlicher Denkmuster und das Einschlagen neuer Wege. Das Restructuring hat schließlich das Revidieren des gesamten Aktivitätenportfolios des Unternehmens zum Ziel.
Buying Center
Im Deutschen wird Buying Center auch Einkaufsgremium genannt und bezeichnet eine ausgewählte Gruppe von Vertretern des Unternehmens, welche an der Kaufentscheidung von Waren, Dienstleistungen oder Investitionsgütern (insbesondere von Investitionsgütern mit großem Finanzvolumen) in einem Unternehmen beteiligt sind. Die Mitglieder dieser Gruppe setzen sich dabei oft aus Vertretern verschiedener Abteilungen und Funktionen zusammen. So können zum Beispiel Techniker, Juristen, Finanzexperten und Einkäufer ein gemeinsames Buying Center bilden und ihr jeweiliges Fachwissen einbringen. Da diese im Normalfall ganz unterschiedliche Einkaufszielsetzungen haben, wird auch davon ausgegangen, dass das Buying Center das allgemeine Einkaufsverhalten in einem Unternehmen wieder spiegeln kann. Werden die verschiedenen Erfahrungen und das breit gefächerte Wissen im Einkaufsgremium sinnvoll miteinander verknüpft, können Synergien genutzt und das Ergebnis der Verhandlung optimiert werden. Für den Verkäufer/Lieferanten ist darüber hinaus auch sehr hilfreich zu wissen, welcher der Repräsentanten wie viel und welche Art von Einfluss auf die Kaufentscheidung hat.
C
Carbon Footprint
Der Carbon Footprint hängt eng mit der Thematik des Ecological Footprint oder ökologischem Fußabdruck zusammen. Er bezieht sich speziell auf den CO2-Ausstoß von Transportmitteln. Einige Unternehmen bieten heute schon ihren Kunden die Möglichkeit, für entstandenen CO2-Ausstoß im Zusammenhang mit der Produktion oder dem Transport eines Produktes automatisch Entschädigungszahlungen zur sogenannten
Klimaneutralisierung zu leisten.
Cash Flow
Unter Cash Flow versteht man die Differenz aus den betrieblichen Einzahlungen und Auszahlungen einer Periode. Der Cash Flow stellt dabei eine Messgröße für den aus dem leistungswirtschaftlichen Prozess erwirtschafteten Zahlungsüberschuss dar.
Cash-Conversion-Cycle
Siehe Cash-to-Cash-Cycle.
Cash-to-Cash-Cycle
Cash-to-Cash-Cycle = durchschnittliche Debitorenlaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO) + durchschnittlichen Lagerreichweite (
Days Inventory Hold, DIH) -durchschnittlichen Verbindlichkeitsdauer (
Days Payables Outstanding, DPO)
(Cash-Conversion-Cycle) Der Cash-to-Cash-Cycle misst die Bindungsdauer der im Working Capital enthaltenen Finanzmittel. Definiert wird der Cash-to-Cash-Cycle als durchschnittliche Zeitspanne, die ein Euro, der für Rohmaterialien ausgegeben wurde, bis zum Rückfluss vom Kunden benötigt. Gemessen wird der Cash-to-Cash-Cycle in Tagen. Ein negativer Cash-to-Cash-Cycle bedeutet, dass ein Unternehmen die Forderungen der Kunden erhält, bevor die Verbindlichkeiten bei den Lieferanten beglichen werden.
Category Management
Category Management findet im Rahmen der Sortimentspolitik des Einzelhandels Anwendung und zielt auf das Management einzelner Warengruppen als strategische Geschäftseinheiten ab. Die Verantwortung für eine Warengruppe liegt in der Hand eines Category Managers, der sämtliche handelsseitigen
Einkaufs und Marketing Aktivitäten seiner Warengruppe koordiniert. Dabei spielt insbesondere die Kooperation zwischen Handel und Herstellern eine Rolle. In diesem Kontext steht beim Category Management die Umsetzung des
Efficient Consumer Response (ECR) Ansatzes auf der Angebots- bzw. Marketing Seite im Vordergrund. Durch die IT-gestützte Planung, Steuerung, Analyse und Kontrolle sämtlicher Aktivitäten sowie dem
elektronischen Datenaustausch zwischen Handel und Herstellern hilft das Category Management den
Bullwhip Effekt zu vermeiden.
CE-Kennzeichnung
Die CE-Kennzeichnung ist auf verschiedenen Konsumgütern angebracht und weist nach, dass diese den Richtlinien der EU entsprechen. Dabei steht CE für Conformité Européenne. In diesen Richtlinien sind zwingende Sicherheits- und Qualitätsstandards definiert.
Change Management
Im Zusammenhang der Änderungen der Organisation, der Prozesse, der Systeme oder der Technologien initiiert das Change Management die Entwicklung und Umsetzung von Strategien, welche diese Veränderungen zielführend beeinflussen. Dabei kann nahezu jeder umfassendere Eingriff in eine Unternehmung durch ein Change Management unterstützt werden. Die Zielsetzung dieses Instrumentes besteht darin, die Akzeptanz aller Beteiligten, die Minimierung des Ressourceneinsatzes im Veränderungsprozess und die Erreichung der definierten Ziele anzustreben.
Cherry-Picking Auction
Siehe Multi-Price Auction.
Claim Management
Claim Management ist hauptsächlich im Projektmanagement oder bei langfristigen Verträgen vorzufinden. Es dient der Beurteilung und Überwachung von Abweichungen beziehungsweise Änderungen innerhalb von Aufträgen. Auf dieser Basis werden die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen für den Auftraggeber und Auftragnehmer eingeschätzt. Denn nach der Auftragserteilung kommt es oftmals zu Änderungen, Nachträgen, Erweiterungen durch ungenügende und unvollständige Spezifizierung des Auftrages, Fehler beziehungsweise Änderungswünsche im Liefer- und Leistungsumfang oder aber durch unvorhersehbare Umstände.
Cloud Computing
Cloud Computing bezeichnet die ausgelagerte Informationsspeicherung und –verarbeitung in einem Netzwerk. Dabei entstehen folgende Vorteile:
1. Geringe Investitionskosten
2. Der Ausfall eines Netzwerkknotenpunktes führt nicht zum Ausfall des gesamten Systems.
3. Die Software wird auf einem virtuellen Rechner bereitgestellt, und kann auf Zeit gemietet werden.
Die große Chance und Herausforderung von Cloud Computing für den Einkauf besteht in einer abteilungs- und unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit und Informationsaustausch durch eine zentral gesteuerte Datenverarbeitung.
So kann beispielsweise eine Supply Chain ein gemeinsames Rechenzentrum im Rahmen des Cloud Computing nutzen. Neben diesen positiven Effekten besteht die Gefahr von Datenmissbrauch und Datendiebstahl, insbesondere bei der gemeinsamen Nutzung von Daten durch verschiedene Firmen.
Cocooning
Unter Cocooning wird von Trendforschern eine Tendenz bezeichnet, sich aus dem öffentliche Leben in den privaten Bereich zurück zuziehen. In diesem Zusammenhang erfährt die Ausstattung des privaten Lebensbereichs eine besondere Bedeutung (zum Beispiel durch den Erwerb neuer Möbel oder Unterhaltungselektronik). So haben sich die Ausgaben für diese Güter auch in Zeiten der Finanzkrise konstant bis leicht steigend entwickelt. Cocconing bezeichnet im Englischen ein „sich in den Kokon einspinnen“.
Collaborative Engineering
(Early Supplier Involvement) Collaborative Engineering steht für die frühzeitige Einbindung geeigneter Lieferanten in die Produktentwicklung. Ziel ist es, Neuentwicklungen nicht nur auf interne Ressourcen zu beschränken, sondern frühzeitig auf externes Know-how zurückzugreifen. Da in der Anfangsphase einer Produktentwicklung die anfallenden Kosten maßgeblich beeinflusst werden können und in dieser Phase der Einfluss auf die Kosten auch noch am stärksten ist, kann Collaborative Engineering zu einer massiven Senkung der zukünftigen
Produktionskosten beitragen. Der Management- und Organisationsansatz fördert eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten, so dass im Voraus Synergien entdeckt und dann ab der Produktions- und Markteinführungsphase Kosten gespart werden können.
Collaborative Planning Forecasting and Replenishment
CPFR steht für die Bereitschaft mehrerer Geschäftspartner, die Planung, Prognose und Bestandsführung gemeinsam und in enger Zusammenarbeit zu steuern. Dabei werden die strategischen Ziele aufeinander abgestimmt und miteinander definiert, so dass die operativen Tätigkeiten danach ausgerichtet werden können. Dies kann zum Beispiel Maßnahmen zur Optimierung einzelner Sortimente betreffen, welche durch eine partnerschaftliche Prognoseerstellung oder Lieferplanung sowie gemeinsame Aktions- und Promotionspläne erreicht werden kann. Eine derartig enge Zusammenarbeit wird insbesondere durch Offenheit bezüglich POS-Verkaufsdaten oder Lagerbestandsdaten sowie offen zu Verfügung gestelltes Wissen über Produkte, Sortimente oder Kunden gefördert. CPFR kann als Fortführung der
Efficient Consumer Response gesehen werden.
Collective Sourcing
Gemeinschaftliche, organisierte und abgestimmte Beschaffung. Insbesondere
Klein- und Mittelbetriebe können durch Einkaufskooperationen nachhaltige Kosten- und Effizienzvorteile erlangen.
Competitive Bidding
Ein wettbewerbsorientiertes Auswahlverfahren. Es dient dazu, einen transparenten Beschaffungsmarkt zu schaffen, indem mehrere Unternehmen zu einem Beschaffungsobjekt Angebote abgeben. Auf diesem Weg unterbieten sich die Lieferanten regelmäßig, so dass ein Unternehmen Einsparungen erzielen kann.
Compliance Management
Compliance Management stellt sicher, dass alle verbindlichen Unternehmensrichtlinien effektiv und effizient erfüllt werden. Gesetzte Unternehmensziele werden hierbei unter Einhaltung aller internen, externen, gesetzlichen und freiwilligen Anforderungen verfolgt. Die Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung sind ebenso Bestandteil von Compliance Management, wie der Vermögensschutz mit Aufdeckung und Verhinderung von Vermögensschädigungen.
Conglomerate Purchasing
Beschaffungskooperationen zwischen selbstständigen Tochterunternehmen eines Konzerns werden als Conglomerate Purchasing (Group Purchasing) bezeichnet.
Conjoint-Measurement-Analyse
Ziel der Conjoint-Measurement-Analyse ist es, den Beitrag einzelner Komponenten eines Gutes im Verhältnis zu seinem Gesamtnutzen zu ermitteln. Der Kunde gibt an, welchen Wert er bestimmten Produkteigenschaften beimisst. Aus den so ermittelten Teilnutzenwerten lässt sich der Gesamtnutzen ableiten. Der Einkauf ist daraufhin angehalten darauf zu achten, dass die Bezugspreise der Komponenten in einem angemessenen Verhältnis zum ermittelten Wert stehen. Die Conjoint:Measurement-Analyse findet unter anderem im Rahmen des
Target Costing Anwendung.
Connectivity
Connectivity beschreibt die die Vernetzung der Lieferkette unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit von Softwareschnittstellen und führt zu einem unternehmensübergreifenden Austausch von Daten. Eine umfangreiche Datenbasis und entsprechende Software versetzen die Einkaufsabteilung in die Lage, die Bestellplanung und Bestelldurchführung noch detaillierter aber gleichzeitig automatisiert abzuwickeln. Durch den Datenaustausch sowie die Schaffung einer homogenen Datenbasis können Bedarfe und Bestände entlang der Lieferkette besser geplant und disponiert werden. Eingehende Kundenaufträge können sofort mit der Verfügbarkeit der Lieferkette verglichen werden und somit entlang dieser Bestände vollständig reduziert werden. Der
Bullwhip Effekt wird so vermieden.
Contract Buying
Abschluss von ein- oder mehrjährigen Lieferverträgen für definierte Produkte.
Contract Lifecycle Management (CLM)
Contract Lifecycle Management (Vertragslebenszyklus Management) umfasst die effiziente Organisation und Verwaltung aller Stufen eines Vertragszyklus. Dieser beinhaltet die Vertragsstrategie eines Unternehmens, Vertragssteuerung und-optimierung, Vertragsverhandlungen und –verwaltung sowie das Management von Rückerstattungen, Rabatten und Gebühren. Für weitere Informationen siehe Vertragsmanagement.
Convenience Goods
Unter Convenience Goods sind Gebrauchs- und Verbrauchsgüter subsumiert, wie zum Beispiel Nahrungsmittel oder Hygieneprodukte. Das Abgrenzungsmerkmal dieser Produkte besteht darin, dass der Ge- oder Verbrauch vereinfacht wurde, beispielsweise indem verzehrfähige Mahlzeiten angeboten werden.
Corporate Social Responsibility
Corporate Social Responsibility verfolgt den unternehmerischen Ansatz, gesellschaftliche Verantwortung über die gesetzlichen Pflichten hinweg zu übernehmen. Auf Grund der zunehmenden Sensibilisierung der Konsumenten wird diese strategische Komponente zu einem immer wichtigeren Kriterium für den Unternehmenserfolg. So dient diese Ausrichtung schon heute auf Finanzmärkten als Bewertungsindikator.
Cost charged back
Die Beanstandung von Mängeln an gelieferter Ware wird mit der Forderung an eine Kostenrückerstattung verbunden.
Cost Driver
Siehe Kostentreiber.
Cross Docking
Cross Docking ist ein logistisches Verfahren des Efficient Consumer Response (ECR) und bezeichnet eine effiziente Nachschubsteuerung durch die sich die Bestände im Distributionslager senken lassen und ggf. gänzlich verzichtbar werden. Beim Cross Docking liefert der Hersteller die Ware nicht mehr direkt zum Kunden, sondern an eine zentrale Docking Station wo eine filialgerechte
Kommissionierung erfolgt und die Ware zum Kunden ausgeliefert wird. Die ursprüngliche Funktion des Lagers wird somit aufgegeben und durch einen effizienten Umschlagplatz ersetzt.
C-Teile
Siehe ABC-Analyse.
Customization
Durch die steigende Sehnsucht vieler Konsumenten nach Einzigartigkeit und Differenzierung sehen sich viele Unternehmen zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, individualisierte Produkte herstellen zu müssen. So bietet die Deutsche Post beispielsweise seit Anfang 2008 den Kunden die Möglichkeit, beim „Plusbrief-Individuell“ gegen einen Preisaufschlag das Briefmarkenmotiv sowie ein Teil des Kuverts frei zu gestalten. Mit diesem als Mass Customization bekannten Konzept der individuellen Massenfertigung sind weltweit inzwischen viele Unternehmen erfolgreich.
D
DACH-Staaten
Zu den DACH-Staaten gehören die Länder Deutschland, Österreich sowie die Schweiz.
Data Warehouse
Ein Data Warehouse bezeichnet eine Datenbank, in der alle Arten von Unternehmensinformationen gesammelt und systematisch abgelegt werden. Optimalerweise haben alle Unternehmensteile Zugriff auf das Data Warehouse, damit eine durchgehende Wissensverfügbarkeit vorherrscht.
Days in Payables
Siehe Days Payables Outstanding.
Days Payables Outstanding (DPO)
(Days in Payables, Payables Period; AP Accounts Payable) Die Days Payables Outstanding geben an, wie viele Tage durchschnittlich vergehen, bis ein Unternehmen seine Verbindlichkeiten ablöst. Je höher die DPO, desto höher das Zeitintervall vom Rechnungseingang bis zur Begleichung der Rechnung und desto kürzer der Cash-to-Cash-Cycle. Dies wiederum mindert die
Kapitalbindung im Unternehmen. Der Wareneinkauf auf Ziel stellt somit eine Finanzierungsquelle für das Unternehmen dar und mindert die Kapitalbindung des Unternehmens.
Formel:
(Durchschnittliche Verbindlichkeiten / Herstellkosten des Umsatzes) * 365
Days Inventories Outstanding
Siehe Days Inventory Held.
Days Inventory Held (DIH)
(Days Inventories Valued, Days Inventories Outstanding, Inventory Period, Inventory Days of Supply) Die Days Inventory Held geben in Tagen an, wie lange durchschnittlich Güter im Lager verweilen. Sie misst die Zeitspanne zwischen Lagereingang und Verkauf des Produktes an den Kunden. Je geringer dabei die DIH, desto wirtschaftlicher erfolgen im Unternehmen die zugrunde liegenden Prozesse Produktion, Lagermanagement und Logistik.
Formel:
DIH = (Durchschnittliche Bestände / Herstellkosten des Umsatzes) * 365
Days Sales Outstanding (DSO)
(Receivables Period, Accounts Receivables) Die Days Sales Outstanding sind eine Kennzahl für die durchschnittliche Debitorenlaufzeit. Als eine Komponente des
Cash-to-Cash-Cycle geben sie an wie viele Tage durchschnittlich vergehen, bis Kunden ihre Forderungen begleichen bzw. wie lange durchschnittlich die Umsätze als Forderungen gebunden sind. Sie messen somit die Zeitspanne, die zwischen der Realisierung eines Umsatzes und dem tatsächlichen Geldeingang nach der Zahlung der Forderungen durch den Kunden liegt. Je größer die DSO ist, umso mehr Liquidität ist in den Forderungen gebunden und je weniger Mittel stehen zur produktiven Verwendung zur Verfügung.
Formel:
DSO=(Durchschnittliche Forderung / Umsatzerlöse * 365)
Deckungsbeitrag
Der aus dem Controlling stammende Begriff Deckungsbeitrag stellt eine grundlegende Kennzahl dar und gibt die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und den variablen Kosten wider. Die Intention der Deckungsbeitragsrechnung ist es herauszufinden, in welchem Umfang ein Produkt die fixen Kosten deckt. Obwohl ein Unternehmen kurzfristig Produkte zu einem Betrag verkaufen kann, der lediglich die variablen Kosten deckt, gilt es langfristig alle Kosten zu decken um ein wirtschaftliches Agieren zu sichern.
Demand Chain Management
Demand Chain Management stellt eine Erweiterung zum Supply Chain Management dar. Behandelt das SCM die Beziehung zu Lieferanten und Kunden unter geringsmöglichen Kosten, erweitert das Demand Chain Management dieses Beziehungsgeflecht um den Aspekt der Nachfrage. Ein weiterer interessanter Aspekt ist das Real Time DCM. Bestandsveränderungen (Anlieferungen, Verkäufe) werden hierbei in Echtzeit verarbeitet. Droht ein Artikel nicht mehr lieferbar zu sein, erfolgt eine Warnung im System. Siehe hierzu auch
Out of Stock.
Design to Cost
Design to Cost strebt das Ziel an, neue Produkte unter optimalen Kostengesichtspunkten zu konstruieren und somit Kundenwünsche zu einem Minimum an Kosten zu realisieren. Denn die Kosten eines Produktes werden zu 80% während dieser frühen Phase im Produktlebenszyklus festgelegt. Zu einem späteren Zeitpunkt lassen sich diese nur noch mit einem großen Aufwand beeinflussen. Ein Instrument des Design to Cost Ansatzes ist zum Beispiel das
Target Costing.
Desktop Purchasing Systeme
Unter Desktop-Purchasing-Systeme werden Systeme verstanden, die es jedem einzelnen Mitarbeiter von seinem Rechnerarbeitsplatz ermöglichen, seine Bedarfe in Bestellungen umzuwandeln. Dies geschieht zumeist über die Auswahl der Artikel in elektronischen Produktkatalogen. Durch ein DPS können so C-Artikel und indirektes Material effizienter beschafft werden. Die bekannten Katalogbestellsysteme erlauben neben der komfortablen Auswahl von Materialien und Leistungen aus einem elektronischen Katalog, die anschließenden Aufgaben im Beschaffungsprozess abzubilden. Dazu gehören Budgetkontrolle, Freigabe, Bestellübermittlung, Wareneingangs- und Rechnungsbuchung. Es gilt zu beachten, dass ein DPS immer in ein bestehendes
ERP-System integriert wird und über
Schnittstellen die notwendigen Daten austauscht.
Diagonale Kooperation
Von einer diagonalen Integration ist zu sprechen, wenn ein Unternehmen durch ein anderes übernommen wird und die Produkte beider Unternehmen produktions- und absatzmäßig nichts miteinander zu tun haben. Siehe auch horizontale Integration und diagonale Integration.
Dienstleistungsbeschaffung
(Services Procurement) Die Dienstleistungsbeschaffung beschreibt den Einkauf von Dienstleistungen, die für den Arbeitsfluss in einem Unternehmen benötigten werden. Dabei können Dienstleistungen in ganz unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens und in unterschiedlicher Tiefe auftreten. So können sowohl einzelne Dienstleistungen, so wie ganze Geschäftseinheiten (zum Beispiel die Buchhaltung) an externe Anbieter abgegeben werden. Beispiele für verschiedene Arten von externen Dienstleistungen im Logistikbereich sind auch
Third Party Logistics. Weitere Informationen sind auch unter
Business Process Outsourcing zu finden.
DIN
DIN ist die Abkürzung für Deutsches Institut für Normung e.V. und erarbeitet als Dienstleister Normen und Standards. Nach eigenen Angaben besteht die Hauptaufgabe der DIN darin, „gemeinsam mit den Vertretern der interessierten Kreise konsensbasierte Normen markt- und zeitgerecht zu erarbeiten.“ Heute ist die DIN überwiegend europäisch ausgerichtet.
Direct Supplier Development
Direkte Einflussnahme des Abnehmers auf den Lieferanten zur Steigerung von dessen Leistungsfähigkeit. Dazu stellt der Abnehmer Kapital, Technologie oder Personal zur Verfügung.
Direktes Material
Material, das direkt in ein Enderzeugnis eingeht. Hierzu zählen z.B. Gehäuse, Komponenten.
Direktlieferant
Siehe Zulieferpyramide.
Discounted Cash Flow (DCF)
Die Discounted Cash Flow Verfahren dienen zur Ermittlung des Unternehmenswertes. Der Unternehmenswert wird dabei durch Diskontierung zukünftiger
Cash Flows mit einem Diskontierungszinssatz berechnet. Zur Ermittlung des Unternehmenswertes mittels DCF-Verfahren stehen verschiedene Varianten zur Verfügung, denen wiederum unterschiedliche bewertungsrelevante Cash Flows und anzuwendende Diskontierungszinssätze zugrunde liegen. Es werden das Nettoverfahren (Equity-Methode),
Weighted Average Cost of Capital Verfahren (WACC-Verfahren), und Adjusted Present Value Verfahren (APV-Verfahren) unterschieden.
Dispute Management
Dispute Management unterstütz Unternehmen bei der Bearbeitung von Kundenreklamationen und Klärungsfällen, die sich auf den Forderungsbestand beziehen. Dabei wird in einem IT-System ein Klärungsfall (Dispute Case) angelegt. Dieser enthält sämtliche Daten, die sich bereits im Buchhaltungssystem befinden, als auch Informationen, die für den Klärungsfall neu erfasst werden. Dispute Management Systeme finden insbesondere im Rahmen des
Financial Supply Chain Management Anwendung und helfen mittels elektronischer Prozessabwicklung Reklamationen schneller zu bearbeiten und das Forderungsmanagement zu optimieren.
Domestic Sourcing
Bei der Zusammenarbeit mit größtenteils inländischen Zulieferern spricht man von Domestic sourcing. Gründe hierfür können unter anderem international auftretende Währungsrisiken, politische Instabilität oder schlechte Infrastruktur sein.
Double Sourcing
Double Sourcing bezeichnet den Bezug einer Materialart bei zwei Lieferanten. Im Gegensatz zum Single Sourcing dient das Double Sourcing der Reduktion von
Beschaffungsrisiken wie beispielsweise dem Lieferantenausfallrisiko.
Drei Methoden Modell (Kerkhoff Consulting)
Modell zur transparenten Ermittlung und Darstellung von Potenzialen zum Abschluss einer Potenzialanalyse unter Berücksichtigung der drei Modelle:
1. Organisationsmodell: Lieferantenmanagement,
Beschaffungsorganisation,
Beschaffungscontrolling und
Global Sourcing
2. Beschaffungsmarkmodell: Gewichtung der Veränderbarkeit einer Warengruppe anhand des Versorgungsrisikos und der Angebotsmacht des Anbieters
3. Erfahrungswertmodell (Benchmark Modell): Auswahl der
Warengruppe, Auswahl relevanter Projekte aus der Firmendatenbank und gewichtung des Potenzials
Die in den unterschiedlichen Modellen ermittelden Potenziale fliesen je nach Gewichtug des Gesamtmodells in das Endpotenzial ein.
Dual Sourcing
Prinzip des Dual Sourcing ist das Beziehen von gleichen Beschaffungsobjekten durch zwei verschiedene, voneinander unabhängige Lieferanten. Ziel des Dual Sourcing ist es, die Gefahr des Versorgungsengpasses sowie das Risiko der Lieferantenabhängigkeit zu minimieren.
Durchschnittliche Wiederbeschaffungszeit
Durchschnittliche Auftragsvorbereitungszeit + Durchschnittliche Lieferzeit + Durchschnittliche Prüf- und Einlagerungs- bzw. Bereitstellungszeit
Die durchschnittliche Wiederbeschaffungszeit gibt die Zeitspanne an, die erforderlich ist, um Materialien bereitzustellen. Veränderungen dieser Kennzahl haben Einfluss auf die Lieferbereitschaft und die Höhe der Lagerbestände.
Durchschnittlicher Lagerbestand
Siehe Lagerkennzahlen.
E
EAN Code
Beim EAN-Code handelt es sich um eine europaweite genormte Schnittstelle zwischen der artikelbezogenen Datenverarbeitung der verschiedenen Handelsstufen.
Early Supplier Involvement
Siehe Collaborative Engineering.
Earning before Interests and Taxes (EBIT)
Der EBIT berechnet sich aus der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens und dient dazu das operative Betriebsergebnis zu ermitteln. Gemäß IFRS wird dabei auf den Jahresüberschuss die Steuererträge, das außerordentliche Ergebnis, das Finanzergebnis und der Steuerwand addiert beziehungsweise subtrahiert. Somit ermöglicht es diese Kennzahl eine globale Vergleichbarkeit des Unternehmensergebnisses herzustellen, da regionale Unterschiede zum Beispiel in Bezug auf Steuerbelange nicht berücksichtigt werden. Durch die EBIT Marge, in welcher der EBIT ins Verhältnis zum Umsatz gestellt wird, lässt sich der EBIT unterschiedlicher Unternehmen bewerten.
E-Auction
Siehe E-Auktion.
E-Auktion
(E-Auction, Reverse Auction). Eine E-Auktion ist eine Versteigerung. Im Rahmen der Beschaffung tritt der Einkäufer als Auktionsinitiator auf. Die Lieferanten stehen hierbei im direkten Wettbewerb und unter- bzw. überbieten sich in Kriterien wie Preis, Qualität, Logistik, Service etc. Ziel ist es, den jeweiligen Lieferant mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis zu ermitteln. Im Rahmen des E-Procurements können Auktionen über eine
E-Business-Plattform in Echtzeit abgewickelt werden, so dass man hier von E-Auktionen spricht. Der Vorteil einer E-Auktion liegt in Ihrer Marktransparenz und in den verkürzten Prozessen. Eine E-Auktion sollte am Ende einer Ausschreibungsphase zur endgültigen Entscheidungsfindung durchgeführt werden. Es ist empfehlenswert im Vorlauf eine
Lieferantenqualifizierung durchzuführen, um zu gewährleisten, dass ausschließlich Lieferanten beteiligt sind, die alle Unternehmensstandards erfüllen. Es sollten jedoch mindestens drei Lieferanten an einer Auktion aktiv teilnehmen und die Nachfrage sollte eindeutig spezifisiert sein, sowie einem angemessenen Wert entsprechen, um den Aufwand einer E-Auktion zu rechtfertigen.
eBANF
eBANF steht für die elektronische Bestellanfrage, wobei diese äquivalent zur nicht-elektronischen BANF abläuft (siehe BANF).
E-Business
E-Business beschreibt die Gesamtheit aller automatisierbaren Geschäftsprozesse, die über Kommunikations- und Informationstechnologie abgewickelt werden. E-Business umfasst alle Unternehmensbereiche wie Beschaffung, Marketing, Vertrieb, Service, Produktion, Logistik, Controlling, Finanzierung und Personal. E-Business ist somit ein Überbegriff für alle „E-Aktivitäten“, wie zum Beispiel E-Procurement und
E-Sourcing. Durch die Integration der Geschäftsprozesse und deren Automatisierung können
Transaktionskosten gesenkt werden.
E-Catalogue
(E-Katalog) Ein E-Katalog bezeichnet einen elektronischen Katalog und ist ein Teilbereich von E-Commerce. Der Lieferant stellt hierbei dem beschaffenden Unternehmen ein Verzeichnis mit Produkt- und Dienstleistungsbeschreibungen online zur Verfügung. Im
B2B-Bereich werden Lieferantenkataloge häufig in das unternehmenseigene Beschaffungssystem integriert. In einem solchen Fall sind Schnittstellen zu den jeweiligen
E-Procurement- bzw.
ERP-Systemen notwendig. Häufig werden
C-Teile über E-Kataloge beschafft. Die Vorteile von E-Katalogen liegen in der Bündelung von Volumen, Lieferanten und Verträgen, sowie Prozesskostenersparnisse durch einen standardisierten Workflow.
E-Collaboration
E-Collaboration beschreibt die web-basierte Zusammenarbeit zwischen allen an einem Projekt Beteiligten Personen. Dadurch kann die bislang notwendige Anzahl Diskussionen vor Ort, Telefongespräche sowie Fax- und E-mail- Sendungen reduziert werden. Der Internet-Browser wird zur wichtigsten Kommunikationsplattform. Damit stehen alle Informationen jederzeit zur Verfügung.
Ecological Footprint
(ökologischer Fußabdruck). Das im Begriff enthaltene, deutsche Wort Fußabdruck steht für den „Abdruck“ der Fläche, den ein Unternehmen zur Herstellung seiner Produkte und zur Bereitstellung von Dienstleistungen hinterlässt. Ecologial Footprint beschreibt also die Nutzung und den Verbrauch von natürlichen Ressourcen, wenn diese in die Produktion eingehen oder im Zusammenhang von Dienstleistungen verbraucht werden. Heute gibt es verschiedene Organisationen, die den Ecological Footprint von Unternehmen oder Endverbrauchern berechnen. Dadurch wird die „Größe“ des Abdrucks monetär messbar und der Kunde oder das Unternehmen können dann durch Ausgleichszahlungen an Organisationen, welche entsprechenden Umweltzerstörungen – oder hier vielleicht passender: Abnutzungen – entgegenwirken, ihren Anteil am Verbrauch von natürlichen Ressourcen ausgleichen.
E-Commerce
E-Commerce (deutsch: elektronischer Handel) ist ein Teilbereich von E-Business. Im US-Amerikanischen umfasst E-Commerce oftmals die elektronische Abwicklung aller Geschäftsprozesse in einem Netzwerk. Im deutschen Sprachgebrauch beschreibt E-Commerce den Handel von Waren und Dienstleistungen. Hierzu zählt der Informationsaustausch für eine Transaktion, die Transaktions- und Zahlungsabwicklung, sowie die damit verbundene Dienstleistungen.
Economic Value Added
Der Economic Value Added (EVA) ist eine Kennzahl, die den betrieblichen Übergewinn misst. Das EVA Konzept findet insbesondere in der wertorientierten Unternehmensführung Einsatz und wird aus Größen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz aggregiert. Weißt ein Unternehmen einen positiven EVA aus, so übersteigt das operative Ergebnis die gesamten Finanzierungskosten vom betrieblichen Vermögen. Ein negativer EVA hingegen, bedeutet, dass die Finanzierungskosten nicht durch das Nettobetriebsergebnis gedeckt werden.
Formel:
EVA = NOPAT - (Capital*WACC)
- NOPAT: Net Operating profit after taxes, Nettobetriebsergebnis nach Ertragssteuern
- Capital: gesamtes im betrieblichen Prozess gebundenes Vermögen
- WACC: Weighted average cost of capital, gewichteter Gesamtkapitalkostensatz
Economies of Scale
(Skaleneffekte) Als Folge einer steigenden Ausbringungsmenge sinken die Stückkosten, da die Fixkosten auf eine größere Produktionsmenge umgelegt werden. Durch umfangreiche Fertigungs-, Beschaffungs- oder Transportmengen können Größenersparnisse realisiert werden. Ursächlich hierfür sind bspw. die Minimierung von Rüstkosten, die Realisierung von mengenabhängigen Preisnachlässen oder die bessere Auslastung von Transportmitteln.
Economies of Scope
Der Ausdruck Economies of Scope bezeichnet Verbundeffekte, die trotz zunehmender Produktvielfalt entstehen und Kosteneinsparungen bewirken. Diese Synergieeffekte werden erzielt, wenn für unterschiedliche Produkte gemeinsame Ressourcen, also Fertigungsanlagen, Vertriebskanale etc., verwendet werden können. Denn dann sind die Gesamtkosten der Produktion niedriger, als die Produktkosten die entstünden, wenn die Produkte getrennt gefertigt würden.
Beispiel: Eine Maschine ist mit Produkt A zu 60% ausgelastet. Die Unternehmensführung entschließt sich daraufhin, auch Produkt B auf dieser Maschine zu produzieren. Es entstehen Ecomonies of Scope, da eine bereits vorhandene Ressource lediglich besser ausgelastet wird und keine Neuanschaffung notwendig ist.
EDIFACT
Bei EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport) handelt es sich um einen branchenunabhängigen, weltweiten Standard für EDI.
Effektivität
Die Effektivitätskennzahl beschreibt das Verhältnis eines Outputs zu einem definierten Ziel. Es wird also die Wirksamkeit einer Maßnahme im Hinblick auf den Zielerreichungsgrad dargestellt. Somit beantwortet diese Kennzahl die Frage, ob sich eine Maßnahme zur Erreichung eines Ziels eignet.
Efficient Consumer Response (ECR)
Der Begriff des Efficient Consumer Response (ECR) ist mit effizienter Kundenreaktion gleichzusetzen und beschreibt eine durch Informationstechnologie ermöglichte Verbindung von Logistik und Marketing. Dabei sollen Ineffizienzen entlang der Lieferkette, unter besonderer Berücksichtigung von Kundenwünschen, vermieden werden. In der unternehmerischen Praxis werden mit ECR Strategien zur Effizienzsteigerung bezeichnet, die auf das Bestandsmanagement abzielen. Die logistischen Komponenten des ECR verfolgen das Ziel einer optimierten Warenversorgung und der Minimierung von Kosten- und Durchlaufzeiten und werden als
Efficient Replenishment bezeichnet. Die Marketingkomponenten des ECR verfolgen das Ziel der Umsatzmaximierung. Siehe dazu auch
Cross Docking, Efficient Consumer Response und
Vendor Managed Inventory.
Efficient Replenishment
Der Begriff Efficient Replenishment stellt eine Strategie für die Warenversorgung sowie des darauf gerichteten Kommunikationsflusses dar. Efficient Replenishment ist die logistische Komponente des Efficient Consumer Response Konzeptes und beschreibt einen Oberbegriff, der wiederum verschiedene Konzepte zur Verbesserung zusammenfasst. Dazu gehören Cross Docking und Vendor Managed Inventory.
Effizientere Supply-Chains
Die Handelsbeziehungen werden aufgrund der weltweiten Vernetzung effizienter, wenn beispielsweise die Bonität oder die Qualität eines Lieferanten bereits durch unabhängige Dritte bestätigt wurde. Aufgrund der optimal aufeinander abgestimmten Planung wird die gesamte
Supply Chain effizienter. Das Ergebnis: eine Beschleunigung des internationalen Handels.
Effizienz
Gemäß der DIN EN ISO 9000:2000 beschreibt Effizienz das "Verhältnis zwischen dem erzielten Ergebnis und den eingesetzten Mitteln". Die Effizienz beschreibt also die Wirksamkeit von Strukturen, beantwortet dabei jedoch nicht die Frage, ob diese Struktur grundsätzlich sinnvoll ist.
Einkauf
Siehe Beschaffung.
Einkaufscockpit (Dashboard)
Innerhalb einer EDV-Umgebung werden in dem Einkaufscockpit alle einkaufsrelevanten Kennzahlen übersichtlich dargestellt. Die Berechnung erfolgt im Hintergrund. Kennzahlen sind z.B. Lieferantenumsätze und offene Bestellungen.
Einkaufsdienstleister
Siehe Einkaufsdienstleistungen.
Einkaufsdienstleistung
Einkaufsdienstleistungen (angeboten von Einkaufsdienstleistern) haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen und werden von Unternehmen sowohl für einzelne Dienstleistungen oder sogar für ganze organisatorische Geschäftseinheiten in Anspruch genommen. (siehe Business Process Outsourcing)
Die Palette der Einsatzmöglichkeiten reicht von Transportdienstleistungen bis zur Beschaffungsmarktforschung.
Einkaufsfinanzierung
Die Einkaufsfinanzierung beinhaltet den Aufbau und die Implementierung von kunden- und warengruppengerechten Finanzierungskonzepten. Sie schützen vor Währungsrisiken und Forderungsausfall. So trägt der Einkauf durch die Ausnutzung verschiedener Modelle zur Liquiditätssteigerung des Unternehmens bei. Operativ können zum Beispiel Skonti angeglichen,
Zahlungsziele erweitert,
Lieferantenkredite umfinanziert oder die Versorgung durch Bonitätsprüfungen sichergestellt werden. Im strategischen Bereich bedeutet dies auch die Entwicklung von
Hegdingkonzepten für den Einkauf,
Reverse Factoring zur Unterstützung von
Global Sourcing Aktivitäten, oder die Entwicklung von Finanzierungskonzepten zur Optimierung von Bestellmengen.
Einkaufskennzahlen
Siehe Beschaffungskennzahlen.
Einkaufskooperation
Siehe Collective Sourcing.
Einkaufsmarketing
Siehe Beschaffungsmarketing.
Einkaufsorganisation
Die Einkaufsorganisation regelt die Struktur und die Verantwortlichkeiten in einer Einkaufsabteilung. Es wird zwischen den Organisationsformen Zentraleinkauf, dezentraler Einkauf und
Lead Buying unterschieden. Beim Zentraleinkauf nimmt nur eine Stelle im Unternehmen oder eines Unternehmensverbunds Einkaufsaufgaben wahr. Dadurch lassen sich Mengenrabatte und eine vereinfachte Produktionsplanung realisieren. Beim dezentralen Einkauf kaufen einzelne Werke und Niederlassungen ohne Absprache Güter ein. Durch die jeweils geringeren Mengen lassen sich keine Mengenvorteile realisieren- es kann jedoch auf spezielles Know-How der Einkäufer zurückgegriffen werden. Existiert ein federführenden Einkauf für eine bestimmte Waren- oder Produktgruppe, spricht man vom Lead Buying. Ziel ist es, die Marktposition aufgrund der Mengen- und Prozessbündelung zu verbessern. Durch diese Charakteristika versteht sich das Lead Buying als Kompromiss zwischen zentraler- und dezentraler Beschaffung.
Einkaufsplattform
Siehe elektronischer Marktplatz.
Einkaufsvolumen
Das Einkaufsvolumen kann entweder auf den Preis einer gewählten Währung oder die spezifische Maßeinheit des Produktes berechnet werden. Dabei lässt sich das preisliche Einkaufsvolumen wie folgt ermitteln: Einstandspreis x Bestellmenge
Die Bestellmenge stellt dabei das Einkaufsvolumen in der jeweiligen Maßeinheit dar.
Beispiel: Eine Tonne Rohstall kostet 600 Euro. Ein Unternehmen aus Deutschland hat einen Bedarf von 1000 Tonnen dieses Rohstahls. Das mengenmäßige Einkaufsvolumen beträgt somit 1000 Tonnen, das preisliche 600.000 Euro.

Einkaufsvolumen je Lieferant
Zeigt das durchschnittliche Einkaufsvolumen je Lieferant. Eine Erhöhung des Wert ist anzustreben.
Einstandskosten
Die Berechnung der Einstandskosten basiert auf dem individuellen Angebots- oder einem veröffentlichtem Listenpreis. Von diesem werden verschiedenartige Preisnachlässe subtrahiert: der Rabatt in Abhängigkeit von der Bestellmenge, dem Bonus in Abhängigkeit von dem Auftragswert oder Jahresumsatz und dem
Skonto in Abhängigkeit von der Zahlungsweise. Auf diese Differenz sind die Verpackungs-, Versicherungs-, Transportkosten und Zoll zu addieren.
Einstandspreis
Siehe Einstandskosten.
E-Invoicing
Einzelbeschaffung
Beschaffung im Bedarfsfall; meist fertigungssynchrone Anlieferung.
E-Katalog
Siehe E-Catalogue
Electronic Bill Presentment and Payment (EBPP)
(Internet Bill Presentment an Payment (IBPP)) Electronic Bill Presentment and Payment (EBPP) beinhaltet die elektronische Rechnungsstellung und die elektronische Bezahlung von Rechnungen. Sowohl am Anfangs- als auch am Endpunkt des Rechnungsprozesses liegen die Daten in digitaler Form vor, womit eine durchgängige elektronische Abwicklung möglich ist. Von der Erstellung der Rechnung, bis zum Zahlungsabgleich beim Rechnungssteller, werden die Prozesse elektronisch abgebildet. EBPP beinhaltet dabei zwei Teilprozesse: das Bereitstellen und Versenden von Rechnungen (Electronic Bill Presentment) und das Zahlen von Rechnungen (Bill Payment). Hierbei wird die Rechnung dem Rechnungsempfänger auf elektronischem Weg (z.B. Link oder E-Mail) zugestellt. Das elektronische Dokument kann ohne Medienbruch in das
ERP-System des Empfängers eingepflegt werden. Eingesetzt werden meist
WebEDI und
XML-Technologien.
Electronic Data Interchange (EDI)
(Elektronischer Datenaustausch) EDI bezeichnet alle elektronischen Verfahren des asynchronen, vollautomatischen Datenaustauschs zwischen den Anwendungssystemen zweier Organisationen. So können beispielsweise Daten der Warenwirtschaftssysteme der angebundenen Unternehmen ausgetauscht werden. EDI verbindet jeweils zwei Unternehmen und wird auf Grund der hohen Kosten hauptsächlich in Großunternehmen eingesetzt. Der Vorteil liegt in der sehr schnellen vollautomatischen Übertragung der Daten und einer maximalen Rationalisierung der Geschäftsprozesse begründet.
Elektronische Rechnungsstellung
(E-Invoicing) Die elektronische Rechnungsstellung ist die papierlose Rechnungsstellung auf elektronischem Wege. Der Lieferant führt im Vorfeld alle für die Rechnungsstellung relevanten Daten zusammen und stellt diese dem Kunden zu. Siehe EBPP.
Elektronischer Datenaustausch
Siehe Electronic Data Interchange (EDI).
Elektronischer Marktplatz
Unter einem elektronischen Marktplatz wird eine elektronische, auf Internettechnologie basierende, Plattform verstanden, die sowohl Käufer und Verkäufer als auch angebotene und nachgefragte Mengen virtuell zusammenbringt. Dabei können die IT-Systeme von Kunden und Lieferanten über die Unternehmensgrenzen hinweg an den elektronischen Marktplatz angebunden werden.
Energieeffizienz
Für Einkäufer besitzt der Aspekt Energieeffizienz weitreichende Implikationen. Denn vielfach kann ein Einsparpotenzial identifiziert und realisiert werden, zum Beispiel in den Bereichen Beleuchtung, Druckluft- und Pumpensysteme, Kältetechnik, Lufttechnik und Fördertechnik. Viele Unternehmen haben bereits Einsparpotenziale erkannt und suchen weltweit nach Techniken und Verfahren, welche es erlauben, die benötigte Energie wirtschaftlicher einzusetzen. Vor diesem Hintergrund wird künftig nicht mehr allein der Anschaffungspreis eines Produktes den Ausschlag geben, sondern vielmehr die Betriebskosten, der Energieeinsatz sowie der tatsächliche Rohstoffverbrauch. Einkäufer müssen sich also in Zukunft nicht nur auf den bloßen Einkaufspreis konzentrieren, sondern gerade die
TCO beachten.
Engpass Güter
Siehe Beschaffungsportfolio.
Enterprise-Ressource-Planning
Das Enterprise-Ressource-Planning (ERP) bezieht sich auf die Planung der unternehmenseigenen Ressourcen zur Optimierung der betrieblichen Prozesse innerhalb des Unternehmens. Das ERP-System bietet dabei eine Softwarelösung zur Unterstützung bei der Geschäftsprozessoptimierung.
E-Procurement
E-Procurement beschreibt die elektronische Abwicklung von operativen Beschaffungsvorgängen. Beispiele sind der Einkauf über Shoplösungen, Marktplätze und Reverse-Auktionen. Da sich die Begriffe
Einkauf und Beschaffung nicht immer eindeutig voneinander abgrenzen lassen, wird E-Procurement oftmals in Zusammenhang des gesamten
Beschaffungsmanagements eingesetzt.
ERP-Schnittstelle
Siehe Schnittstelle.
ERP-System
Ein ERP-System (Enterprise-Ressource-Planning) ist eine Anwendungssoftware zur ganzheitlichen Unterstützung der Ressourcenplanung im Unternehmen. Die Systeme unterscheiden sich in ihrer Branchenausrichtung, ihrer Skalierbarkeit auf unterschiedliche Unternehmensgrößen (Anzahl benötigter Benutzer) und ihren Technologien wie Datenbanken, Programmiersprachen, unterstützende Betriebssystemen, etc. Systeme können beispielsweise auf Java oder anderen Entwicklungsumgebungen aufbauen. Es werden meist proprietäre Datenbanken wie MS-Access, MS-SQL, MySQL oder Oracle eingesetzt. In einer aktuellen Entwicklung favorisieren insbesondere
KMUs webbasierte ERP-System Lösungen, in denen die System-Oberfläche in einem Browser-Fenster dargestellt wird. Siehe
Cloud Computing.
Ersatzteilbeschaffung
Gemäß der DIN 24420 sind Ersatzteile „Teile, Gruppen oder vollständige Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind, beschädigte, verschlissene oder fehlende Teile, Gruppen oder Erzeugnisse zu ersetzen.“ Vor diesem Hintergrund sind bei der Beschaffung von Betriebsmitteln nur die Lieferanten auszuwählen, welche eine hohe Ersatzteilversorgungskompetenz vorweisen können. Denn diese Kompetenz stellt unter anderem sicher, dass der Einkäufer teure Ausfallzeiten in der Produktion minimieren kann. In der Praxis wird die Versorgungssicherheit oftmals durch die Implementierung eines
Konsignationslagers sichergestellt.
E-Sourcing
(Electronic Sourcing) E-Sourcing umfasst die elektronische Abwicklung von strategischen Aufgaben im Einkauf. Strategische Einkaufsfelder sind unter anderem
Lieferantenmanagement, Spend Analysis,
Vertragsmanagement und
Risikomanagement. In der Praxis ist die Abgrenzung von E-Sourcing (operativer Einkauf) und E-Procurement (strategischer Einkauf) oftmals unklar, so dass beide Begriffe für die elektronische Abwicklung des gesamten Beschaffungsmanagements eingesetzt werden.
Excess Vorräte
Siehe Gängigkeitsanalyse.
External Sourcing
Eindeutige räumliche Trennung zwischen Lieferant und Abnehmer.
Extranet
Das Extranet ist ein Unternehmensnetzwerk, das auf außerorganisatorische und -unternehmerische Instanzen ausgeweitet ist. Mit dem Extranet kann die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens (Lieferanten, Hersteller, Kunden) vernetzt werden. Über das Extranet können z.B. Interaktionen mit Lieferanten, wie Entwicklungs-, Änderungs-, Innovationsmanagement, abgewickelt werden.
F
Factoring
(Forderungszession) Beim Factoring handelt es sich um eine Finanzdienstleistung, die den Verkauf von Forderungen beinhaltet. Ein Factor kauft dabei die Forderungen seines Factoring-Kunden (auch Anschlusskunde, Anschlussfirma, Klient, Zedent oder Anwender genannt). Der Kaufpreis der Forderungen ergibt sich aus dem tatsächlichen Wert der Forderungen abzüglich der Gebühr und dem Zins, den der Factor für seine Leistung verlangt. Der Factor selbst tritt nun gegenüber den Kunden seines Klienten als Kreditor auf. Ziel des Factoring-Kunden ist die Realisierung eines direkten Zahlungseingangs auch bei erst späterer Fälligkeit der Forderungen, die Minimierung des Forderungsausfallrisikos sowie die Entlastung von allen mit dem Forderungsmanagement verbundenen Aufgaben.
Fair-Trade Zertifizierung
(Nachhaltiger Handel)Fair Trade transportiert die Idee einer solidarischen Partnerschaft mit Erzeugern in Dritte-Welt-Länder. Dabei wird auf ein Produkt ein zusätzlicher Preis aufgeschlagen. Unter anderem soll durch diesen Preisaufschlag sichergestellt werden, dass alle Teile der Lieferkette zu menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können. Auch wenn der derzeitige Anteil von Fair-Trade-Produkten am Gesamtmarkt außerordentlich gering ist, so erfährt dieses Segment zunehmend Beachtung. Zu derartigen Fair trade Produkten zählen oftmals Güter, die auf dem Weltmarkt einem starken Preisdruck bzw. Preisverfall unterliegen, wie zum Beispiel Bananen oder Kakao. Da der Begriff Fair Trade nicht normiert ist, gibt es eine Vielzahl von Organisationen, die Produkte prüfen und dann mit einem Label kennzeichnen; einer der größten ist die Fair Trade Labeling Organization.
Fehlerkosten
Wenn ein Lieferant ein Produkt liefert, das nicht die vereinbarten Produktmerkmale erfüllt, so entstehen Fehlerkosten, die unterschiedlicher Natur sein können, zum Beispiel Imageverlust beim Kunden, Reklamationsbearbeitung oder Nacharbeit in der Produktion. Bei Minderlieferungen wird hingegen von Fehlmengenkosten gesprochen.
Fehlmengenkosten
Fehlmengenkosten entstehen durch Minderbelieferungen und sind somit abhängig vom Lieferservicegrad. Je höher der Lieferservicegrad, desto geringer die Fehlmengenkosten. Gründe für den Anfall von Fehlmengenkosten sind unter anderen die späte Bestellung durch den Einkauf, schlechte
Qualität, beschädigte Ware oder falsche gelieferte Ware. Dabei können Fehlmengen im schlimmsten Fall zu Produktionsstillstand und damit einhergehend zu
Vertragsstrafen führen.
Fehlmengenquote
Die Fehlmengenquote stellt, in Kombination mit der Lieferausfallquote und dem
Lieferbereitschaftsgrad, ein Instrument dar, um Lieferanten zu bewerten. Die Fehlmengenquote erlaubt Rückschlüsse auf den Umfang der Fehlmengenkosten: beide Parameter verhalten sich proportional.
Formel:
Fehlermengenquote = Anzahl Lieferungen mit Fehlmenge / Anzahl der Lieferungen
Fertige Erzeugnisse
Als fertige Erzeugnisse werden diejenigen Produkte bezeichnet, welche die gesamte Wertschöpfung durchlaufen haben und zum Verkauf bereit stehen.
Fertigungstiefe
(Wertschöpfungstiefe) Die Fertigungstiefe eines Unternehmens misst den Anteil der von einem Unternehmen in einer Wertschöpfungskette (Supply Chain) erbrachten Leistungen bei der Gütererstellung. Unter Tiefe wird dabei die vertikale Ausdehnung innerhalb der Supply Chain, also in Richtung vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen verstanden. Die Wertschöpfung bezieht sich auf die Herstellung von Gütern durch den Einsatz von Produktionsfaktoren. Sind in einem Unternehmen alle Wertschöpfungsstufen vom Rohstoffabbau bis zum fertigen Produkt vorhanden, so existiert die höchst mögliche Fertigungstiefe. Zu den Wertschöpfungsstufen entlang der Supply Chain zählen auch Aktivitäten wie Forschung und Entwicklung, Transport, Kundendienst oder Qualitätsprüfung. Die Fertigungstiefe eines Unternehmens lässt sich durch vertikales
Outsourcing verringern. In diesem Kontext spielen insbesondere
Make or Buy Entscheidungen sowie strategische Entscheidungen bezüglich der Konzentration auf die
Kernkompetenzen eines Unternehmens eine Rolle.
Formel:
Fertigungstiefe = Materialaufwand / (Umsatz +/- Bestandsveränderunge + Eingenleistungen) * 100
Festpreis
Festpreisvereinbarungen haben zum Gegenstand, dass sowohl für den Abnehmer als auch den Lieferanten der Preis in der Vertragslaufzeit determiniert ist. Dem Vertragsrücktritt bzw. der Änderung des Preises sind dadurch enge Grenzen gesetzt. Dabei muss der Preis während der Vertragslaufzeit nicht fix sein, sondern es kann auch ein im Zeitablauf sinkender oder steigender Preis vereinbart werden. Eine andere Art der Preisvereinbarung stellt die Preisgleitklausel dar.
Fifo-Verfahren
Fifo steht für First in First out und beschreibt eine Methode, um Verbrauchsmengen monetär zu bewerten. Im Gegensatz zum Lifo-Verfahren wird hier angenommen, dass zuerst eingelagerte Artikel auch zuerst wieder verbraucht werden. Das Fifo-Verfahren ist insbesondere bei verderblichen Produkten anzuwenden.
Filialkommissionierung
Siehe Kundenkommissionierung.
Financial Supply Chain Management (FSCM)
Als die Financial Supply Chain eines Unternehmens wird der monetäre Teil der Logistikkette verstanden, der parallel zur physischen Supply Chain eines Unternehmens verläuft. Dabei setzt die Financial Supply Chain als finanzielle Wertschöpfungskette bereits vor der Geschäftsanbahnung an und unterstützt den geschäftsübergreifenden Handel bis zur Zahlungsabwicklung. Die Financial Supply Chain zielt darauf ab, die unternehmensübergreifenden Finanzprozesse zwischen Lieferanten, Herstellern, Kunden und anderen Dienstleistern zu ermöglichen.
First Tier Lieferant
Direkter Lieferant (Systemlieferant) eines Herstellers (
OEM).

Five Forces
Das Five Forces Modell geht auf den US-amerikanischen Ökonomen Michael E. Porter zurück und beschreibt die Marktkräfte im Wettbewerb. Diese Marktkräfte sind Einflüsse auf ein Unternehmen durch Zulieferer, Kunden, neue Wettbewerber, Mitbewerber und Ersatzprodukte (Substitute) sowie deren jeweiliger Verhandlungsmacht. Um die Angebote eines Lieferanten kritisch zu hinterfragen und dessen Position im Wettbewerb zu analysieren, bietet sich das Five Forces Model von Porter an.
Flächennutzungsgrad
Siehe Produktivitätskennzahlen.
Forderungszession
Siehe Factoring.
Forward Sourcing
Siehe Collaborative Engineering.
Fourth Party Logistics-Anbieter (4PL)
Als Fourth Party Logistics-Anbieter (4PL) werden firmenexterne Logistikdienstleister definiert, deren Kernkompetenz in der Übernahme von Transport, Umschlag und Lagerung für ihre Kunden liegt, wobei dieser kein Anlagevermögen, sondern ausschließlich sein Know-How sowie Dienstleistungen (wie z.B. Fuhrparkmanagement) zur Verfügung stellt.
G
Gängigkeitsanalyse
Die Gängigkeitsanalyse ist ein Instrument zur Bestandssenkung. Dabei wird eine Einteilung der Bestände in gängig, ungängig und völlig ungängig vorgenommen. Gängige Vorräte weisen eine Reichweite von kleiner oder gleich drei Monaten auf. Zum Teil gängige Vorräte (Excess Vorräte) sind solche Vorräte, deren Reichweite größer als drei und geringer als zwölf Monate ist. Dagegen zeichnen sich völlig ungängige Bestände (Obsolete Vorräte) durch eine Reichweite von mehr als zwölf Monaten aus. Zur Wahrung des kaufmännischen Vorsichtsprinzips und zur Sicherstellung einer periodengerechten Zuordnung werden ungängige Bestände durch das Controlling abgewertet. Dabei dürfen Excess Vorräte um maximal 50% und Obsolete Vorräte um maximal 95% abgewertet werden. Die Abwertung verfolgt das Ziel, Auswirkungen auf die Ergebnisrechnung zu glätten und den Effekt der Verschrottung abzufedern.
Garantie
Neben dem Schadensersatz ist eine Schadensersatzhaftung, auch in Form einer Garantie möglich. Diese ist jedoch gesetzlich nicht definiert. Ein Garantiefall tritt ein, wenn der Lieferant für eine bestimmte Eigenschaft eines von ihm gelieferten Produktes eintritt, die er in einer unterschriebenen Garantieerklärung angeführt hat. Bei einer solchen Erweiterung der gesetzlichen Schadenersatzansprüche erklärt sich der Lieferant bereit, ohne den Nachweis eines Verschuldens für diese bestimmten Eigenschaften einzustehen.

Gemeinkostenquote
Zeigt denAnteil der indirekten Kosten. Hohe Werte können auf Ineffizienzen hinweisen. Im Branchenvergleich oder Zeitablauf aufschlussreich.
Generalvollmacht
Eine Generalvollmacht ist eine Vollmacht, die zur Vertretung des Vollmachtgebers in allen Geschäften ermächtigt. Der Bevollmächtigte handelt im Namen des Inhabers nicht aber im Namen der Firma, da die Vollmacht nicht im Handelsregister vermerkt ist.
Gerichtsstandsvereinbarung
Eine Gerichtsstandsvereinbarung sagt aus, in welche örtliche und sachliche Zuständigkeit eines Gerichtes ein Vertrag entfällt. Eine solche Vereinbarung sollte aus diesem Grund Bestandteil eines jeden Vertrages sein. Diese Vereinbarung ist von großer Bedeutung, wenn eine der Parteien die andere verklagt, wie das folgende Beispiel verdeutlicht: Bezieht ein Unternehmen von einem chinesischen Lieferanten Güter, so muss es sich bei Schadensersatzansprüchen an die chinesischen Gerichte wenden, wenn als Gerichtsstand China vereinbart wurde. Demnach gilt auch chinesisches und nicht etwa deutsches Recht.
Global Footprint
(Geografischer Fußabdruck, globaler Fußabdruck) Mit dem Global Footprint wird die Verteilung der einzelnen Wertschöpfungsstufen eines produzierenden Unternehmens in einem weltweiten Netzwerk bezeichnet.
Global Sourcing
Die Global Sourcing Strategie beinhaltet eine Ausrichten der Einkaufsaktivitäten eines Unternehmens auf die weltweit vorhandenen Beschaffungsmärkte. Diese strategische Ausrichtung geht einher mit systematischen, weltmarktorientierten und grenzüberschreitenden Beschaffungsmaßnahmen. Die Einbeziehung ausländischer Märkte und Lieferanten hat unter anderem folgende Vorteile: zukünftige Entwicklungen können rechtzeitig identifiziert werden, Konditionsoptimierungen durch ein erweitertes Angebot, erste Kontakte in einem potentiellen neuen Absatzmarkt. Wer Global Sourcing richtig betreibt, investiert somit in die anhaltende Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmung.
Gozintograph
Beim Gozintographen handelt es sich um eine vereinfachte grafische Darstellung der Anzahl an Werk- und Zwischenstoffe, die in ein Endprodukt eingehen. Dabei weist dieser Graph aus, wie viele Einheiten eines Stoffe/Produktes in für die Produktion eines nachgelagerten Gutes benötigt werden. Somit kann die Produktionsplanung berechnen, wie viele Werk- und Zwischenstoffe für die Produktion eines Gutes benötigt werden.
Green Procurement
Eine Beschaffung unter ökologischen Gesichtspunkten, auch Green Procurement genannt, bringt Produzenten und Lieferanten klare Vorteile: Kosteneinsparungen durch geringe TCO, die frühzeitige Anpassung an die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen sowie eine gute Reputation bei Kunden und Zulieferern. Denn verantwortlich handelnde Unternehmen gewinnen Ansehen bei Verbrauchern, Investoren, Politik und Medien. Eine ökologisch orientierte Beschaffung leistet damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und zum Schutz der Umwelt. Siehe auch
Klimawandel,
Carbon Footprint.
Grenzertrag
Der Grenzertrag gibt an, in welchem Umfang die Ausbringungsmenge ansteigt, wenn ein Produktionsfaktor um Einheit erhöht wird.
Grenzkosten
Als Grenzkosten werden die Kosten bezeichnet, die bei einer weiteren Mengeneinheit eines Produktes zusätzlich anfallen.
Group Purchasing
Siehe Conglomerate Purchasing.
Großunternehmen
Bei Großunternehmen (GU) handelt es sich um Unternehmen, welche die definierten Grenzen für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) überschreiten.
GTIN (Global Trade Item Number)
Die GTIN ist eine Weiterentwicklung des EAN-Codes und ermöglicht es Artikel oder Dienstleistungen weltweit eindeutig zu identifizieren. Anhand der GTIN lassen sich so einem Artikel bestimmte Kriterien wie zum Beispiel Bezeichnung oder Gewicht zuordnen. Innerhalb der USA beinhaltet der GTIN 12 Stellen, in der restlichen Welt sind es entweder 8, 13 oder 14. Über die Website
http://www.gepir.de lässt sich prüfen, welche Informationen hinter einer GTIN hinterlegt sind.
Gutschriftverfahren
Beim Gutschriftverfahren wird durch den Lieferanten keine Rechnung im klassischen Sinn an den Kunden geschickt. Vielmehr sendet hier der Kunde (Einkäufer) dem Lieferanten nach der Buchung des Wareneingangs eine elektronische Mitteilung, welche besagt, dass eine Zahlung über die im Wareneingang gebuchten Artikel zu den definierten Preisen erfolgen wird. Das Gutschriftverfahren ersetzt somit die Kreditorenrechnung und kann daher als Paradigmenwechsel bei der Bezahlung von Gütern gesehen werden.
H
Halbfabrikat
Siehe unfertige Erzeugnisse.
Handlungsvollmacht
Unter einer Handlungsvollmacht ist die Befugnis zu verstehen, für ein Unternehmen Geschäfte abzuschließen und rechtskräftige Erklärungen abgeben zu dürfen. Der Handlungsbevollmächtigte muss nach § 57 BGB so unterzeichnen, dass seine Vollmacht direkt deutlich wird: „i.V.“ (in Vollmacht).
Heavy User Konzept
Beim Heavy-User Konzept wird die Einkaufsverantwortung für eine Warengruppe auf eine bestimmte organisatorische Einheit übertragen. Dafür kommt zum Beispiel der Standort in Frage, welcher das größte Volumen dieser Produkte ordert. Dieser übernimmt dann die Aufgaben des Zentraleinkaufs für den gesamten Konzern. Ziel eines Heavy-User-Konzepts ist es, innerhalb des Beschaffungsprozesses eine Kombination aus spezifischem Know-how der Fachabteilung und dem kaufmännischen Wissen des Einkaufs herzustellen.
Hebelgüter
Siehe Beschaffungsportfolio.
Hedging
Unter Hedging versteht man ein Finanzgeschäft zur Absicherung einer Transaktion gegen Risiken wie zum Beispiel Wechselkursschwankungen oder Veränderungen von Rohstoffpreisen. Diese Absicherung beinhaltet ein Finanzgeschäft als Gegenposition, wobei sich das Risikoprofil dieses Finanzgeschäfts dabei spiegelbildlich zu dem der abzusichernden Transaktion verhält. Es wird somit sichergestellt, dass der Wertverlust der einen Position durch den Kursgewinn der Gegenposition kompensiert wird und die Gesamtposition bezüglich des Risikos ausgeglichen ist. Zum Zwecke des Hedging bedient man sich derivativer Finanzinstrumente wie Optionen und Futures.
Hilfsstoffe
Hilfsstoffe gehen in ein Produkt ein, erfüllen jedoch im Gegensatz zu Rohstoffen nur eine untergeordnete Funktion. Als Beispiel für Hilfsstoffe können Schrauben genannt werden.
Höchstbestand
Der Höchstbestand definiert den maximalen Lagerbestand, also die Materialmenge, die maximal im Lager vorhanden sein darf. Ziel ist die Vermeidung eines zu hohen Lagerbestandes verbunden mit einer zu hohen Kapitalbindung.
Hochzeitsrabatt
Ein sogenannter Hochzeitsrabatt tritt immer dann auf, wenn zwei Unternehmen miteinander im Zuge einer Übernahme verschmelzen. Gemeint ist damit die Aufforderung an die bestehenden Lieferanten beider Unternehmen, den Kauf eines Unternehmens zu bezuschussen, um somit weiterhin auf der Liste der Zulieferer zu verbleiben.
Horizontale Kooperation
Die horizontale Kooperation beschreibt die Zusammenarbeit zweier Unternehmen der gleichen Wertschöpfungsstufe. Siehe auch diagonale Kooperation und
vertikale Kooperation.
Hub
Im logistischen Kontext beschreibt ein Hub einen zentralen Umschlagplatz für Güter, die kommissioniert und im Anschluss auf kleinere Lager verteilt werden. So kann beispielsweise für ein Unternehmen, das in Europa in verschiedenen Ländern vertreibt oder produziert, an einem zentralen Ort ein Hub eingerichtet werden, von welchem aus die Güter an jeweilige kleinere Lager geliefert werden. Hub wird oftmals mit Zentrallager oder Drehkreuz übersetzt.
I
Im Auftrag
Im Auftrag (.i.A.) ist ein Zusatz, denn ein Unterzeichner seinem Namen anfügt. Es sagt aus, dass er die temporäre Vollmacht übertragen bekommen hat im Auftrag eines anderen zu unterzeichnen.
Importquote
Zeigt den Anteil der Importe am EKV. Niedrige Quoten können Hinweise auf eine zu sehr national ausgerichtete Beschaffung hinweisen.
Incoterms
Die Incoterms definieren einheitliche internationale Regeln zur Auslegung von handelsüblichen Vertragsformeln. Sie werden von der Internationalen Handelskammer (International Chamber of Commerce, ICC) in Paris herausgegeben und wurden zuletzt im Jahre 2000 überarbeitet. Die Incoterms regeln den Kosten- und Gefahrenübergang vom Ort und Zeitpunkt, an dem der Käufer dem Verkäufer die Ware übergibt. Sie definieren somit insbesondere auch für den zwischenstaatlichen Handelsverkehr eindeutige Klauseln.
Indirektes Material
Unter indirektem Material sind solche Güter zu verstehen, die nicht direkt in ein Enderzeugnis eingehen. Hierzu zählen zum Beispiel Büroartikel. Siehe auch direkte Materialien.
Individual Sourcing
Individual Sourcing beschreibt die eigenständige und unabhängige Beschaffung. Das strategische Pendant zum Individual Sourcing ist das Collective Sourcing.
Insourcing
Bei Insourcing handelt es sich um die Reintegration von Leistungsprozessen eines Unternehmens. Diese Leistungsprozesse können unter Umständen zu einem früheren Zeitpunkt im Rahmen des Outsourcing ausgegliedert worden sein.
Integratet WebEDI
Siehe Electronic Data Interchange.
Interface
Siehe Schnittstelle.
Internal Sourcing
Bei einem Internal Sourcing besteht eine unmittelbare geografische Nähe zum Lieferanten. In der Praxis befinden sich Kunde und Lieferant zum Beispiel in einem Industriepark, die Lieferanten sind also direkt an der Produktionsstätte angesiedelt.
Internet Bill Presentment and Payment (IBPP)
InternetEDI
Siehe Electronic Data Interchange.
Interviewing
Das Interviewing umfasst die systematische Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Gesprächen, die mit spezifischen inhaltlichen Zielen durchgeführt werden. Grundsätzlich kann jede Unterredung systematisch vorbereitet werden, allerdings steht die Intensität in Korrelation zu der Bedeutung, die der Interviewer dem Gespräch beimisst. Das Interviewing verfolgt die Zielsetzung, den Zeiteinsatz aller Beteiligten sowie den Zielerreichungsgrad zu optimieren. Darüber hinaus lassen sich Mitschriften strukturierter Gespräche im Nachgang besser für Dritte nachvollziehen.
Intranet
Das Intranet ist ein unternehmens- oder organisationsinternes Netzwerk, welches einen zentralen Datenzugriff und Informationsaustausch ermöglicht. Als abgegrenztes Netz eignet sich das Intranet für den Austausch von sensiblen Daten. Informationen und Applikationen werden den Mitarbeitern hierbei über einen Webserver zur Verfügung gestellt. Das Pendant zum Intranet ist das Extranet.
Inventory Days of Supply
Siehe Days Inventory Held.
Inventory Period
Siehe Days Inventory Held.
ISO
Die International Standardization Organisation ist ein Zusammenschluss der nationalen Normungsgremien. In Deutschland ist zum Beispiel die DIN das normgebende Institut.
J
Junktimgeschäft
Ein Junktimgeschäft ist eine besondere Form des Verbundgeschäftes. Dabei handelt es sich um zwei juristisch getrennte Vorgänge zwischen zwei Unternehmen, die liefer- und zahlungsmäßig unterschiedlich abgewickelt werden. Jedes der beiden Unternehmen agiert einmal als Lieferant und einmal als Abnehmer. Lieferung- und Gegenlieferung finden dabei nicht synchron sondern zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt, das heißt, es wird erst eine Lieferung erbracht, die auf eine Gegenlieferung anzurechnen ist.
Just-in-Sequence
Bei dem Just-in-Sequence Konzept handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Just-in-Time Ansatzes. Dabei erfolgt die Versorgung der Produktion mit Roh- und Halbfertigprodukten nicht nur möglichst bestandslos und fertigungssynchron, sondern auch in der Reihenfolge, in der die Roh- und Halbfertigprodukte in der Produktion benötigt werden. Damit das Verfahren beanstandungslos funktionieren kann, müssen alle liefer- und produktionsrelevanten Daten von Herstellern und Zulieferern gemeinsam genutzt sowie die betrieblichen Abläufe aufeinander abgestimmt werden.
Just-in-Time
Just-in-Time ist ein logistisches Konzept, dass die möglichst bestandslose, fertigungssynchrone Versorgung der Produktion mit Roh- und Halbfertigprodukten zum Ziel hat. Damit sollen Eingangs- und Produktionslager reduziert und wenn möglich gänzlich überflüssig gemacht werden. Ein weiteres Ziel des JiT Konzeptes besteht in der Optimierung der Durchlaufzeit, womit eine Verminderung der Zeitspanne einhergeht, die Vorräte im Unternehmen lagern.
K
Kaizen
Kaizen Management bedeutet das Einleiten eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zur dauerhaften Steigerung des Kundennutzens. Dabei stellen sich Veränderungen nicht sprunghaft sondern allmählich ein. Kaizen richtet sich somit auf die ständige Suche nach Ursachen von Problemen, um alle Aktivitäten im Unternehmen ständig zu verbessern und den Konsumentennutzen dauerhaft zu steigern. Kaizen macht die kontinuierliche Verbesserung zum Bestandteil des selbständigen Handelns jedes einzelnen Mitarbeiters.
Kanban
Kanban bezeichnet die zeitsynchrone Steuerung der Fertigung nach dem Pull-Prinzip. Es handelt sich dabei um ein dezentrales Planungs- und Steuerungsverfahren auf Basis eines sich selbst steuernden Regelkreises. Kanban verfolgt das sogenannte Supermarktprinzip. Demnach wird eine Lücke, die durch die Entnahme von Waren aus dem Lager entsteht, unmittelbar wieder mit dem gleichen Artikel aufgefüllt. Als Hilfsmittel dienen Behälter, welche in einem Pufferlager aufbewahrt werden und mit einer Karte versehen sind. Auf dieser Karte (Kanban) werden Teile- und Abnehmerdaten,
Bestellmengen, Transport und so weiter vermerkt. Ausgelöst wird der Prozess stets durch die im Produktionsprozess nachgelagerte Produktionsstufe, dies bedeutet, dass die Endmontage Auslöser des gesamten Prozesses im Unternehmen ist.
Kapazitätsauslastungsgrad
Der Kapazitätsauslastungsgrad gibt das Verhältnis der verfügbaren Kapazität (zum Beispiel einer Maschine) zur tatsächlich genutzten Kapazität an. Es wird also der tatsächliche Auslastungsgrad des Betrachtungsobjektes angegeben. Die ungenutzte Kapazität erzeugt Leerkosten beziehungsweise
Opportunitätskosten. Im Rahmen der Produktion gilt es bei einer längerfristigen Über- oder Unterauslastung der verfügbaren Kapazität eine Kapazitätsanpassung (Investition, Deisnvestition) vorzunehmen.
Kapitalbindung
Siehe Kapitalbindungskosten.
Kapitalbindungskosten
(Kapitalbindung) In der Logistik, Einkauf und Beschaffung bezieht sich die Kapitalbindung auf das im Lager gebundene Kapital. Die Kapitalbindungskosten stellen
Opportunitätskosten dar, da das in den Beständen gebundene Kapital nicht für andere Zwecke im Unternehmen zur Verfügung steht. Ziel ist es, das gebundene Kapital möglichst gering zu halten, um die Liquidität des Unternehmens sicher zu stellen sowie dessen Innenfinanzierungskraft zu stärken. Zur Reduktion der Kapitalbindungskosten tragen logistische Verfahren wie das
Efficient Replenishment als Teil des
Efficient Consumer Response Konzeptes,
Konsignationslager,
Just-in-Time,
Just-in-Sequence sowie die
Gängigkeitsanalyse bei.
Kataloglieferant
Bei einem Kataloglieferanten handelt es sich um einen Lieferanten für Standard- oder Normteile, die aus einem Katalog bestellt werden. In der Regel handelt es sich um wenig erklärungsbedürftige C-Artikel wie zum Beispiel Schrauben.
Katalogmanagement
Unter Katalogmanagement versteht man die Verwaltung von elektronischen Produktkatalogen. Besonders indirekte Güter lassen sich über dieses Medium beschaffen, da sie sich gut in Katalogen beschreiben lassen.
Käufermarkt
Ein Käufermarkt beschreibt eine Marktsituation, in der das Angebot steigt aber die Nachfragesituation konstant ist. Alternativ kann sich auch das Angebot auf einem konstanten Niveau bewegen und die Nachfrage sinken. Beide Szenarien haben zur Folge, dass ein Angebotsüberschuss auftritt und eine Preissenkung wahrscheinlich ist. Der Einkäufer befindet sich also in einer besseren Verhandlungsposition als der Verkäufer.
Kaufvertrag
Ein Kaufvertrag ist gemäß dem BGB ein schuldrechtlicher Vertrag, der den Verkäufer verpflichtet, dem Käufer den vereinbarten Gegenstand zu übergeben und zu übereignen. Der Käufer hingegen verpflichtet sich, den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und den gekauften Gegenstand anzunehmen. Ein Kaufvertrag bedarf nicht der Schriftform und unterliegt keinem Formerfordernis. Um Missverständnisse auszuschließen empfiehlt es sich jedoch, diesen schriftlich zu fixieren.
Kennzahlen
Kennzahlen werden zur laufenden Überwachung der Unternehmensabläufe und zum Benchmarking eingesetzt. Kennzahlen dienen somit zum einen der Transparenz und decken zum anderen Handlungsbedarfe auf. Dabei werden mit Kennzahlen Einzelsachverhalte abgebildet, die komplexe Sachverhalte und Zusammengröße mit Hilfe einer Messgröße simplifizieren.
Kernkompetenz
Als Kernkompetenzen eines Unternehmens werden besondere Fähigkeiten bezeichnet, über die das Unternehmen auf einem bestimmten Gebiet verfügt. Bei Kernkompetenzen handelt es sich um eine schwer imitierbare Kombination aus Fähigkeiten, Routinen und materiellen Aktiva. Unterschieden werden materielle und immaterielle Kernkompetenzen. Während materielle Kernkompetenzen, zum Beispiel Maschinen, von Konkurrenten imitiert werden können, stellen Fähigkeiten personenabhängige, immaterielle Kernkompetenzen dar, die die Wissensbasis des Unternehmens bilden und von Konkurrenten nur schwer nachgeahmt werden können. Bei Routinen handelt es sich ebenfalls um immaterielle Kernkompetenzen, die jedoch personenunabhängig und somit im Unternehmen gebunden sind.
Key Account Beschaffungsmanagement
Beim Key Account Beschaffungsmanagement handelt es sich um eine spezielle Form der Beschaffungsorganisation. Das Key Account Beschaffungsmanagement wird bei Lieferanten angewendet, die für das beschaffende Unternehmen von herausragender Bedeutung sind und aufgrund dieser Stellung eine Schlüsselposition für den Unternehmenserfolg einnehmen. Sämtliche mit der
Beschaffung bei diesen Lieferanten verbundenen Aktivitäten werden aus der Standardeinkaufsorganisation des Unternehmens ausgegliedert und zentral von einer Stelle betreut. Dies spielt insbesondere im Rahmen des
Modular Sourcing bei
Systemlieferanten eine Rolle.
Key Performance Indicator (KPI)
Als Key Performance Indicators (KPI) werden Kennzahlen bezeichnet, die sich auf den Erfolg, die Leistung oder Auslastung eines Unternehmens, dessen Abteilungen oder einzelner Maschinen beziehen. KPI’s dienen dem Management und Controlling als Hilfsmittel zur Kontrolle und Bewertung von Unternehmensprozessen, Abteilungen oder Projekten. Als KPI’s können unterschiedliche Größen herangezogen werden, die in Abhängigkeit der eingenommenen Perspektive (zum Beispiel Einkauf, Vertrieb, internes Rechnungswesen Controlling) und Zweck (zum Beispiel Investitionsentscheidung, Make or Buy Entscheidung) gewählt werden.
Kick-Off Veranstaltung
Der Begriff Kick-Off ist ein aus der amerikanischen Sportwelt übernommener Begriff, der im Zusammenhang des Projektmanagements die Veranstaltung beschreibt, die den Beginn eines Projektes determiniert. In dieser Veranstaltung, an der in der Regel neben dem Auftraggeber auch alle Projektteilnehmer teilnehmen, werden die Vorgehensweise und die Aufgabenverteilung, welche eine termingerechte Bearbeitung des Projektes sicherstellen, erläutert.
Klimaneutralisierung
Siehe Carbon Footprint.
Klimawandel
Bislang fehlte in den Einkaufsabteilungen vieler Unternehmen und Betriebe eine systematische Verbindung umweltbezogener Kriterien mit dem Beschaffungswesen. Es mangelte an erprobten Mustern sowie definierten Handlungsmöglichkeiten. Aufgrund steigender Rohstoffpreise, der positiven Kosten- und Reputationseffekte nachhaltiger Produktion sowie sinkender Amortisationszeiten für umweltrelevante Investitionen ändert sich diese Situation derzeit deutlich. Längst lassen sich vielfältige positive Beispiele für eine umweltgerechte Beschaffung finden: von der Verwendung von Recyclingpapier über den Einsatz von lärm- und abgasarmen Fuhrparks bis zum Einkauf umweltfreundlicher Einsatzstoffe. Der Klimawandel wird auch folgende Folge für den Einkauf haben: Beschaffungsmärkte verschieben sich aufgrund der klimatischen Rahmenbedingungen (zum Beispiel Lebensmittel) oder aufgrund von Energieverfügbarkeit. Solche Verschiebungen müssen rechtzeitig erkannt und in eine Einkaufsstrategie umgesetzt werden. Siehe auch
Green Procurement.
Kleinere und Mittlere Unternehmen
KMU ist eine Sammelbezeichnung für Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und mit einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro. Erfüllt ein Unternehmen diese Kriterien, aber sind 25% oder mehr des Kapitals und des Stimmanteils im Besitz von einem oder mehreren Großunternehmen, so ist dieses Unternehmen nicht mehr den KMU zuzuordnen.
Kommissionierung
Die Kommissionierung beschreibt das Zusammenstellen von Artikeln nach vorgegebenen Aufträgen. Normalerweise werden die Artikel nach Kundenaufträgen zusammengestellt (Filial- beziehungsweise Kundenkommissionierung). Bei einer zweistufigen Kommissionierung werden in der ersten Stufe alle Aufträge gesammelt und artikelweise kommissioniert. In der zweiten Stufe geht es darum, die Verteilung entsprechend der Kundenaufträge vorzunehmen (Artikelkommissionierung).
Kompetenzmanagement im Einkauf
Aktuell ist die Entwicklung im Einkauf durch eine Reihe von Aspekten geprägt, die in den kommenden Jahren an Dynamik gewinnen und eine Reihe von Schlüsselanforderungen zur Folge haben werden. Zu diesen Einflussfaktoren zählen unter anderem folgende Trends: Automatisierung, Innovationen oder Globalisierung. So ist der Einkauf schon heute durch einen zunehmenden Wegfall einfacher Tätigkeitsfelder geprägt, da die Prozesse automatisiert ablaufen und der Einkäufer nur eine koordinierende und überwachende Funktion einnimmt. Auf Grund von innovativen Technologien, wechselnden Kundenbedürfnissen und steigendem
Wettbewerbsdruck wird von dem Einkäufer darüber hinaus zukünftig ein hohes Maß an Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit gefordert sein. Weiterhin wird die Internationalisierung in den kommenden Jahren noch zunehmen. Dieser wichtige Trendfaktor verlangt vom Einkauf ein breites, vielfältiges Verhaltensrepertoire im Hinblick auf kulturelle und sprachliche Kompetenzen.
Komplementärgüter
Unter Komplementärgütern sind Produkte zu verstehen, deren Gebrauch zugleich den Gebrauch eines weiteren Produktes bedingen. Ein Komplementärgut von Schuhen stellen zum Beispiel Schuhputzgüter dar. Diese beiden Produkte korrelieren dergestalt, dass die Nachfrage nach Schuhputzgütern steigen wird, wenn die Nachfrage nach Schuhen zunimmt.
Komplexitätsmanagement
Eine Unternehmung ist regelmäßig mit Komplexität in allen Unternehmensbereichen, wie zum Beispiel in der Organisation, den Prozessen oder der Kunden- und Lieferantenstruktur, konfrontiert. Das Komplexitätsmanagement zielt darauf ab, diese Komplexität zu erfassen, zu steuern und nachhaltig zu reduzieren. Dadurch kann der Ressourceneinsatz in den operativen Einheiten minimiert sowie die Steuerung der Unternehmung vereinfacht werden.
Konsignationslager
Bei einem Konsignationslager verzichtet der Abnehmer auf ein eigenes Lager. Die Vorräte bleiben so lange im Eigentum des Lieferanten (Konsignat) bis entweder eine definierte Frist verstreicht oder der Kunde (Konsignator) die Ware aus dem Konsignationslager abruft. Das Konsignationslager eignet sich als Instrument zur Senkung der Lagerhaltungskosten bei gleichzeitig hoher Versorgungssicherheit.
Kostenmanagement
Das Kostenmanagement umfasst alle Steuerungselemente, die der Senkung des Kostenniveaus, der Beeinflussung der Kostenstruktur und des Verhaltens von Kosten dienen. Das Ziel dieses Ansatzes besteht darin, den Unternehmenserfolg zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dabei gilt es das Kostenmanagement nicht nur reaktiv als Krisenmanagement zu verstehen, sondern vielmehr durch proaktives Handeln verbesserte Handlungsspielräume zu ermöglichen.
Kostentreiber
Kostentreiber dienen in der Prozesskostenrechnung als Maßgrößen für die Quantifizierung repetitiver Tätigkeiten in
Gemeinkostenbereichen. Im
Einkauf können dies zum Beispiel die Anzahl an Bestellungen oder die Anzahl an Rechnungsprüfungsvorgängen sein. Die Kostentreiber bestimmen also wie oft eine bestimmte Tätigkeit in den Gemeinkostenbereichen eines Unternehmens ausgeführt bzw. wie oft die Leistung einer Kostenstelle in Anspruch genommen wurde. Kostentreiber spielen in der Prozesskostenrechnung bei der Berechnung der Prozesskostensätze eine entscheidende Rolle.
Kundenkommissionierung
Die Kundenkommissionierung beschreibt die Kommissionierung von Artikeln nach Kundenaufträgen. Die Kommissionierung erfolgt im Ausgangslager, Zentrallager oder
Logistikzentrum des Lieferanten und korrespondiert dabei mit logistischen Konzepten wie dem
Cross Docking und
Vendor Managed Inventory.
Kundenkooperation
Siehe vertikale Kooperation.
Kundenzufriedenheit
Die Zufriedenheit des Kunden stellt sich ein, wenn die erwartete Leistung eines Produktes mit der tatsächlichen Leistung übereinstimmt. Es findet also ein Soll- / Ist-Vergleich statt. Es gibt demnach zwei Methoden um Kundenzufriedenheit zu erzeugen. Entweder die Erwartungshaltung des Kunden wird gesenkt oder die tatsächliche Leistung des Produktes gesteigert.
L
Lagerhaltungskosten
Siehe Lagerkosten.
Lagerkennzahlen
Durchschnittliche Wiederbeschaffungszeit:
Die Kennzahl zeigt die für die Materialbereitstellung erforderliche Zeitspanne. Veränderungen beeinflussen die Lieferbereitschaft und die Höhe der Lagerbestände. Die Basisdaten werden aus der Materialartikeldatei, Lagerkartei sowie den Dispositions-, Bestell- und Warenannahmeunterlagen entnommen.
Formel:
∅ Auftragsvorbereitungszeit(Bestellauslösung und Bestellabwicklung) + ∅ Lieferzeit + ∅ Prüf- und Einlagerungs- bzw. Bereitstellungszeit
Durchschnittliche Lagerdauer
Die Kennzahl zeigt, wie viele Verbrauchsperioden(Tage/Wochen) ein durchschnittlicher Lagerbestand abdeckt. Bei Just-in-Time beträgt die durchschnittliche Lagerdauer ein bis zwei Tage.
Formel:
∅ Lagerbestand * 365(oder 240 Tage) / Jahresverbrauch
Lagerrreichweite
Die Lagerreichweite ist eine Kennzahl, die die Zeit angibt, die ein Lagerbestand bei einem durchschnittlichen oder geplanten Materialverbrauch ausreichen soll.
Formel:
∅ Lagerbestand am Stichtag / (Verbrauch / Tag)
Umschlagshäufigkeit
Die Umschlagshäufigkeit gibt an, wie oft sich das Lager in einer Periode umschlägt. Veränderungen der Lagerumschlagshäufigkeit haben einen Einfluss auf die Kapitalbindungskosten und das
Working Capital.
Formel:
(Verbrauch / Periode) / ∅ Lagerbestand
Durchschnittlicher Lagerbestand
Der durchschnittliche Lagerbestand lässt sich(wert- und mengenmäßig) aus den folgenden Formeln errechnen:
Formel:
(Jahresanfangsbestand + Jahresendbestand) / 2
Bestandsdurchschnitt bei monatlicher Bestellung
Formel:
[(Anfangsbestand + 12 Monatsendbestände)/13]/[(1/2 Anfangsbestand + 11 Monatsbestände + 1/2 Endbestand)/12]
Lagerkosten
Lagerkosten lassen sich in mengenunabhängige (fixe) und mengenabhängige (variable) Kosten differenzieren. Zu den mengenunabhängigen Kosten zählen die Lagerraum- und –ausstattungskosten, zum Beispiel Miete oder Personalkosten. Die variablen Kosten bestehen im Wesentlichen aus den Kapitalbindungskosten.
Lastenheft
Siehe Pflichtenheft.
Lead Buyer
Siehe Heavy User Konzept.
Lead Logistics Provider (LLP)
Als Lead Logistics Provider (LLP) bezeichnet man Logistikdienstleister, die für ihre Kunden die Organisation der wesentlichen oder aller logistischen Prozesse übernehmen. Dabei agiert der LLP als strategischer Partner und ist stark in die Logistikprozesse des Kunden integriert. Der LLP übernimmt nicht nur die Durchführung von Transporten, Umschlags- oder Lagerleistungen, sondern auch die Gestaltung, Umsetzung und Organisation von Supply Chains, Transport-, Lagerplanung /-optimierung, so wie Lieferantenkoordination oder anderen Dienstleistungen. Siehe auch
Third Party Logostics Provider / Anbieter (3PL) und
Fourth Party Logistics Provider (4PL).
Lean Management
Das Lean Management setzt den Fokus auf die Verschlankung von Hierarchien und die Vereinfachung von Unternehmensabläufen. Dabei ist keineswegs nur die Produktion eines Unternehmens gemeint, vielmehr werden die Prozesse eines Unternehmens ganzheitlich betrachtet sowie hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit überprüft und optimiert.
Letter of Intent
Bei einem Letter of Intent handelt es sich um eine schriftliche Absichtserklärung zwischen zwei Vertragsparteien, in deren Rahmen beide Vertragspartner gemeinsame Verhandlungsziele vereinbaren oder einer der Vertragspartner dem anderen eine unverbindliche Offerte unterbreitet. In Abhängigkeit vom Inhalt können aus einem Letter of Intent auch rechtliche Verpflichtungen abgeleitet werden.
Lieferantenaudit
Ein Lieferantenaudit kann als Prozess- oder als Systemaudit durchgeführt werden. Im Rahmen des Prozessaudits analysieren und prüfen die Mitarbeiter des Abnehmers die Prozesse des Lieferanten, um sicherzustellen, ob diese alle Voraussetzungen erfüllen, um die zu beschaffenden Güter in der geforderten Qualität herzustellen und zu liefern. Das Systemaudit geht über das Prozessaudit hinaus und prüft zusätzlich die Angemessenheit aller Maßnahmen des Lieferanten, nimmt neben der Prüfung der Prozesse somit ebenfalls eine Prozessbewertung vor. Die Ausgestaltung und Durchführung des Lieferantenaudits hängt wesentlich von der Art und Intensität der Lieferanten-Abnehmer-Beziehung, dem Vertrauensverhältnis der Partner sowie dem Beschaffungsobjekt ab. Durchgeführt wird ein Lieferantenaudit insbesondere bei Lieferanten von Produktionsmaterialien. Daneben spielt die
Auditierung jedoch auch bei Lieferanten eine Rolle, mit denen langfristige Beziehungen angestrebt werden. Dabei soll das Lieferantenaudit immer eine win-win Situation für Kunde und Lieferant erzeugen.
Lieferantenbewertung
Die Lieferantenbewertung dient der qualitativen und quantitativen Beurteilung der Leistung eines Lieferanten anhand definierter Kriterien. Neben dem Preis für ein Produkt zählen hierzu beispielsweise die Lieferkonditionen, der
Lieferservicegrad, die Qualität der gelieferten Güter, die Bonität sowie die Kooperationsbereitschaft. Des Weiteren wird ebenfalls das Umfeld des Lieferanten beurteilt. Hierzu zählt die differenzierte Analyse des sozialen, politischen und ökonomischen Umfelds. Insbesondere bei Lieferanten außerhalb Europas beziehungsweise der europäischen Union, wie den
BRIC-Staaten, spielt dies eine Rolle. Die Lieferantenbewertung kann mittels verschiedener Verfahren, wie dem Punktbewertungsverfahren, der
Nutzwertanalyse oder der
Stärken-Schwächen-Analyse erfolgen.
Lieferantenbezogenes Sourcing
Die lieferantenbezogenen Sourcing Strategien unterscheiden Single, Dual und
Multiple Sourcing Ansätze. Letztlich wird ausschließlich die Frage erörtert, bei wie vielen Lieferanten ein Produkt beschafft wird.
Lieferantencompliance
Die Lieferantencompliance basiert auf einem definierten Rahmen bestimmter Normen, Werte und Kriterien des Abnehmers. Der Liefererant darf bezüglich dieser Vorstellungen nicht abweichen. Unter Compliance wird beispielsweise subsumiert: Verhaltensstandards im Umgang mit Lieferanten, Verträge, Audits, aber auch die Arbeitssituation im Erzeugerland (zum Beispiel keine Kinderarbeit).
Lieferantendatenbank
In einer Lieferantendatenbank werden alle potenziellen Lieferanten einer bestimmten Warengruppe in einer Datenbank aufgelistet. Dabei empfiehlt es sich neben der Anführung des Ansprechpartners auch die jeweilige
Lieferantenbewertung abzubilden. Durch die Erwähnung der Spezialisierung des Lieferanten wird eine zielgenaue Suche der benötigten Leistung erleichtert. Lieferantendatenbanken sind regelmäßig Bestandteile des
Data Warehouses.
Lieferantenentwicklung
Die Lieferantenentwicklung dient, als Teil des Lieferantenmanagements der Entscheidungsfindung bezüglich der zukünftigen Art und Intensität der Beziehung des Kunden zu einem Lieferanten. Auf Grundlage der Ergebnisse, die der Kunde im Rahmen der Lieferantenbewertung und
Lieferantenklassifizierung ermittelt hat, werden Zielvorgaben und Maßnahmen definiert, die der Verbesserung des Leistungspotenzials und der Zusammenarbeit, insbesondere mit strategischen Lieferanten, dienen. Ausgangspunkt der Entscheidung für die Entwicklung eines Lieferanten können operative Probleme wie zum Beispiel Lieferverzögerungen und die mangelnde Qualität der gelieferten Güter sein. Des Weiteren spielen strategische Entscheidungen eine Rolle. In diesem Zusammenhang ist die Zusammenarbeit mit
Systemlieferanten zu nennen, die gemeinsame Entwicklungsvorhaben sowie
Resident Engineering umfassen kann.
Lieferantenintegration
Unter einer Lieferantenintegration ist die Intensität der Zusammenarbeit und des Informationsaustausches zwischen einem Lieferanten und einem Kunden zu verstehen. Ein hoher Grad der Lieferantenintegration leitet in der Regel Kostenreduktionen, beispielsweise durch eine gesteigerte Transparenz, ein. Allerdings geht eine intensive Lieferantenintegration auch mit einer hohen Lieferantenabhängigkeit einher, da die Wechselkosten zu einem anderen Lieferanten steigen. Instrumente der Lieferantenintegration sind unter anderem Collaborative Engineering,
Vendor Managed Inventory,
Konsignationslager.
Lieferantenklassifizierung
Die Lieferantenklassifizierung ist ein Folgeschritt der Lieferantenbewertung und dient der Einordnung der Lieferanten in Leistungsklassen auf Grundlage der Lieferantenbewertung, der strategischen Bedeutung des Lieferanten sowie des Beschaffungsvolumens. Eine Klassifizierung von Lieferanten kann hierbei durch die
ABC-Analyse erfolgen. Die Identifizierung der strategischen Bedeutung einzelner Lieferanten dient der Entwicklung von Kooperationen und strategischen Partnerschaften entlang der
Supply Chain.
Lieferantenkooperation
Siehe vertikale Kooperation.
Lieferantenkredit
Wird einem Käuferunternehmen die Möglichkeit eingeräumt, die erhaltene Ware erst einige Tage nach Erhalt zu bezahlen, so wird diesem durch den Lieferanten ein Lieferantenkredit gewährt. Die Eigenschaft des Lieferantenkredits für das Käuferunternehmen ist die eines Kredites zur Überbrückung des Zeitraums zwischen der Beschaffung und dem Verkauf der Ware. Ein Lieferantenkredit stellt somit für das liefernde Unternehmen eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen und für das Käuferunternehmen eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen dar. Da Lieferanten den zeitlichen Rahmen dieses Kredites möglichst eng gestalten wollen, bieten sie regelmäßig Anreize die erhaltene Ware zeitnah zu bezahlen. Dieser Anreiz nenne sich
Skonto.
Lieferantenmanagement
Das Lieferantenmanagement dient der aktiven Gestaltung, Steuerung und Entwicklung der Zusammenarbeit mit einem Lieferanten. Es gilt die operativen Ziele des Einkaufs jederzeit sicherzustellen, das heisst das richtige Produkt, in der richtigen Menge, in der geforderten
Qualität, zur richtigen Zeit am richtigen Ort und zum bestmöglichen Preis zu erhalten. Neben diesen operativen Zielen sind ebenso strategische Ziele von Bedeutung. Zu diesen zählen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu garantieren, die Innovationskraft zu fördern, die Abhängigkeiten von Lieferanten zu vermeiden, die Kooperationsfähigkeit von Lieferanten zu bewerten sowie Strategien für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu entwickeln. Zur Sicherstellung dieser operativen und strategischen Ziele gilt es die Beschaffungsmärkte zu analysieren, Kriterien für die Lieferantenauswahl festzulegen sowie die Intensität der Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu bestimmen und zu optimieren. Das Lieferantenmanagement umfasst dabei folgende Prozessschritte:
1. Lieferantenselektion
2. Lieferantenqualifizierung
3. Lieferantenbewertung
4. Lieferantenklassifizierung
5. Lieferantenentwicklung
Lieferantenmanagement (System)
Zielsetzung des Lieferantenmanagements ist die nachhaltige Reduktion der Beschaffungskosten. Die bestehenden Lieferantenstrukturen werden systematisiert und die Bestellwerte und -mengen analysiert. Das schafft Transparenz. In enger Zusammenarbeit mit den einkaufsverantwortlichen Mitarbeitern der Kunden und den Bedarfsträgern werden gemeinsam Produktspezifikationen erstellt, Ausschreibungen vorgenommen und Verhandlungen geführt. Operative Aufgaben und Zielsetzungen in diesem Zusammenhang können Konditionenoptimierung, Investitionsgüterbeschaffung, Einkaufskooperationen, professionelle Verhandlungsführung so wie
Benchmarkanalysen sein. Strategische Herausforderungen sind zum Beispiel
Make or Buy Entscheidungen, Aufbau / Intensivierung strategischer Lieferantenpartnerschaften, Moderation von Entwicklungsprozessen oder die
Integration von Lieferanten.
Lieferantenqualifizierung
Die Lieferantenqualifizierung dient der Überprüfung der vom Lieferanten im Rahmen der Lieferantenselektion getätigten Selbstauskunft und einer tiefer gehenden aktiven Überprüfung des potenziellen Lieferanten. Hierzu gehört neben der Selbstauskunft des Lieferanten beispielsweise eine Bonitätsprüfung, das Vorhandensein einer
ISO-Zertifizierungen sowie die Einhaltung sozialer und ethischer Standards. Meist findet die Lieferantenqualifizierung in Form einer
Auditierung des Liefernden statt.
Lieferanten-Qualitätsmanagement
Qualitätskennzahlen spielen bei dem Lieferanten-Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen einen objektiven Vergleich der
Qualität der vom Unternehmen in Anspruch genommenen Produkte und Dienstleistungen. Oft wird dieser Sachverhalt auch unter Compliance mit den Unternehmensrichtlinien / -standards zusammengefasst (siehe
Compliance Management). Die Bewertung durch Kennzahlen, auch
Lieferantenaudit genannt, geht dann in die
Lieferantenbewertung ein und ermöglicht ein objektives und konsistentes Lieferanten-Qualitätsmanagement.
Lieferantenselbstauskunft
In einer Lieferantenselbstauskunft fordert der Einkäufer den Lieferanten dazu auf, Informationen über das Unternehmen offenzulegen. Diese Informationen pflegt der Einkäufer im Regelfall in seine Lieferantenstammdaten ein. Eine standardisierte Selbstauskunft umfasst neben der Benennung der Kontaktdaten des jeweiligen Ansprechpartners auch die Angabe von diversen
Kennzahlen oder Referenzkunden. Eine solche Lieferantenselbstauskunft bietet für den Einkäufer eine ausgezeichnete Grundlage, um einen bisher unbekannten Lieferanten grundlegend einordnen und bewerten zu können.
Lieferantenselektion
Die Lieferantenselektion dient der Identifikation und Vorauswahl potenzieller Lieferanten. Anhand vordefinierter Kriterien werden die Lieferanten selektiert. Diese Kriterien richten sich nach dem zu beschaffenden Produkt, dem Beschaffungsmarkt, den
Lieferkonditionen, dem Preis für ein Produkt sowie der Einkaufsstrategie des beschaffenden Unternehmens. Unterstützt wird die Lieferantenselektion durch eine Selbstauskunft der Lieferanten.
Lieferantenstammdaten
In den Lieferantenstammdaten werden alle bezugsrelevanten Informationen über Lieferanten erfasst. Diese Informationen beziehen sich nicht nur auf Name und Anschrift, die Lieferantenstammdaten sollen auch Aufschluss über eventuelle Zahlungsbedingungen (Zahlungsziel) sowie Kontaktpersonen geben.
Lieferantenstruktur
Die Lieferantenstruktur dient der Analyse des Lieferantenstammes und bezeichnet generell die Anzahl der Lieferanten, von denen ein Unternehmen beliefert wird. Des Weiteren gibt die Lieferantenstruktur Auskunft über die Konzentration an Lieferanten für eine Gruppe von Beschaffungsobjekten oder einzelner Beschaffungsobjekte.
Lieferantenstrukturanalyse
Die Lieferantenstrukturanalyse umfasst sämtliche Aufgaben, die der Gewinnung und Aufbereitung von Informationen über die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Lieferantenstruktur dienen. Sie ergibt sich zum Großteil aus dem Problem einer zu großen Anzahl an Lieferanten und dem darauf aufbauenden Problem einer adäquaten Informationsversorgung. Zur Lieferantenstrukturanalyse gehört insbesondere die
Klassifizierung der Lieferanten nach verschiedenen Merkmalen, die für das Unternehmen von Bedeutung sind. Hierzu zählt die
ABC-Analyse, die eine Segmentierung der Lieferantenbasis in Abhängigkeit vom
Beschaffungsvolumen jedes einzelnen Lieferanten vornimmt. Bei der Lieferantenstrukturanalyse steht die Beziehung zu den Lieferanten eines Unternehmens im Vordergrund, insbesondere deren Beitrag zur Erschließung externer Erfolgspotenziale.
Lieferantentag
Beim Lieferantentag werden ausgewählte Lieferanten vom Abnehmer eingeladen. Für den Abnehmer ergibt sich dadurch die Möglichkeit, Ziele und Visionen zu kommunizieren und die daraus resultierenden Implikationen für die Lieferanten aufzuzeigen. Des Weiteren wird das Ziel verfolgt, den Lieferanten zu wertanalytischen Überlegungen anzuregen.

Lieferantentypologie
Nach dem vorherrschendem Technologieanspruch und der Komplexität der Teile lassen sich die Lieferanten in einer Matrix typologisieren.
Lieferausfallquote
Die Lieferausfallquote stellt, in Kombination mit der Fehlmengenquote und dem
Lieferbereitschaftsgrad, ein Instrumentarium dar, um Lieferanten zu bewerten. Es gilt, die Fehlmengenquote auf einem möglichst geringen Niveau zu halten.
Formel:
Lieferausfallquote = Anzahl der Lieferausfälle / Anzahl der Lieferungen
Lieferbedingungen
Bei Lieferbedingungen handelt es sich um Vereinbarungen, die zwischen Käufer und Verkäufer bei Abschluss eines Kaufvertrages vereinbart werden. Dabei werden die Einzelheiten der Vertragsabwicklung vereinbart und schriftlich fixiert. Hierzu zählen Art, Zeitpunkt und Preis der Lieferung, Fracht und Versicherung (siehe Incoterms) sowie der gerichtliche Erfüllungsort. Lieferbedingungen können für den Einzelfall vereinbart werden, gesetzlich Regelungen unterliegen sowie in den
Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oder
Allgemeinen Einkaufsbedingungen (AEB) enthalten sein.
Lieferbereitschaft
(Lieferfähigkeit) Die Lieferbereitschaft ist ein Begriff aus der Logistik und bezeichnet die Fähigkeit der Lieferanten ab Lager zu liefern. Zur Messung der Lieferbereitschaft dient der Lieferbereitschaftsgrad.
Lieferbereitschaftsgrad
Siehe Lieferservicegrad.
Lieferfähigkeit
Siehe Lieferbereitschaft.
Lieferkonditionen
Siehe Lieferbedingungen.
Lieferservicegrad
Der Lieferservicegrad bezeichnet die Fähigkeit, jederzeit alle Bedarfsanforderungen erfüllen zu können. Dabei gibt der Lieferservicegrad den Anteil der vollständig ausgeführten Bestellungen [Lieferungen] an den gesamten Bestellungen [Lieferungen] einer Periode in Prozent an. Unterschieden werden der eingehende, der ausgehende und der interne Lieferservicegrad. Beim eingehenden Lieferservicegrad handelt es sich um den Lieferservicegrad des Lieferanten. Der interne Lieferservicegrad bezeichnet den Anteil der von der jeweils vorgelagerten Produktionsstufe vollständig ausgeführter Bestellungen [Lieferungen]. Der Ausgehende Lieferservicegrad schließlich ist eine Kennzahl für den Grad der Lieferbereitschaft, die dem Kunden gegenüber garantiert wird.
Formel:
Lieferservicegrad = (Anzal der vollständig ausgeführten Bestellungen [Lieferungen] einer Periode / Anzal der gesamten Bestellungen [Lieferungen] einer Periode) * 100
Lifo-Verfahren
Lifo steht für Last in First out und beschreibt eine Methode, um Verbrauchsmengen monetär zu bewerten. Dabei wird unterstellt, dass das Produkt, welches zuletzt ins Lager gelangt ist, als erstes wieder verbraucht wird. Das Lifo-Verfahren eignet sich somit nicht für verderbliche Produkte sondern wird zum Beispiel in der Stahlindustrie angewendet. Das Pendant zum Lifo Verfahren ist das Fifo Verfahren.
Linear Performance Pricing
Mithilfe des Linear Performance Pricing Models werden Lieferanten in Bezug auf Preis und Leistung verglichen. Verschiedene Preise werden hierzu als Koordinatenpunkte auf einer linearen Geraden dargestellt. Der Preis wird hierzu auf der Ordinate, die Leistung des Produkts auf der Abzisse abgetragen. Für die Quantifizierung der Leistung eignen sich besonders messbare Eigenschaften wie zum Beispiel bei Motoren das Drehmoment oder der Kraftstoffverbrauch.
Local Sourcing
Beschaffung im regionalen Umfeld des Unternehmens.
Logistik
Logistik beschreibt den Prozess der Planung, Durchführung und Kontrolle des effizienten, kostenoptimalen Flusses und Lagerung von Rohmaterialien, Halbfabrikaten und Fertigerzeugnissen sowie den zugehörigen Informationen vom Punkt der Her- oder Bereitstellung bis zum Punkt des Verbrauches zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung des Kunden. Im Rahmen der Logistik stehen die Raum- und Zeitüberbrückung im Vordergrund.
Logistikkennzahl
Siehe Lagerkennzahlen.
Logistikkosten je Umsatzeinheit
Siehe Qualitätskennzahlen.
Logistikzentrum
In einem Logistikzentrum werden die Warenflüsse und Vertriebsprozesse mehrerer selbstständiger Unternehmen zusammengeschlossen wobei der Bezug und Vertrieb der Produkte durch Fahrzeuge des Logistikzentrums durchgeführt werden.
LOHAS
LOHAS ist die Abkürzung von Lifestyle of Health and Sustainability und beschreibt Menschen, die Genuss und Verantwortung miteinander verbinden wollen. Diese Einstellung prägt auch ihr Konsumverhalten, indem sie durch gezielte Produktauswahl Gesundheit und Nachhaltigkeit fördern wollen. Personen, die diesen Lebensstil wählen, verfügen häufig über ein überdurchschnittliches Einkommen und sind daher als Zielgruppe beispielsweise für die Handels- und Konsumgüterindustrie begehrt. Ihr Wunsch nach Nachhaltigkeit und Gesundheit fordert beim Einkäufer zum Beispiel besondere Quellen für Rohstoffe und Verpackungen.
Losgröße
Losgröße wird oft auch als Charge oder Bestellmenge bezeichnet und beschreibt eine festgelegte Menge an Bestellobjekten, die pro Bestellung beim Lieferanten bestellt wird. Dabei entstehen im Normalfall vom Umfang der Bestellung unabhängige fixe
Bestellkosten und mengenabhängige, variable Kosten.
M
Make-Or-Buy
Im Rahmen einer Make-Or-Buy Entscheidung ist situativ zu prüfen, ob ein Wertschöpfungsschritt in Eigenerstellung (Make) oder durch Fremdbezug (Buy) durchgeführt werden soll. Bei der Ausgliederung eines Wertschöpfungsschrittes spricht man von Outsourcing, was ein Sinken der Wertschöpfungstiefe des eigenen Unternehmens zur Folge hat. Die Vorteile einer Eigenfertigung bestehen u.a. in den eingesparten Vertriebs- und Transportkosten oder der Gewinnspanne, den der Lieferant in seinen Angebotspreis mit einkalkuliert. Darüber hinaus existiert eine geringere Abhängigkeitssituation; ein direktes Überprüfen der Qualitätsstandards ist möglich. Bei einer Fremdfertigung ergeben sich Vorteile durch die geringe kurz- bis mittelfristige Belastung der Liquidität, eine Verbesserung der Fixkostenstruktur sowie der geringeren Abhängigkeit gegenüber Nachfrageschwankungen, da das Risiko einer mangelnden
Kapazitätsauslastung vom Lieferanten getragen werden muss.
Management by Objectives
Siehe Zielvereinbarung.
Mandatseinkauf
Siehe Lead Buying.
Mangel
Ein Mangel wird als das Vorhandensein von Fehlern oder fehlenden Eigenschaften einer Sache definiert. Es wird zwischen einem Rechtsmangel und einem Sachmangel unterschieden. Beim Sachmangel spricht man vom subjektiven Fehlerbegriff, wie Unstimmigkeiten in der vereinbarter Beschaffenheit (§ 434 I 1 BGB), unsachgemäßer Montage (§ 434 II 1 BGB) aber auch Lieferung einer Mindermenge (§ 434 III 2.Fall BGB). Aus Sachmängeln resultieren regelmäßig direkte Folgekosten, wie zum Beispiel Fehlmengenkosten. Rechtsmängel sind Mängel im Recht zum Beispiel Markenrechte oder Patentrechte (dingliche Rechte) aber auch obligatorische Rechte (Rechte, die den Käufer in seiner Verfügungsmacht einschränken, zum Beispiel Miet- und Pachtrechte) und öffentliche Rechte (Haftung bei öffentlich rechtlichen Abgaben (§ 436 Abs. 2 BGB)). Daneben wird zwischen offenen und versteckten Mängeln unterschieden. Ein offener Mangel ist schon bei Übergabe der Sache bekannt. Ein verdeckter Mangel ist bei der Übergabe der Sache vorhanden, jedoch nicht erkennbar. Wird der Mangel vom Verkäufer bewusst verschwiegen, so spricht man von arglistiger Täuschung.
Marktbeobachtung
Bei der Marktbeobachtung wird eine Vielzahl von Marktanalysen über einen definierten Zeitraum hinweg vorgenommen. Eine Marktanalyse besteht aus der Bestandsaufnahme eines Beobachtungsobjektes zu einem bestimmten Zeitpunkt. Gegenstand einer Marktanalyse kann zum Beispiel die Ermittlung des Preisniveaus einer bestimmten Branche sein. Im Rahmen der Marktbeobachtung können dann branchentypische Preisschwankungen festgestellt werden. In einem abschließenden Bearbeitungsschritt gilt es daraufhin, die beobachteten Entwicklungen im Sinne einer Marktprognose auf die Zukunft zu transponieren.
Mass Customization
Mass Customization stellt ein Synonym zur kundenindividuellen Massenfertigung dar. Der Kerngedanke dieses Ansatzes besteht darin, dem Kunden ein auf seine persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt ohne deutliche Preisaufschläge zu offerieren. Mass Customization ist eine hybride Wettbewerbsstrategie, welche die gleichzeitige Realisation von Kostenführerschafts- und Differenzierungsstrategie erlaubt. In der Vergangenheit hat sich insbesondere das Internet als Individualisierungsplattform etabliert, so können beispielsweise Automobilkunden online eine Ausstattungsliste des von Ihnen präferierten Autos kreieren.
Masterdatamanagement
Siehe Stammdatenmanagement.
Material Requirement Planning
Beim Material Requirement Planning (MRP) handelt es sich um ein Instrument, welches computerbasiert Fertigungsdurchläufe unter Berücksichtigung von Restriktionen plant und steuert. Restriktionen können hierbei Kapazitäts- und Lieferengpässe sein. Dabei enthält ein MRP System alle Elemente eines PPS-Systems.
Materialbedarfsplanung
Siehe Bedarfsplanung.
Materialdisposition
Die Materialdisposition umfasst die beiden Elemente Bedarfsplanung und Bestellplanung. Dabei beantwortet die Bedarfsplanung die Fragestellung, zu welchem Bedarfstermin welche Bedarfsmenge benötigt wird. Die Bestellplanung beschäftigt sich hingegen mit der Bestimmung des Bestelltermins und der
Bestellmenge.
Materialeffizienz
Immer mehr Unternehmen folgen der Leitlinie, dass ein effizienter Umgang mit Rohstoffen und Materialien die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich signifikant erhöhen und Arbeitsplätze sichern kann. Zum einen werden wichtige Rohstoffe wie Erdöl, Metalle oder Mineralien zunehmen knapper. Zum anderen sorgen Innovationen dafür, dass beispielsweise bislang künstlich hergestellte Rohstoffe von erneuerbaren Stoffen abgelöst werden. Es existieren also zahlreiche Möglichkeiten den Rohstoffverbrauch zu verringern und die Materialeffizienz zu erhöhen. Beispiele hierfür sind: LED-Technik, Energiesparlampen oder weiße Biotechnologie. Die rasanten technologischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Ressourcen- und Materialeffizienz bieten den Unternehmen erhebliche Kosteneinsparpotentiale und damit die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu verbessern.
Materialgruppe
Siehe Warengruppe.
Materialgruppenanalyse
Die Materialgruppenanalyse befasst sich mit der Analyse von Produkten und Dienstleistungen, welche neu strukturiert, evaluiert und beschafft werden können. Als Bewertungskriterien gelten beispielsweise die Relation von Gewicht und Wert der zu betrachtenden Produkte, die Bedarfsmengen und ihre Planbarkeit, Produktionsanforderungen, geforderte Zertifikate sowie Zollsätze und logistische Erfordernisse. Zusätzlich geht die Materialgruppenanalyse in vielen Fällen mit einer Produktwertanalyse einher.
Materialgruppenmanagement
Siehe Warengruppenmanagement.
Materialstamm
Der Materialstamm stellt die Gesamtheit aller Informationen über sämtliche Artikel dar, die ein Unternehmen beschafft, produziert, lagert oder veräußert. Der Materialstamm ist somit innerhalb des Unternehmens, die zentrale Quelle zum Abruf artikelspezifischer Daten.
Materialwirtschaft
Als Materialwirtschaft wird die Funktion eines Unternehmens bezeichnet, die sich mit dem wirtschaftlichen Umgang von Waren befasst. Aufgaben der Materialwirtschaft sind die Lagerwirtschaft und der innerbetriebliche Transport von Materialien bis zur Produktion. Der Begriff Materialwirtschaft ist dabei enger gefasst als das Supply Chain Management, da letzteres ebenfalls die externen Schnittstellen zu Kunden und Lieferanten umfasst.
Maverick Buying
(Maverick Spending) Maverick Buying ist ein Begriff aus dem Beschaffungsmanagement und bezeichnet die Beschaffung außerhalb standardisierter Beschaffungswege. Der Bedarfsträger beschafft also eigenmächtig Materialien oder Dienstleistungen, ohne die Einkaufsabteilung dabei einzubeziehen. Somit können gültige
Rahmenverträge nicht genutzt werden.
Maverick Spending
Siehe Maverick Buying.
M-Commerce
Mobile Commerce. M-Commerce bezeichnet die elektronische Anbahnung und Abwicklung von Transaktionen über mobile Endgeräte. Mobile Endgeräte sind zum Beispiel Mobiltelefone, Pager, Personal Digital Assistants (PDA) oder Notebooks/ Laptops.
Meldebestand
Beim Meldebestand handelt es sich um einen definierten Bestand, bei dessen Erreichen automatisch eine Bestellung ausgelöst wird. Unterschieden werden ein fester Meldebestand, der über einen bestimmten Zeitraum festgelegt wird sowie ein gleitender Meldebestand, der sich im Zeitverlauf ändert. Der Meldebestand spielt bei der Beschaffung nach dem
Bestellpunktverfahren eine entscheidende Rolle.
Mergers and Acquisitions
Unter Mergers and Acquisitions (M&A) sind alle Aktivitäten zu verstehen, die das Ziel verfolgen zwei selbstständige Unternehmen zu einer wirtschaftlichen Einheit zu verschmelzen. Eine solche Verbindung kann auf horizontaler, vertikaler beziehungsweise diagonaler (keine Beziehung der beiden Unternehmen) Wertschöpfungsstufe erfolgen. Das Ziel eines solchen Zusammenschlusses besteht darin, das Risiko der Geschäftstätigkeit zu minimieren, die Profitabilität zu steigern,
Synergien zu heben oder das Know How zu erweitern.
Milk Run
Ein Milk Run ist eine Sonderform des Direkttransportes auf einer festgelegten Route. Dabei fährt ein Spediteur mehrere Lieferanten auf einer geschlossenen Route an, sammelt die auszuliefernden Produkte ein und bringt diese zum Abnehmer. Die Ankunfts- und Abfahrtszeiten bei den Lieferanten sowie dem Abnehmer sind dabei vorgegeben.
Miniaturisierung
Miniaturisierung ist ein Begriff für die Verkleinerung von Bauteilen und die konsequente Zusammenlegung von Prozessen. Auswirkungen auf den Einkauf ergeben sich aus der Zusammenlegung von Prozessen und der Verbreitung von Prozessoren. Denn Multifunktionsgeräte erlauben eine vernetzte Kommunikation von Maschine zu Maschine, auch wenn die sich heute meistens noch innerhalb eines Unternehmens oder auf Servicezwecke beschränkt. In Zukunft dürfte diese Vernetzung ein wichtiger Bestandteil zur Steuerung von
Lieferketten werden. Denn neben der Steuerung kompletter Produktionsanlagen per Computer werden zunehmend Produkte im Produktionsprozess vernetzt. Was bisher Scanner an klar definierten Stellen im Prozess erfassen, kann künftig unabhängig von Prüfpunkten beispielsweise durch
RFID erfolgen. Durch die stark steigende Zahl von Quellen werden dem Einkauf deutlich mehr Informationen bereit gestellt. Das wirkt sich sowohl auf die Steuerung der Lieferkette als auch auf den strategischen Einkauf aus. Dank optimierter Systeme werden zukünftig Informationen auch ständig und in Echtzeit sichtbar, die Verzögerungen berechenbar und kurzfristig neue Planungen möglich. Andererseits müssen Einkäufer mit vielfältigen Informationsquellen und -systemen gleichzeitig arbeiten können, um möglichst optimale Entscheidungen zu treffen. Die vielen Informationsquellen müssen bewertet, überwacht und als Grundlage für Entscheidungen aufbereitet werden.
Modular Sourcing
Durch Modular Sourcing werden Fertigungsprozesse zum Lieferanten ausgelagert. Als Ergebnis dieses Outsourcings, müssen komplexere Beschaffungsobjekte eingekauft werden. Dies erfordert eine stärkere
Lieferantenintegration in den Beschaffungsprozess.
Modullieferant
Siehe Systemlieferant.
MRO-Produkte
MRO-Produkte zählen zu den indirekten Materialien. Dabei steht die Abkürzung MRO für Maintenance, Repair und Operating Products, also Instandhaltungsmaterial, Reperaturmaterial und Betriebsstoffe. Diese werden in der Fertigung oder in fertigungsnahen Bereichen, zum Beispiel dem Labor, als Verbrauchsmaterial eingesetzt.
Multilieferantenkatalog
Der Multilieferantenkatalog bildet die funktionale Grundlage für das Desktop Purchasing System oder eine
Purchasing Card. Bereitgestellt wird der Katalog über das firmeneigene
Intranet und mit einem Web-Browser visualisiert. Durch die zentrale Bereitstellung wird intern das Einkaufsverhalten kontrolliert und somit die Durchsetzung von prozess- oder produktbezogenen Standards beschleunigt.
Multiple Sourcing
Falls es die Angebotsseite erlaubt, sollten Güter bei mehreren austauschbaren Lieferanten beschafft werden. Dieses Multiple Sourcing soll die Flexibilität erhöhen und die Versorgungssicherheit gewährleisten. Außerdem will man über diesen Weg den Wettbewerb zwischen den Lieferanten stimulieren. Der Einsatz von mehreren Lieferanten erweist sich besonders bei A- und B-Lieferanten als effizient.
Multiplikatorverfahren
Das Multiplikatorverfahren als marktorientiertes Bewertungsverfahren zählt zu den Gesamtwertverfahren in der Unternehmensbewertung. Dabei werden die Marktpreise vergleichbarer Unternehmen und deren Kennzahlen zur Beurteilung des Marktwertes eines weiteren Unternehmens herangezogen.
Multipolare Welt
Durch den Erfolg der Schwellenländer verändert sich das ursprüngliche Gleichgewicht zwischen den Nationen, denn mit der neuen wirtschaftlichen Stärke wächst auch das politische Selbstbewusstsein dieser Staaten. Die Entwicklung wird sich nicht auf die sogenannten BRIC-Staaten beschränken. Weitere Machtzentren könnten sich beispielsweise in Mittleren Osten und in Ostasien entwickeln. Statt einer unipolaren Welt mit den USA als dominierendem Machtzentrum wird es zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit eine multipolare Welt geben, in der jedoch keine Region übermächtig sein wird.
Multi-Position Auction
In einer Auktion werden mehrere Produkte gleichzeitig verauktioniert.
Multi-Price Auction
(Cherry-Picking Auction) In einer Auktion werden für mehrere Produkte jeweils einzeln Preise abgegeben. Der Zuschlag kann je nach Preisstellung je Produkt auf unterschiedliche Lieferanten fallen.
N
Nachforderungsmanagement
Siehe Claim Management.
Nachhaltiger Handel
Siehe Fair Trade Zertifizierung.
Nachtragsmanagement
Siehe Claim Management.
National Sourcing
Siehe Domestic Sourcing.
NBIC
NBIC bezeichnet die Verschmelzung der Wissenschaften Nano-Bio-Info-Cogno und soll als Synonym für die Weiterentwicklung von Werkstoffen stehen. Rolle des Einkaufs: Der Einkauf ist die Schnittstelle zu den Lieferanten und damit auch zu Innovationen auf dem Markt. Die Entwicklung von neuen Werkstoffen und die marktreife erfolgt in immer kleiner werdenden Abständen. Die Firmen, die als Erste sehr frühzeitig diese Entwicklungen erkennen und für sich sichern, haben kurzfristig immer einen Wettbewerbsvorteil. Darin besteht auch die Aufgabe des Einkaufs: Trends bei Werkstoffen zu erkennen und für das Unternehmen zu sichern. Erfolgreiche Einkaufsabteilungen setzen dafür Trend-Scouts ein, die genau diese neuen Werkstoffe oder Produktionstechniken suchen und identifizieren.
Net Operating Profit After Taxes
Bei den Net Operating Profits After Taxes (NOPAT) handelt es sich um den Gewinn (Geschäftsergebnis) nach Steuern.
Berechnet wird der NOPAT durch den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT = Earnings Before Interest And Taxes) abzüglich Steuern.
NOPAT = EBIT - Steuern
Nettobedarf
Unter Nettobedarf versteht man den Bruttobedarf einer Periode abzüglich des verfügbaren Lagerbestandes, also den Bedarf, der in einer Periode tatsächlich beschafft werden muss.
Nettoumlaufvermögen
Siehe Working Capital.
Netzwerkökonomie
Netzwerkökonomie ist global, beruht auf immateriellen Ideen und Beziehungen und bedingt eine umfassende Vernetzung aller Beteiligten. Längst gibt es zahlreiche Fallbeispiel erfolgreicher Geschäftsmodelle im Netz: Google hat Coca-Cola als erfolgreichste Marke abgelöst.
Nutzwertanalyse
Die Nutzwertanalyse ist ein Bewertungsverfahren und dient bei dem Vorhandensein von mehreren Alternativen als Hilfe zur Entscheidungsfindung. Dabei stehen einem Gesamtziel, zum Beispiel die Beschaffung von Produktionsgütern, mehrere Alternativen, in diesem Fall also Lieferanten, gegenüber. Im Rahmen der Nutzwertanalyse ist dieses Gesamtziel in einem ersten Schritt in einzelne Unterziele zu dividieren, wie die Möglichkeit der Anlieferung in Teilladungen, die Beschaffenheit der Güter zu der vereinbarten Qualität, etc. In einem zweiten Schritt sind diese einzelnen Ziele hinsichtlich Ihrer Relevanz auf einer Skala zu gewichten, diese umfasst in der Regel die Werte von 1-10. So kann bspw. das Unterziel "Qualität" mit einer zehn bewertet werden, weil dies eines der wichtigsten Kriterien darstellt. Nun sind in einem dritten Schritt die einzelnen Alternativen hinsichtlich ihrer Zielerreichung ebenfalls auf einer Skala von 1-10 zu bewerten. Konkret bedeutet dies, dass Lieferant A bei dem Unterziel "Qualität" acht Punkte erreicht und Lieferant B zwei. In einem abschließenden Schritt sind die beiden Bewertungen miteinander zu multiplizieren. Lieferant A erhält somit in diesem Unterziel 80 und Lieferant B 20 Punkte. Nachdem diese Bewertung für alle Alternativen und alle Unterziele vorgenommen wurde, ist die Gesamtpunktzahl pro Alternative zu ermitteln. Die Alternative mit der besten Punktzahl stellt die beste Möglichkeit dar. In diesem Fall ist Lieferant A zu wählen.
O
Obsolete Vorräte
Siehe Gängigkeitsanalyse.
ODETTE
Branchenabhängiger Electronic Data Interchange Standard für die Automobilindustrie.
Öffentliche Beschaffung
Bei der öffentlichen Beschaffung ist nicht ein privater Auftraggeber wie zum Beispiel ein Unternehmen in den Einkaufsprozess involviert, sondern eine öffentliche Institution. Ausnahmen sind private Institutionen, die im Auftrag von öffentlichen Organen handeln.
Offer Screening
Offer Screening behandelt die systematische Evaluation von Risiken, Chancen und Wahrscheinlichkeit einer Auftragserteilung.
Ökologischer Fußabdruck
Siehe Ecological Footprint.
Open Catalogue System
Das Open Catalogue System ist eine standardisierte Katalogdatendienstelle. Sie dient dem Austausch von Katalogdatensätzen zwischen SAP-eProcurement Systemen (zum Beispiel SAP Enterprise Buyer) und beliebig anderen Katalogen. Der Anwender greift dabei auf die aktuellen Katalogdaten des Anbieters über das Internet zu.
Operating System
Das Operating System (OS) ist eine Bezeichnung für Betriebssysteme. Typische OS-Systeme sind das Mac OS und das Chrome OS.
Operative Beschaffung
(Operativer Einkauf) Unter operativer Beschaffung sind Routinearbeiten der Einkaufsorganisation zu verstehen. Zu diesen Aufgaben zählen bspw. die Formulierung von Anfragen, das Ausarbeiten von Einzel- oder
Rahmenverträgen, die Datenverwaltung, die Pflege der Bestandslieferanten und die Abwicklung von Einzelbestellungen.
Operativer Einkauf
Siehe operative Beschaffung.

Optimale Bestellmenge
Xopt. = optimale Bestellmenge
M = Jahresbedarfsmenge
E = Einstandspreis pro Mengeneinheit
KB = Bestellkosten je Bestellung
LHS= Lagerhaltungskostensatz
Als optimale Bestellmenge wird die Bestellmenge bezeichnet, bei der die stückbezogenen Kosten als Summe von
Beschaffungs- und
Lagerkosten unter Berücksichtigung eines vorgegebenen
Lieferservicegrades ihr Minimum erreichen.
Optionsgeschäft
Bei einem Optionsgeschäft handelt es sich um ein bedingtes Termingeschäft. Der Käufer der Option erhält die Wahlmöglichkeit innerhalb einer bestimmten Frist (amerikanische Option) oder zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt (europäische Option) einen Vermögensgegenstand (Underlying) zu einem vorab vereinbarten Kurs (Basispreis) gegen Zahlung einer Optionsprämie (Optionspreis) zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Der Verkäufer der Option (Stillhalter) ist dazu verpflichtet gegen Erhalt der Optionsprämie das Underlying zum vereinbarten Preis anzunehmen oder zu liefern. Das Underlying eines Optionsgeschäftes können Aktien, Devisen, Rohstoffe oder Indizes sein.
Order Management System
Das Order Management System (OMS) ist ein EDV-System, dass bei Auftragseingang und Weiterverarbeitung zum Einsatz kommt. Aufträge erfolgen durch den Kunden oder Konsumenten.
Original Equipment Manufacturer (OEM)
Bei einem Original Equipment Manufacturer (Erstausrüster) handelt es sich um den Hersteller fertiger Komponenten oder Produkte. Der OEM kauft Komponenten anderer Hersteller bzw. seiner (System-) Lieferanten ein und integriert diese unverändert in das eigene Produkt, welches als Gesamtpaket an den Endkunden verkauft wird. Automobilhersteller werden in der Praxis oft als OEM's bezeichnet.
On Time in Full
Siehe Lieferservicegrad.
Opportunitätskosten
Opportunitätskosten beschreiben die Kosten des entgangenen Nutzens, der durch den Vergleich zur besten, nicht realisierten Handlungsalternative entsteht.
Out-of-stock
Out-of-stock beschreibt eine Nullbestandssituation am Verkaufsort. Der Kunde kann einen Artikel nicht kaufen, da dieser im Regal nicht verfügbar ist. Findet der Kunde den gewünschten Artikel nicht im Regal, weil dieser ausverkauft ist, so besteht die Gefahr, dass der Kunde ein Substitutionsprodukt kauft oder das gesuchte Produkt in einem anderen Geschäft erwirbt. Für den Einzelhandel oder den Hersteller entstehen
Opportunitätskosten. Zur Vermeidung von Out-of-stock Situationen eignen sich die die Instrumente des
Efficient Replenishment als logistische Komponenten des
Efficient Consumer Response. Hierzu zählen
Cross Docking und
Vendor Managed Inventory.
Outsourcing
Beim Outsourcing handelt es sich um eine strategisch fundierte Entscheidung bezüglich des Fremdbezugs von Gütern oder Dienstleistungen. Outsourcing spielt insbesondere bei Make-or-Buy Entscheidungen eine Rolle. Dabei wird ein Dritter mit der Durchführung von wertschöpfenden Tätigkeiten beauftragt. Eine Sonderform des Outsourcings stellt das BPO dar.
P
Parametric-Auction
Bei dieser Auktion gelten neben dem Preis weitere quantitative oder qualitative Parameter wie Skonto,
Zahlungsziel, Lieferfristen etc. als variable Größen.
Partialklausel
Siehe Preisgleitklausel.
Payables Period
Siehe Days Payables Outstanding.
Peitschenschlageffekt
Siehe Bullwhip Effekt.
PEST(LE)-Analyse
Die PEST-, PESTLE- oder PESTEL-Analyse dient dazu, externe Faktoren und Einflussgrößen aufzudecken, die auf ein Unternehmen einwirken. Diese können politischer (P), ökonomischer (economical) (E), sozio-kultureller (S), und technischer (T) Natur sein. Darüber hinaus wurden diese später auch noch durch die Faktoren rechtlich (legal) (L) und ökologisch (ecological) (E) erweitert. Auch im Einkauf - vor allem im strategischen - spielen diese Faktoren eine wesentliche Rolle, da sie oft langfristige Entwicklungen beschreiben, die für strategische Entscheidungen berücksichtigt werden müssen. Ziel eines Unternehmens sollte es sein, durch eine Analyse der internen Stärken und Schwächen (
SWOT-Analyse) herauszufinden, wie den genannten externen Herausforderungen entgegengewirkt werden kann, bzw. wo bei einem Unternehmen noch Schwachstellen vorliegen.
Pflichtenheft
(Lastenheft) Das Pflichtenheft beinhaltet eine umfassende Anführung der Forderungen, die ein Auftraggeber an die Lieferungen und Leistungen eines Lieferanten stellt. Auf Basis des Pflichtenheftes holt der Auftraggeber Angebote ein. Bekommt ein Lieferant den Zuschlag, entwickelt dieser aus dem Pflichtenheft ein Lastenheft, indem er seine avisierten Realisierungsvorhaben erläutert. Das Lastenheft stellt somit die Umsetzung des Pflichtenheftes dar und definiert, wie, wo und wann die Forderung realisiert wird. In der Regel erarbeitet der Lieferant dafür einen Projektstrukturplan mit abgeleiteten Arbeitspaketen aus.
Point of Purchase
Der Point of Purchase (PoP) beschreibt aus Konsumentensicht den Ort des Einkaufs. Der PoP ist somit das Pendant zum PoS, der aus Sicht des Händlers den Verkaufsort bezeichnet.
Point of Sale
Als Point of Sale (PoS) wir der Verkaufsort einer Ware bezeichnet. Der Point of Sale ist demnach der Ort, an dem der Kunde unmittelbar mit der Ware in Kontakt kommt und mittels Werbemaßnahmen zum Kauf animiert werden kann. Aus Sicht des Käufers wird vom Point of Purchase (PoP) gesprochen.
Pooled Purchasing
Pooled Purchasing ist ein Oberbegriff für sämtliche Arten von Einkaufskooperationen. Siehe dazu auch
Collective Sourcing.
Portfolioanalyse
Die Portfolioanalyse ist ein Instrument, welches ursprünglich aus der Finanzwirtschaft stammt und die Zusammensetzung eines Wertpapierdepots unter Berücksichtigung von Rendite und Risikogesichtspunkten beschreibt. Später wurde die Portfolioanalyse modifiziert und zählt zu den am weitesten verbreiteten Analyseinstrumenten des strategischen Managements. Insbesondere in der strategischen Unternehmensberatung findet die Portfolioanalyse breite Anwendung (McKinsey Portfolio,
BCG Matrix). Der Portfolioansatz lässt sich jedoch ebenso auf
Einkauf und Beschaffung übertragen und ist in diesem Kontext als
Beschaffungsportfolio bekannt.
Potenzialanalyse
Eine umfangreiche Potenzialanalyse stellt die Basis für eine grundlegende Neustrukturierung eines Beschaffungsressorts dar. In intensiver Detailarbeit werden erst eine Fülle von Daten erhoben und analysiert, um dann von dem Informationspool Optimierungspotenziale abzuleiten. Gleichzeitig schafft dieser umfangreiche Pool die Grundlage, einen tragfähigen Instrumenten-Mix zur Ausschöpfung der ermittelten Potenziale zu identifizieren. Die Potenzialanalyse umfasst unter anderem folgende Bearbeitungsschritte:
1. Betrachtung der Absatz und Beschaffungsmärkte
2. Analyse der Aufbau- und Ablauforganisation der Beschaffung innerhalb des Geschäftsprozesses
3. Eruierung der Warengruppen und
Lieferantenstruktur
4. Aufnahme der Lieferantenanforderungen und -präferenzen
Auf dieser Grundlage wird ein Kostensparpotential bezogen auf die Volumina der analysierten Warengruppen ermittelt. Mit dieser Analyse, die in der Regel zwei bis vier Wochen Zeit in Anspruch nimmt, wird die Basis für eine individuelle Strategie zur Beschaffungsoptimierung geschaffen. Eine Potenzialanalyse ohne externe Hilfe durchzuführen bringt meist wenig Erfolg, denn Berater reagieren unvoreingenommener und sind vor allem von internen Machtstrukturen unabhängig.
PPS-System
PPS bezeichnet die Produktionsplanung und Steuerung. Ziel ist es kurze Durchlaufzeiten, Termineinhaltung, optimale Bestandshaltung und die wirtschaftliche Nutzung von
Betriebsmitteln zu generieren. Ein PPS-System ist ein Computerprogramm oder ein System aus Computerprogrammen, das den Anwender bei der hiermit verbundenen Datenverwaltung unterstützt. Viele PPS-Systeme sind integrierter Bestandteil eines
ERP-Systems.
Preis-Auktion
Siehe Ranking-Auction.
Preisdifferenzierung
Eine Preisdifferenzierung liegt vor, wenn ein Unternehmen identische Produkte zu unterschiedlichen Preisen auf Grundalge bestimmter Kriterien anbietet. Es werden verschiedene Arten der Preisdifferenzierung unterschieden: räumliche und zeitliche Preisdifferenzierung, die Preisdifferenzierung nach Auftragsgröße, die Preisdifferenzierung nach Kundengruppen, die Preisdifferenzierung nach dem Absatzweg sowie die Preisdifferenzierung nach der Jahreszeit.
Preisgleitklausel
(Partialklausel, Totalklausel) Eine Vereinbarung zwischen Lieferant und Abnehmer in Form eines Liefervertrages, die dem Lieferant erlaubt, den Preis für ein zu lieferndes Gut in Relation zu der Entwicklung einer Basisgröße, zum Beispiel einem Rohstoffindex, zu setzen. Die Preisgleitklausel hat somit zum Ziel, dass der Lieferant seine Beschaffungsrisiken auf den Abnehmer übertragen kann falls sich zum Beispiel die Vertragsdauer über einen längeren Zeitraum erstreckt und die Kosten zur Herstellung über diesen Zeitraum schwanken könnten. Darüber hinaus kann der Abnehmer jedoch auch direkt von den möglichen Konjunktur- oder Marktveränderungen profitieren.
Preisgültigkeit
Die Preisgültigkeit definiert den Zeitraum und/ oder Zeitpunkt bis zu dem ein zwischen Lieferant und Abnehmer vereinbarter Preis, beziehungsweise ein vom Lieferanten angebotener Preis, für ein bestimmtes Beschaffungsgut verbindlich gültig ist.
Preisrisiko
Unter dem Preisrisiko wird das Risiko verstanden, dass sich die Preise von Beschaffungsgütern zu Ungunsten des beschaffenden Unternehmens verändern. Gründe für Preisrisiken sind zum Beispiel die natürliche oder künstliche Angebotsverknappung eines Gutes, ein hohes Marktwachstum und damit einhergehend eine steigende Nachfrage nach einem Gut, eine hohe Kapazitätsauslastung bei den Anbietern, Anbieterabsprachen, Unternehmenskonsolidierungen auf Anbieterseite sowie Preisvolatilität bei börsengehandelten Gütern (siehe auch
Verkäufermärkte). Ein Instrument zur Absicherung gegen Preisrisiken können beispielsweise
Optionsgeschäfte, Preisgleitklauseln sowie die Vereinbarung von
Festpreisen oder langfristigen Verträgen sein.
Preisstrukturanalyse
Bei einer Preisstrukturanalyse handelt es sich um ein Instrument mit dem versucht wird, die Preiskalkulation des Lieferanten nachzuvollziehen. Der Preis des zu untersuchenden Gutes wird hierzu in seine Kosten- und Gewinnbestandteile aufgeschlüsselt. Somit kann die kurz- und langfristige Preisuntergrenze des Lieferanten, und damit sein Verhandlungsspielraum, ermessen werden. Die Preisstrukturanalyse ist also ein Hilfsmittel für Preisverhandlungen. In Kombination mit einer Wertanalyse und einem
Benchmarking gewinnt das beschaffende Unternehmen darüber hinaus noch tiefer gehende Erkenntnisse über das Beschaffungsgut, dessen Komponenten und Bauteile sowie einen angemessenen Angebotspreis des Lieferanten. Oftmals lassen sich somit Potenziale in den Prozessen des Lieferanten feststellen, die dann zum gegenseitigen Vorteil gemeinsam realisiert werden können.
Primärbedarf
Der Primärbedarf beschreibt den Bedarf eines Unternehmens an verkaufsfähigen Produkten. Zu derartigen Produkten zählen neben den Enderzeugnissen auch die verkaufbaren Zwischenprodukte. Der Bedarf dieser Produkte orientiert sich an den Kundenaufträgen beziehungsweise Absatzplänen. Der Sekundärbedarf wird vom Primärbedarf abgeleitet.
Primärmarktforschung
(Field Research) Die Primärmarktforschung greift auf Informationen zurück, die am Entstehungsort generiert werden. Bei dieser erstmaligen und direkten Untersuchung der Marktteilnehmer werden also neuartige Daten erhoben, beispielsweise durch Befragungen, Beobachtung oder Experimente. Das Pendant der Primärmarktforschung ist die Sekundärmarktforschung.
Probekauf
Beim Probekauf handelt es sich um den Kauf eines Musters durch ein Unternehmen. Ist der Käufer mit dem Produkt zufrieden, bestellt er eine größere Menge. Dabei kann er davon ausgehen, dass diese bestellte Ware die identischen Eigenschaften wie die Probe hat, denn diese gelten als zugesichert. Besitzt das gekaufte Produkt nicht diese Eigenschaften, kann der Käufer eine Mängelrüge geltend machen.
Procure to Pay
Siehe Purchase to Pay.
Procurement Performance Analysis
Siehe Einkaufscockpit.
Product Costing
Siehe Produktkostenkalkulation.
Product Lifecycle Costing
Siehe Total Cost of Ownership.
Produktentwicklung
Die Produktentwicklung umfasst die Kreierung neuer beziehungsweise das Verbessern bestehender Produkte. Eine Produktentwicklung wird in der Regel initiiert, indem ein Unternehmen neue Kundenbedürfnisse identifiziert und diese nun durch ein neues Produkt zu befriedigen versucht. Der Prozess der Produktentwicklung ist abgeschlossen, wenn ein Produkt serienreif und absatzfähig ist.
Produktionskosten
Die Produktionskosten beziehen sich auf all die Kosten, die der Einkauf in einem Unternehmen zur Herstellung eines Produktes aufwenden muss Die Produktionskosten setzen sich in der Regel aus variablen, also diejenigen Kosten die sich kongruent zur betrachteten Bezugsgröße verändern, und fixen Kosten, folglich diejenigen Kosten, die hinsichtlich der betrachteten Bezugsgröße konstant bleiben, zusammen. Bei Preis- sowie Produktionsentscheidungen stellen die Produktionskosten eine maßgebliche Größe dar.
Produktivitätskennzahlen
Produktivitätskennzahlen stellen eine Beziehung zwischen dem Input und dem Output eines Untersuchungsobjektes her.
Beispiel für Produktivitätskennzahlen
Anzahl abgewickelter Sendungen pro Personalstunde = Anzahl eingehnder Sendungen / Anzahl der Mitarbeiterstunden
Eine Optimierung der abgewickelten Sendungen pro Personalstunde kann durch die Automatisierung der Prozesse erreicht werden.
Auslastung der Transportmittel = tatsächliche Einsatzstunden * 100 / mögliche Einsatzstunden der Transportmittel
Die Auslastung der Transportmittel gibt an wie stark die vorhandenen Kapazitäten an Transportmitteln ausgelastet sind. Je höher der Auslastungsgrad, desto geringer sind die Opportunitätskosten des Fuhrparks.
Flächennutzungsgrad = belegte Regalfläche * 100 / Gesamtlagerfläche
Eine Verbesserung des Flächennutzungsgrades kann durch Outsourcing des Lagers,
Just-in-time und die Vergabe der Lageraktivitäten an externe Dienstleister erreicht werden.
Produktkostenkalkulation
Unter Produktkostenkalkulation wird der Prozess verstanden, der sich auf die Ermittlung und die differenzierte Betrachtung aller mit der Produktion und dem Verkauf eines Produktes verbundenen Kosten bezieht. Hierbei werden neben Materialkosten ebenso all jene Kosten berücksichtigt, die mit dem Transport des fertigen Produktes zum Kunden in Verbindung stehen. Als Hilfsmittel für die Produktkostenkalkulation dienen Stücklisten.

Produktlebenszyklus
Beim Produktlebenszyklus handelt es sich um ein Konzept, welches davon ausgeht, dass die Marktphase eines Produktes in charakteristische Phasen unterteilt werden kann und einem glockenförmigen, idealtypischem Verlauf folgt. Es wird eine begrenzte Lebensdauer des Produktes unterstellt. Kritiker heben diesen Aspekt des Produktlebenszyklus daher häufig hervor. Eine Vielzahl von Produkten, so zum Beispiel die weltbekannte Coca Cola, folgen nicht dem idealtypischen Verlauf den das Produklebenszyklus-Konzept unterstellt. Des Weiteren können Trends den Produktlebenszyklus eines Produktes verlängern oder ein längst aus dem Markt verschwundenes Produkt wieder aufleben lassen. Als Beispiel hierfür dienen die Retro-Konzepte der Sportartikelhersteller Adidas und Puma oder die Getränkemarke Afri Cola. Der Produktlebenszyklus eines Produktes lässt sich in vier Phasen unterteilen, wie die folgende Grafik zeigt. Während der Einführungsphase wirbt das Unternehmen für das Produkt. Durch die Marketingaktivitäten steigen die Verkaufszahlen und dadurch der Umsatz langsam an. Aufgrund der vorangegangenen Kosten für die Entwicklung des Produktes sowie die Marketingausgaben wird in dieser Phase des Produktlebenszyklus noch kein Gewinn erwirtschaftet. Die Wachstumsphase ist durch einen starken Anstieg der Verkaufszahlen gekennzeichnet. Trotz weiterhin hoher Marketingausgaben werden in dieser Phase des Produktlebenszyklus erstmals Gewinne erwirtschaftet. Die Reifephase ist die längste und profitabelste Phase des Produktlebenszyklus. Gegen Ende dieser Phase sinken die Gewinne. Wettbewerber treten in den Markt ein und erhöhen die Konkurrenz im Markt. Mit Hilfe geeigneter Marketingaktivitäten oder der Einführung von Produktvariationen lässt sich die Reifephase des Produktes verlängern. Während der Degenerationsphase schrumpfen die Marktanteile des Produktes und Umsatz sowie Gewinn sinken. Das Produkt ist nicht mehr profitabel und wird aus dem Produktportfolio des Unternehmens genommen. Implikationen für den Einkauf ergeben sich aus dem Produktlebenszyklus-Konzept in der Produktenstehungsphase, die der Marktphase vorausgeht. In dieser Phase ist es die Aufgabe des Einkaufs aktiv auf den Entstehungsprozess des Produktes Einfluss zu nehmen. Da ca. 80 Prozent der späteren Kosten eines Produktes in der Entwicklungsphase festgelegt werden, ist dies von großer Bedeutung. Siehe Design to Cost,
Produktlebenszykluskostenrechnung.
Produktlebenszykluskostenrechnung
Siehe Product Lifecycle Costing.
Produktwertanalyse
Die Produktwertanalyse zielt auf die Kostensenkung der Produkte, beziehungsweise deren Bestandteilen bei vorgegebenen Funktionen und Eigenschaften ab. Dabei wird das zu betrachtende Produkt in seine Einzelbestandteile zerlegt und die strategisch signifikanten Elemente werden von den strategisch unrelevanten Teilen getrennt sowie anschließend nach Kostenkriterien bewertet. Der Vorteil der Produktwertanalyse ist darin zu sehen, dass die Funktionen und Objekte eines Gutes ganzheitlich abgebildet werden können. Zusätzlich kann ein höherer Transparenz- und Informationsgrad bei der Beschaffung einzelner Produkte erzielt werden. Die Produktwertanalyse ist mit der Nutzwertanalyse verwandt.
Profit Center
Profit Center sind organisatorische Einheiten, die ein Unternehmen zur internen Steuerung bildet. Dabei strebt jede dieser eigenverantwortlichen Einheiten nach einer Maximierung des persönlichen Gewinns. Ziel ist es, ein Unternehmertum im Unternehmen zu schaffen und ein Kunden-Lieferantenverhältnis auf interne Tätigkeiten zu übertragen.
Profitabilität
(Rentabilität) Die Profitabilität ist eine elementare Kennzahl der Erfolgsmessung, die den Erfolg einer Kapitalanlage in das Verhältnis zu dem eingesetzten Kapital setzt. Somit lässt sich der Gewinn des eingesetzten Kapitals für einen bestimmten Zeitraums errechnen. In der unternehmerischen Praxis sind die beiden Kennzahlen Gesamtkapitalrentabilität (Gewinn/Gesamtkapital) und Eigenkapitalrentabilität (Gewinn/Eigenkapital) weit verbreitet.
Programmorientierte Bedarfsermittlung
Die Ermittlung des Bedarfs erfolgt durch Stücklistenauflösung (Stücklisten) eines Produktes. Voraussetzung ist ein prognostizierbarer Bedarf oder ein fester Kundenauftrag.
Programmorientierte Disposition
Die programmorientierte Disposition arbeitet zukunftsorientiert, das heißt der zukünftige Bedarf wird mengengenau aus dem avisierten Produktionsprogramm mit Hilfe von Stücklisten beziehungsweise Rezepturen ermittelt. Die Bestandsführung erfolgt ebenfalls zukunftsorientiert, indem dieser berechnete Lagerabgang vom aktuell verfügbaren Bestand subtrahiert wird. Auf diesem Weg ist erkennbar, wann in der Zukunft ein Lagerzugang erfolgen muss. Entsprechend wird auch die
Bestellmenge immer wieder neu auf Basis der aktuellen Bedarfssituation optimiert. Die programmorientierte Beschaffung wird sowohl bei der Vorratsbeschaffung als auch bei der lagerlosen
Beschaffung verwendet. Das Pendant der programmorientierten ist die
verbrauchsorientierte Disposition.
Prokura
Prokura stellt eine Vollmacht dar, die der Inhaber eines Unternehmens, oder dessen gesetzlicher Vertreter, einer Einzelperson beziehungsweise einer Personengruppe gemeinschaftlich erteilen kann. Diese Art der Vollmacht muss im Handelsregister eingetragen werden, da sie zu allen Geschäften berechtigt, die ein Handelsunternehmen mit sich bringt. Die Rechte des Prokuristen lassen sich in der Außendarstellung nicht beschränken; der Prokurist darf also Rechtsgeschäfte vornehmen, auch wenn dies nicht dem Willen des Inhabers entspricht. Der Prokurist muss bei der Unterzeichnung seine Vollmacht offenlegen, dies geschieht in der Regel mit dem Zusatz ppa (per procura).
Prozessanalyse
Die Prozessanalyse dient dazu, ein möglichst eindeutiges Bild der in einem Unternehmen ablaufenden Prozesse zu gewinnen und diese kritisch zu hinterfragen. Dabei werden die Unternehmensprozesse hinsichtlich der Wettbewerbsfaktoren: Zeit, Qualität, Kosten und Flexibilität überprüft. Mit Hilfe von
Benchmarking und der
Prozesskostenrechnung werden Schwachstellen und Einsparpotenziale identifiziert.
Prozessbezogenes Sourcing
Siehe Collaborative Engineering.
Prozesskostenrechnung
Die Prozesskostenrechnung dient dazu, die Kosten indirekter Unternehmensbereiche besser planen, steuern und auf die Produkte und Leistungen eines Unternehmens zurechnen zu können. Dabei folgt die Prozesskostenrechnung der Wertkette eines Unternehmens. Im Rahmen einer Tätigkeitsanalyse werden die Tätigkeiten der indirekten Leistungsbereiche identifiziert und Haupt- und Teilprozessen zugeordnet. Im Anschluss werden die Kosten indirekter Leistungsbereiche den identifizierten Aktivitäten in Abhängigkeit von sogenannten Kostentreibern zugeordnet. Hieraus werden nun Prozesskostensätze ermittelt, die es ermöglichen die prozessbezogenen Gemeinkosten auf die Produkte des Unternehmens zu verrechnen. Ziele der Prozesskostenrechnung sind die Schaffung von Kostentransparenz in den indirekten Leistungsbereichen, die Sicherstellung eines effizienten Ressourcenverbrauchs und die verursachungsgerechte Verrechnung interner Leistungen des Unternehmens.
Prozessmanagement
Das Ziel des Prozessmanagements besteht darin, Prozesse in Hinblick auf die Faktoren Effektivität und
Effizienz zu optimieren und somit einen höheren Kundennutzen zu schaffen. Dabei ist es irrelevant, ob ein externer oder ein interner Kunde betroffen ist. Somit beinhaltet das Prozessmanagement die zielorientierte Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen. Dabei kommen unter anderem folgende Kennzahlen zum Einsatz:
Durchschnittliche Vorlaufzeit für eine Bestellung = Summe (Bedarfszeitpunkt der Banf * 100) / Summe der BANF
Die durchschnittliche Vorlaufzeit für eine Bestellung gibt an, wie lange der Einkauf im Schnitt Zeit für Anfragen und Angebotsauswertungen hat. Dabei ist für den Einkauf ein möglichst hoher Wert anzustreben. Ad-hoc Bestellungen haben einen negativen Einfluss auf diese Kennzahl.
Durchschnittliche Durchlaufzeit einer Bestellung = Summe (Bedarfszeitpunkt der BANF * 100) / Summe der Bedarfsanforderungen
Die durchschnittliche Durchlaufzeit einer Bestellung zeigt an, wie lange der Einkauf für die Durchführung einer Bestellung benötigt. Dabei sind möglichst kurze Durchlaufzeiten anzustreben.
Durchschnittlicher Bestellwert = Einkaufsvolumen / Summe der Bestellungen
Der durchschnittliche Bestellwert zeigt das Verhältnis von Bestellungen zum Bestellwert. Bestellungen mit geringem Wert sind ineffizient, da sie in der Regel meist genauso aufwändig sind wie Bestellungen mit hohem Wert. Hohe Werte im Zeitablauf oder Branchenvergleich sind anzustreben.
Einkaufsvolumen je Einkäufer = EKV Gesamt / Summe der Einkäufer
Das Einkaufsvolumen je Einkäufer zeigt den Anteil jedes Einkäufers am gesamten Einkaufsvolumen. Hohe Anteile sind ein Zeichen für eine hohe Leistungsfähigkeit des Einkäufers. Die Kennzahl kann in Relation zu Materialgruppen, Artikel oder Bestellungen je Einkäufer gestellt werden.
Bestellungen je Einkäufer = Summe der Bestllunge / Anzahl Einkäufer
Die Kennzahl zeigt den Bestellaufwand je Einkäufer. Kann in Relation zum Einkaufsvolumen je Einkäufer gesetzt werden.
Anteil administrativer und dispositiver Tätigkeiten = Arbeitszeit für administrative und dispositive Tätigkeiten / Gesamt Arbeitszeit
Zeigt die Belastung der Einkäufer mit nicht wertschöpfenden Tätigkeiten. Es sollte eine Minimierung dieser administrativen und dispositiven Tätigkeiten angestrebt werden.
Prozessoptimierung
Grundlage der Prozessoptimierung ist die prozessorientierte Betrachtungsweise der gesamten betrieblichen Abläufe. Die bestehenden operativen und strategischen Prozesse im Einkauf und an den Schnittstellen werden aufgenommen und bewertet. Dies ermöglicht die Identifizierung der Schwachstellen im bestehenden Prozessmodell und die Herbeiführung notwendiger Veränderungen. Operative Aufgaben können hierbei zum Beispiel die Erstellung eines Prozessmodells oder die Nutzung von Formalien sein. Strategische Ziele sind zum Beispiel die Einführung einer Prozessorganisation, Redesign und Erweiterung bestehender Prozesse im strategischen Einkauf, oder die Standardisierung von Prozessen vom Einkauf zu Schnittstellen und Lieferanten.
Pufferlager
Pufferlager sind Kurzzeitlager, die zwischen zwei Produktionsstufen, häufig auch im Wareneingangsbereich, angesiedelt werden, um einen reibungslosen Produktionsprozess gewährleisten zu können, indem bei Störfällen vor oder nach der jeweiligen Produktionsstufe die notwendigen Ressourcen verfügbar sind.
Purchase to Pay
(Procure to Pay) Dem Purchase to Pay Prozess werden all jene Aktivitäten zugeordnet, die zwischen dem Einkauf und der Zahlung eines Produktes oder einer Dienstleistung liegen.
Purchasing Balanced Scorecard
Anwendung der Balanced Scorecard auf den Einkaufsbereich einer Unternehmung. Es wird eine Subscorecard entwickelt, deren Zweck die Visualisierung
einkaufsrelevanter Kennzahlen ist. Die Einkaufskennzahlen werden den vier Perspektiven der Balanced Scorecard des Unternehmens (Finanz-, Kunden-, Interne Geschäfts sowie Lern- und Entwicklungsperspektive) zugeordnet. Die Purchasing Balanced Scorecard dient somit als Subscorecard der Balanced Scorecard dem Zweck der Operationalisierung von Unternehmenszielen durch die Definition von Einkaufszielen. Ein direkter Wirkungszusammenhang zwischen den Einkaufszielen und Unternehmenszielen kann hierdurch sichergestellt werden und der Beitrag des
Einkaufs auf das Unternehmensergebnis wird transparent und messbar. Des Weiteren werden die Aktivitäten des Einlaufs stringent auf die Unternehmensvision ausgerichtet.
Purchasing Card
Bei einer Purchasing Card handelt es sich um ein Instrument zur kontrollierten dezentralen Beschaffung. Dabei erhält ein autorisierter Mitarbeiter eine Purchasing Card, die es ihm ermöglicht unter Angabe der Daten seiner Card eine Bestellung über die E-Procurement Lösung eines Lieferanten auszulösen. Nach Autorisierung des Karteninhabers bei einer zwischengeschalteten Purchasing Card Organisation werden die Waren ausgeliefert. Die Zahlung erfolgt innerhalb weniger Tage; der Rechnungsempfänger hingegen erhält eine monatliche Rechnung und zahlt einmalig die Gesamtsumme aller Einzelrechnungen. Die Purchasing Card garantiert somit das Auseinanderfallen von Erwerbs- und Zahlungszeitpunkt und trägt zur Optimierung des Verbindlichkeitsmanagements und
Working Capitals bei.
Q
Qualität
Die Qualität beschreibt, in welchem Umfang ein Produkt die definierten beziehungsweise erwarteten Anforderungen des internen oder externen Kunden erfüllt. Dabei umfasst der Begriff Qualität nicht nur produktimmanente Eigenschaften wie z.B. Länge oder Gewicht, sondern er kann sich darüber hinaus auch auf weitere Leistungen, wie zum Beispiel die Pünktlichkeit der Lieferung beziehen. Um eine solche Qualitätseinschätzung transparent und messbar zu gestalten, empfiehlt es sich, definierte Kennzahlen zu verwenden. Für weitere Informationen siehe
Qualitätskennzahlen.
Qualitative Anforderungen der Beschaffung
Siehe Lieferkonditionen.
Qualitätskennzahl
Im Beschaffungsumfeld wird oftmals die Qualität der eingegangenen Lieferungen definiert. Um die die qualitative Einordnung von Anlieferungen zu erleichtern, empfiehlt es sich Qualitätskennzahlen zu verwenden. Diese stellen einen geeigneten Indikator dar, um die durchschnittliche Zufriedenheit mit der Qualität der eingegangenen Lieferungen zu messen.
Die Qualitätskennzahlen berechnen sich im Allgemeinen wie folgt:
QZ = (v + p - f) / (v + p)
p = Anzahl der geprüften Lieferungen
v = Anzahl der Lieferungen mit Prüfverzicht
f = Anzahl der Lieferungen
Die Kennzahl bezieht sich immer auf einen Lieferanten in einer festgelegten Periode, wobei die Grenzen der Kennzahl individuell festgelegt werden können, zum Beispiel:
QZ > 95 Zufriedenheit mir der Leistung des Lieferanten
95 > QZ > 80 Leistung des Lieferanten wird noch akzeptiert
QZ 80 Leistung minderwertig; nicht mehr akzeptierbar
Quote der Beanstandungen = Zahl der beanstandeten Fehllieferungen * 100 / Gesamtzahl der Lieferungen
Logistikkosten je Umsatzeinheit = Gesamte Logistikkosten * 100 / Ausbringungsmenge
Qualitätsmanagement
Das Qualitätsmanagement im Bezug auf Beschaffung und Einkauf beinhaltet alle Aktivitäten im Unternehmen, die zur Überprüfung und Steuerung der
Qualität der eingekauften Produkte und Dienstleistungen beitragen. Eng verbunden ist dieser Begriff auch mit dem
Compliance Management, welches insbesondere die Übereinstimmung von externen Produkten und Dienstleistungen mit den Unternehmensrichtlinien überprüft.
Quick Win
Als Quick Win wird aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine Strategie bezeichnet, die das Ziel verfolgt, schnell sichtbare und messbare Ergebnisse zu realisieren. Im Rahmen des Einkaufs liegt der Fokus dabei insbesondere auf der Realisierung kurzfristiger Kosteneinsparungen. Der Erfolg eines Quick Win muss dabei nicht nur von kurzer Dauer sein. Vielmehr dient dessen plakativer Charakter als Ausgangspunkt für Neuerungen in einem Unternehmen.
R
Rabatt
Ein Rabatt stellt einen Preisnachlass dar, den ein Lieferant auf den Listenpreis gewährt. Somit ist der Rabatt ein Instrument, welcher zum Kauf anregen soll. Ein solcher Nachlass ist unterschiedlich motiviert, wie die folgende Ausprägungen darlegen: Skontorabatt, Mengenrabatt, Treuerabatt, Erstbestellerrabatt, etc.
Rabattquote
Die Rabattquote sagt aus, in welchem Verhältnis der Wert aller realisierten Rabatte zum Wert der eingekauften Güter steht. Ein hohes Ergebnis ist ein Indiz dafür, dass der Einkäufer umfassende Rabatte mit dem Lieferanten aushandeln konnte.
Rahmenvereinbarung
Siehe Rahmenvertrag.
Rahmenvertrag
(Rahmenvereinbarung) Ein Rahmenvertrag umfasst in der Regel eine zuvor definierte Laufzeit. Diese kann jedoch je nach Branche variieren. Ein solcher Vertrag stellt individuelle Vereinbarungen mit dem Lieferanten dar, die über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hinaus gehen. Neben einer Vereinbarung über die Gültigkeit der
Allgemeinen Einkaufsbedingungen des Abnehmers, können Basisverträge in allgemeiner Form die Festlegung des Lieferantengegenstandes, die
Bedarfsplanung für die Laufzeit, nach Artikelgruppen aufgeschlüsselt, sowie besondere Maßnahmen der Qualitätssicherung und der
Logistik enthalten . Mit Hilfe dieser Informationen kann der Lieferant seine Produktionskapazitäten grob planen und Kontrakte auf den Vormärkten abschließen. Im Gegenzug bepreist der Lieferant die Artikelgruppen für die Länge determinierten Laufzeit. Da Basisverträge in der Regel unbefristet sind, muss auch die Kündigung geregelt werden.
Rahmenvertragsquote
Siehe Strukturkennzahlen.
Ranking-Auction
Der Begriff Ranking-Auction wird im Zusammenhang von Internetauktionen verwendet. Im Rahmen der Reverse-Auctions kann der Grad der Transparenz für die Lieferanten verändert werden. Bei der Ranking-Auction kann der Anbieter einsehen, auf welchem Platz er sich mit seinem Angebot im Vergleich zu anderen Bewerbern befindet. Im Gegensatz dazu wird dem Lieferanten bei der Preis-Auktion auch der Preis der anonymisierten Mitbewerber zur Verfügung gestellt.
Receivables Period
Siehe Days Sales Outstanding.
Regionenbezogenes Sourcing
Das regionenbezogene Sourcing stellt eine von vier Sourcing Strategien dar und unterteilt sich in das Local Sourcing,
Domestic Sourcing und
Global Sourcing.
Regulatoren der Zukunft
Verschärfte regulatorische Rahmenbedingungen haben für die Einkäufer zukünftig zur Folge, dass sie sich auf eine erheblich komplexere Lieferantenauswahl und -bewertung einstellen müssen. Einkäufer müssen sich kontinuierlich über aktuelle Gesetzesvorschriften informiert halten und auch sicherstellen, dass diese seitens der Lieferanten eingehalten werden. So werden die Sicherheitsvorschriften unter anderem im Umweltschutz, insbesondere dem Schadstoffausstoß, und bei den Produktvorschriften zukünftig noch verstärkt. Siehe auch
Green Procurement.
Reichweite
Die Reichweite beschreibt die Zeitspanne, in der ein Lagerbestand ohne zusätzlichen Materialkauf voraussichtlich ausreichen würde, um den geplanten Verbrauch oder Absatz zu decken. Um die Reichweite in Tagen zu ermitteln, muss der Bestand durch den täglichen Lagerabgang dividiert werden.
Reklamationsmanagement
Bei Betrachtung des Beschaffungsprozesses aus Qualitätsmanagement-Sicht ist Reklamationsmanagement ein wichtiges Tool, um Leistungsdefizite und Mängel bei Lieferanten zu identifizieren und gegebenenfalls darauf reagieren zu können. Reklamationen beim Lieferanten werden erfasst und gehen in das
Lieferantenbewertungssystem ein.

Reklamationsquote
Zeigt den Anteil der Lieferungen ohne Reklamationen. Hohe Werte sollten erreicht werden. Insbesondere eine Erhebung nach Lieferanten ist aufschlussreich.

Relativer Einkaufserfolg
Zeigt den Ergebnisbeitrag des Einkaufs im Verhältnis zum
Einkaufsvolumen. Gegebenenfalls aufwendig ex post zu ermitteln.
Rentabilität
Siehe Profitabilität.
Resident Engineer
Ein Resident Engineer ist ein Mitarbeiter eines Lieferanten, der zum Kunden entsendet wird und dort für einen definierten Zeitraum an der Entwicklung eines neuen Produktes mitwirkt. Insbesondere Systemlieferanten entsenden Mitarbeiter als Resident Engineers zum Kunden, um früh in den Entwicklungsprozess integriert zu werden. Der Systemlieferant kann dadurch schon bei der Entwicklung der von ihm an den Kunden zu liefernden Komponenten von dem durch die gemeinsame Entwicklungstätigkeit gewonnenen Wissen partizipieren. Voraussetzung ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Lieferant und Hersteller.
Return on Investment
Der Return on Investment (ROI) berechnet die Rendite des eingesetzten Kapitals. Er ist nach Du-Pont definiert als:
ROI = Gewinn / Gesamtkapital
Auf diese Weise ist eine periodische Bezugsgröße geschaffen, um den finanziellen Erfolg des im Unternehmen gebundenen Kapitals zu beurteilen. Aussagen über die Rentabilität von Einzelinvestitionen sind über die Darstellung nicht möglich. Aus dieser Kritik heraus entstand die weiterentwickelte Form des ROI.
ROI = Gewinnanteil / Kapitaleinsatz
Es wird hierbei davon ausgegangen, dass die Rückflüsse der Investition aus einer vorangegangenen Analyse bekannt sind und dass sich die Investition innerhalb der Nutzungsdauer amortisiert. Da sich durch einen optimierten Einkauf der Kapitaleinsatz verringern lässt, ist der ROI eine wichtige
Kennzahl für den Einkauf.
Reverse Factoring
Das Reverse Factoring zeichnet sich durch einen umgekehrten Ablauf im Vergleich zu dem traditionellen Factoring aus. Im Gegensatz zum klassischen Verfahren finanziert hier der Factor die eingehenden Rechnungen für seinen Factoring-Kunden zum Fälligkeitsdatum vor. Der Factoring-Kunde kann somit längere
Zahlungsziele erreichen. Insbesondere für Unternehmen von kleiner oder mittlerer Größe ist Reverse Factoring eine geeignete Alternative für flexiblere Zahlungsziele.
Reverse-Auction
Reverse-Auction ist ein Auktionsmodus, bei dem ein möglichst niedriger Preis erreicht werden soll. Die Auktionsteilnehmer unterbieten sich dabei gegenseitig. Den Zuschlag erhält - Differenzierungen sind möglich - der preisgünstigste Anbieter. Dieser Auktionstyp ist aus Beschaffungssicht besonders Interessant, da die potentiellen Lieferanten in einem direkten Wettbewerb stehen und somit ein möglicht effizienter Preis erzielt werden kann. Voraussetzung für eine Reverse-Auction ist jedoch, dass eine ausreichende Anzahl von Lieferanten zur Verfügung stehen, welche die geforderten Anforderungen an das Produkt erfüllen und sich nicht kollusiv verhalten.
RFI
Request for Information. Der Begriff RFI wird im Zusammenhang mit elektronischen Ausschreibungen verwendet. Es handelt sich hierbei, um die Aufforderung an Lieferanten, bestimmte Informationen und Selbstauskünfte zu einer Anfrage bekannt zu geben, wie zum Beispiel den Umfang des Maschinenparks oder die Benennung der Standorte.
RFID
RFID ist die Abkürzung für Radio Frequency Identification. RFID ist ein Transponder, der Barcodeinformationen an eine andere Einheit übermittelt. Dabei ist kein direkter Kontakt notwendig, da der Austausch über eine Funkverbindung übertragen wird. Das wesentliche Einsatzgebiet der RFID ist die Logistik, jedoch gehen die Möglichkeiten weit darüber hinaus: Für Prozesse in der Produktion, Distribution sowie Entsorgung ist RFID durchaus geeignet. In der Industrie werden RFID Chips beispielsweise in Paletten integriert. Fährt ein LKW, der mit derartigen Paletten beladen ist, durch eine Scanneranlage, werden automatisch Produktinformationen an eine Leitstelle übertragen. Vorteil sind eine schnellere Datenabfrage und vor allem die Zeitersparnis, da die manuelle Erfassung via Barcodescanner entfällt. Siehe dazu auch
Connectivity.
RFP
Request for Proposal (deutsch: Ausschreibung). Der Begriff RFP wird im Zusammenhang mit elektronischen Anfragen und Ausschreibungen verwendet. Lieferanten werden hierbei über ein formales Beschaffungsdokument aufgefordert, ihr Angebot für ein angefragtes Produkt oder Dienstleistung abzugeben. Im Unterschied zu RFQ (Request for Quote) hat der Lieferant beim RFP die Möglichkeit seine individuelle Ausführung vorzustellen, um die vom Kunden definierten Eigenschaften des Produktes oder der Dienstleistung, sowie die Anforderungsmenge bestmöglich zu erfüllen. Angebote im Rahmen eines RFP sind im Allgemeinen bindend. RFP kann zu einem frühen Zeitpunkt der Beschaffung eingesetzt werden, um die Entscheidungsfindung des Käufers zu unterstützen, sowie Nutzen und Risiken der unterschiedlichen Ausführungen zu bewerten.
RFQ
Request for Quote. Der Begriff RFQ wird im Zusammenhang mit elektronischen Anfragen und Ausschreibungen verwendet. Lieferanten werden hierbei über ein formales Beschaffungsdokument aufgefordert, ihr Angebot für ein angefragtes Produkt oder Dienstleistung abzugeben. Im Unterschied zum RFP (Request for Proposal) sind im RFQ die Anforderungen meist genau spezifisiert und für den Lieferanten bindend. Die Vorgaben an den Lieferanten sind in der Regel nicht verhandelbar. So ist kann die Zusammensetzung des Produkts oder der Dienstleistung genau definiert sein und Liefertermine bereits fixiert sein.
RFx
Request for x (deutsch: Anfrage von x). Der Begriff wird meist im Zusammenhang mit elektronischen Anfragen und Ausschreibungen verwendet. "Request for" bedeutet "Anfrage von". Das "x" repräsentiert einen Platzhalter. Häufig werden folgende Begriffe eingesetzt: I für Information (siehe RFI), P für Proposal (deutsch: Angebot; siehe
RFP), Q für Quote (deutsch: Angebot; siehe
RFQ). Diese Fachausdrücke ähneln sich in Ihrem Sprachgebrauch, nehmen im
Beschaffungsmanagement jedoch unterschiedliche Funktionen ein. Für eine exakte Verwendung der Begriffe ist eine genaue Abgrenzung notwendig.
Risikomanagement
Risikomanagement beinhaltet das Managen komplexer Teilprozesse, von denen jeder für sich einem spezifischen Risiko unterliegt. Aufgabe des Risikomanagements ist es, eine angemessene Kombination von Maßnahmen zur Risikoabsicherung zu erreichen. Das Ziel beinhaltet eine größtmögliche Unternehmenssicherheit. Letztlich gilt es, potenzielle Beschaffungsrisiken systematisch und unternehmensindividuell zu identifizieren, zu klassifizieren und zu analysieren. Basierend auf einem spezifisch entwickelten Risikomanagement-System sollen in der Folge dann konkrete Handlungsoptionen zur Optimierung der Risikosituation abgeleitet werden.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Siehe Tertiärbedarf.
Rohstoff
In der Betriebswirtschaft zählen zu den Rohstoffen die Materialien, welche unmittelbar als Hauptbestandteil in ein Produkt eingehen. Siehe auch Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.
Rohstoffindex
Ein Rohstoffindex ist eine Kennzahl an Warenterminbörsen, welche einen Überblick und die Entwicklung eines ausgewählten Rohstoffportfolios im Zeitverlauf gibt. Den Ausgangspunkt für die Berechnung eines Rohstoffindizes bildet dabei eine zuvor definierte Basisperiode. Die nachfolgenden Veränderungen des Indizes im Zeitverlauf geben sich durch die vergangenheitsorientierten Wertentwicklungen (Performance) der im Rohstoffindex enthaltenen Rohstoffe und Kontrakte. Rohstoffindizes sind im Allgemeinen ein einfaches und schnell verfügbares Mittel um Entwicklungen und Tendenzen bzgl. bestimmter Rohstoffe und zu erhalten. Ein Rohstoffindex wird häufig im Kontext der Preisgleitklausel verwendet.
Rohstoffknappheit
Ob Kohle oder Uran, Öl oder Gas, Nahrungsmittel oder Wasserkraft: Alle wichtigen Ressourcen sind - vor allem bei einem angenommenen ewigen Wirtschaftswachstum - allesamt risikobehaftet und krisenanfällig. Der Kampf um Rohstoffe ist damit unvermeidlich und hat bereits begonnen, wie beispielsweise die Diskussionen um den Bau von Gaspipelines von Russland in den Rest der Welt zeigen.
Rollgeld
Unter Rollgeld wird in der Logistik der Teil der Frachtkosten verstanden, der für den Transport der Waren vom Lieferanten bis zum Versandbahnhof/ -hafen/ -flughafen sowie vom Empfangsbahnhof -hafen/ -flughafen zum Abnehmer anfallen.
S
Scanning
Scanning ist ein System zur Datenerfassung. Dabei werden (Papier-)Dokumente erfasst, sowie von Datenträgern via Barcodes ein- und ausgelesen.
Schadensersatz
Grundsätzlich existieren zwei Grundlagen für einen Schadensersatzanspruch. Ein unmittelbarer Mangelschaden besteht, wenn ein mangelhaftes Produkt geliefert wurde, eine angemessene Frist erfolglos verstrichen ist und der Lieferant fahrlässig gehandelt hat. In einem solchen Fall können Ersatzbeschaffungskosten geltend gemacht werden. Weiterhin besteht ein Anspruch auf Schadensersatz für Mangelfolgeschäden (siehe auch Fehlmengenkosten). Diese liegen vor, wenn der Lieferant den Sachmangel schuldhaft, also grob fahrlässig oder vorsätzlich, verursacht hat. In einem solchen Fall können zum Beispiel Körperschäden, Produktionsstillstand oder entgangener Gewinn geltend gemacht werden.
Schlüsselprodukt
Schlüsselprodukte gehören zum Cluster der A-Güter innerhalb der ABC-Analyse und sind im Regelfall mit einem signifikanten
Beschaffungsrisiko behaftet. Da Schlüsselprodukte zu den erfolgs- und systemrelevanten Gütern innerhalb einer Unternehmung zählen, sind sie aus Sicht der Beschaffung von besonders relevantem und strategischem Interesse. Zielsetzung für den Einkauf ist neben der kostengünstigen
Beschaffung vor allem die kontinuierliche Sicherstellung der Materialversorgung. Um diesen Zielkonflikt detailliert zu lösen sind ein umfangreiches
Risikomanagement sowie langfristige Preis- und Verfügbarkeitsprognosen erforderlich. Zentrale Elemente spielen dabei
Make-or-Buy Betrachtungen, exakte Bestandsführungssysteme, Frühwarnsysteme und Notfallpläne für Risikoklassen. Als Hilfsmittel kann zur grundsätzlichen Abgrenzung die
Portfolioanalyse genutzt werden.
Schnittstelle (Interface)
Im Allgemeinen definiert eine Schnittstelle den Berührungspunkt zwischen verschiedenen Sachverhalten oder Objekten. In der Beschaffung ist es wichtig Schnittstellen zur Kommunikation und zum Informationsaustausch von Fachanwendern und der Einkaufsabteilung zu definieren und zu implementieren. Schnittstellen im Bereich Software Engineering sind in der Beschaffung zum Austausch von Daten essentiell. Softwaresysteme werden hierbei direkt miteinander verbunden ohne einen zwischengeschalteten Prozess.
E-Procurement- und
E-Sourcing-Systeme sollten über Schnittstellen vollständig integriert sein und es ist eine möglichst direkte Verbindung zum jeweiligen ERP-System anzustreben (
ERP-Schnittstelle). Hier werden Modulschnittstellen, Benutzerschnittstellen (Berührungspunkte zwischen Endbenutzer und Softwareprodukt) und Hardwareschnittstellen (Berührungspunkte zwischen Betriebssystem (BS) und Hardware) benötigt.
SCOR-Modell
SCOR steht für “Supply Chain Operations Reference”. Das Modell dient der Beschreibung der unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse. Es wurde vom Supply-Chain Council (SCC), dem heutigen APICS Supply-Chain Council (APICS SCC), entwickelt und dient im Rahmen des Supply Chain Management unter anderem der Integration von Konzepten, wie dem Business Process Reengineering (BPR), dem Benchmarking oder auch der Best-Practice-Analyse. Fünf Management-Prozesse und vier Detaillierungsstufen werden unterschieden. Prozesskategorien der obersten Ebene sind Planung, Beschaffung, Herstellung, Lieferung und Rückgabe.
Scorecard-Auction
Die Lieferanten werden zunächst einer Bewertung unterzogen. Auf Grund des Ergebnisses ergänzt der Nachfrager die Preisstellung der jeweiligen Lieferanten um qualitative Bewertungsmerkmale. Bei einer Scorecard-Auction erhält nicht zwangsläufig der günstigste Bieter den Zuschlag.
Second Tier Lieferant
Bei einem Second Tier Lieferanten handelt es sich aus Herstellersicht (OEM) um einen Vorlieferanten (
Sublieferanten), der den eigenen
Systemlieferanten beliefert.
Sekundärbedarf
Der Sekundärbedarf umfasst sämtliche Bedarfe an Rohstoffen, Teilen, Baugruppen und Modulen, die zur Fertigung des Primärbedarfs notwendig sind oder zur Ausstattung des Produkts hinzugefügt werden.
Sekundärmarktforschung
Die Sekundärmarktforschung stützt sich auf bereits erhobene Informationen und wertet diese aus. Anders als bei der Primärmarktforschung werden also keine neuen Informationen erhoben. Wichtige Quellen der Sekundärmarktforschung sind im Beschaffungsumfeld zum Beispiel Geschäftsberichte oder Fachzeitschriften.
Services Procurement
Siehe Dienstleistungsbeschaffung.
Ship-to-line Belieferung
Die Lieferung erfolgt direkt an den Abnehmer. Im Gegensatz zu dem Just-in-Time und
Just-in-Sequence Konzept erfolgt die Anlieferung nicht fertigungssequenzgerecht, also genau dann, wenn sie für die Produktionssequenz gebraucht wird, sondern blockweise.
Shopsystem
Bei einem Shopsystem handelt es sich um einen internetbasierte Anwendung, die es dem beschaffenden Unternehmen erlaubt die elektronischen Produktkataloge unterschiedlicher Anbieter zu durchsuchen und Waren zu bestellen.
Sicherheitsbestand
Der Sicherheitsbestand oder eiserner Bestand umfasst die Bestandsmenge, welche notwendig ist, um eine Mindestbelieferung der Produktion bzw. des Kunden sicherzustellen. Der Sicherheitsbestand sollte niemals unterschritten werden.
Sicherheitskoeffizient
Der Sicherheitskoeffizient misst das Verhältnis von Sicherheitsbestand und dem
durchschnittlichen Lagerbestand oder dem Höchstbestand. Je niedriger der Sicherheitskoeffizient, desto niedriger ist der Sicherheitsbestand und somit die
Kapitalbindung beziehungsweise die Kapitalkosten.
Signaling
Das Signaling ist ein Konzept, bei dem die besser gestellte Vertragsseite der schlechter gestellten Vertragsseite ein Signal beziehungsweise Informationen übermittelt. Übertragen auf den Bereich Beschaffung bedeutet dies, dass hierunter im Allgemeinen Maßnahmen des Anbieters (Lieferanten) zu verstehen sind, welche die Unsicherheit beim Nachfrager (Einkäufer) über die
Qualität (Eigenschaften des Produkts) der angebotenen Waren reduzieren soll.
Simultaneous Engineering
Der Kern dieser Strategie besteht in einer engen Kooperation aller betroffenen Abteilungen bei der Entwicklung eines Produktes sowie der Planung des Produktionsprozesses. Bedeutendstes Merkmal dieser Strategie ist die Parallelisierung von Entwicklungsschritten einzelner Teams. Integraler Bestandteil des Produktentwicklungsprozesses ist der Lieferant. Seine frühzeitige Einbindung sichert neben der Qualität auch das Einhalten des avisierten Kostenrahmens.
Single Sourcing
Das Single Sourcing stellt eine Beschaffungsstrategie dar, bei der ein Unternehmen die beschafften
Warengruppen jeweils von ausschließlich einem Lieferanten bezieht. Durch diese Integration wird die Beschaffung von komplexen Systemen erleichtert. Denn eine intensive Zusammenarbeit bei einem Produkt ist in der Regel nur mit einem Lieferanten möglich. Der Trend in der
Beschaffung geht heute in die Richtung Single Sourcing, wobei jedoch kontinuierlich die Lieferantenbeziehung hinterfragt werden muss. Siehe auch
Double-Sourcing und
Sole-Sourcing.
Single-Position Auction
Die Single-Position Auction wird im Zusammenhang der Internetauktion verwendet. Dabei wird aus einer Vielzahl von Produkten nur ein Gut verauktioniert.
Single-Price Auction
(Bundle Auction) In einer Auktion wird für mehrere Produkte nur ein Preis abgegeben. Dieser kann sich aus der Gesamtheit der Einzelpreise errechnen. Nur der Bündelpreis gilt schließlich als Bewertungsmaßstab.
Skaleneffekte
Siehe Economies of Scale.
Skonto
Skonto stellt einen Preisnachlass auf einen Rechnungsbetrag dar, der gewährt wird, wenn der Kunde die Rechnung innerhalb einer bestimmten Frist oder bar begleicht. Der Skontosatz beträgt üblicherweise zwei bis drei Prozent vom Rechnungsbetrag. Der Vorteil für den Lieferanten besteht zum einen darin, dass er kein Ausfallrisiko in Kauf nehmen muss. Zum anderen hat der Lieferant zeitnah liquide Mittel zur Verfügung. Siehe auch Lieferantenkredit.

Skontoquote
Zeigt den Anteil der Skontovereinbarungen am Einkaufsvolumen. Eine hohe Quote ist anzustreben. Die Skontoquote wird auch von der Kreditorenbuchhaltung beeinflusst.
Sole Sourcing
Eine Spezialform des Single Sourcing. In diesem Fall existiert auf dem Markt nur ein Lieferant der die gewünschten Produkte oder Dienstleistungen anbietet.
Sourcing Strategien
Unter einer Sourcing Strategie ist die Grundausrichtung der Beschaffungsaktivitäten zu verstehen. Grundsätzlich können Sourcing Strategien in folgende vier Kategorien eingeteilt werden: prozessbezogenes Sourcing,
lieferantenbezogenes Sourcing,
teilbezogenes Sourcing und
regionenbezogenes Sourcing. Die effiziente Beschaffung besteht in der Regel aus einer zielführenden Mischung der unterschiedlichen Verfahren.
Spend Analysis
Spend Analysis beschreibt die systematische Aufbereitung von Ausgaben mit dem Ziel, Kosten zu reduzieren und die Effizienz zu erhöhen. Die Kernfrage dieser Untersuchung lautet: Was wurde wann von wem in welcher Höhe gekauft? Auf dieser Basis wird dann eine Kategorisierung vorgenommen, in der beispielsweise Ausgaben einem Lieferanten, einer
Warengruppe oder einem Verursacher zugeordnet werden.
Stammdatenmanagement
Als Stammdatenmanagement bezeichnet man die zentrale Speicherung- und Verwaltung von Stammdaten. Die zentrale Speicherung sichert eine system- und anwendungsübergreifende Konsistenz.
Standardisierung
Die Standardisierung bezeichnet im betriebswirtschaftlichen Sinne die Vereinheitlichung von Produkten oder Abläufen. Durch die Eliminierung von Varianzen können in der Regel Kosten eingespart werden. So lassen sich beispielsweise durch Standardisierungen innerhalb einer Warengruppe oftmals die
Beschaffungskosten senken, da durch den Wegfall von Varianzen Einkaufsmengen gebündelt werden können.
Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT)
Die SWOT-Analyse (Englisch: strengths, weaknesses, opportunities, threats), oft nur Stärken-Schwächen-Analyse genannt, bezieht sich auf die unternehmensinternen Stärken, Schwächen, Möglichkeiten oder Chancen, und die Gefahren (auch Bedrohungen oder Risiken genannt). Die SWOT-Analyse ist eine qualitative Analyse der bestehenden Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und kann sich auch auf einzelne organisatorische Einheiten, wie zum Beispiel den Einkauf beziehen. Sie dient als ganzheitliche Strategie für die weitere Ausrichtung und Entwicklung der Geschäftsprozesse, wobei insbesondere die Stärken und Chancen genutzt werden sollten um die Schwächen und Gefahren auszugleichen oder zu bekämpfen. Die Analyse der Externen Faktoren kann zum Beispiel durch eine
PEST(LE)-Analyse erfolgen.
Stock Sourcing
Bei einem Stock Sourcing werden Produkte auf Lager eingekauft. Durch hohe Lagerbestände soll die Versorgungssicherheit gewährleisten werden. Dieses Verfahren ist nur für unverderbliche C-Artikel ratsam, da sonst die
Kapitalbindungskosten zu hoch sind.
Strategische Beschaffung
Strategische Güter
Strategische Güter sind Güter, die in einem Land nicht oder lediglich als knappes Gut vorhanden sind und nicht ohne gesonderte Ausführgenehmigung im- oder exportiert werden dürfen.
Strategischer Einkauf
Strategisches Beschaffungsmanagement
Das strategische Beschaffungsmanagement umfasst die Analyse aller Faktoren, die für die Entdeckung, Realisation und Sicherung von Einkaufspotenzialen notwendig sind. Dabei werden sowohl interne als auch externe Faktoren berücksichtigt. Nach einer solchen Analyse gilt es, die identifizierten Faktoren effektiv und effizient zu gestalten. Ein erfolgreiches strategisches Beschaffungsmanagement stellt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil dar.
Streckengeschäft
Das Streckengeschäft, auch als Direktversand bekannt, bezeichnet eine besondere Form der Logistik. Der Händler bezieht dabei Ware von seinem Lieferanten (zum Beispiel Großhändler) und liefert die Ware direkt an seinen Kunden weiter, ohne physischen Kontakt mit ihr zu haben. Einsparungen von Lager- und Logistikkosten, sowie vereinfachte Kommunikation (für bestimmte Produkte nur ein Ansprechpartner) sind Gründe für das Streckengeschäft.
Strichcode
Siehe Barcode.
Structured Query Language
Structured Query Language (SQL), zu Deutsch "strukturierte Abfragesprache", ist eine Datenbanksprache und dient dem vereinfachten Arbeiten mit Datenbanken und zur Verwaltung großer Datenmengen. Datenbanken, die von der SQL unterstützt werden, sind bspw. Microsoft Access, Oracle, Sybase und Informix. Datenbanken, die von der SQL nicht unterstützt werden, können auch nicht mit der SQL programmiert werden.
Strukturkennzahlen
Unter dem Oberbegriff Strukturkennzahlen werden die wesentlichen Kennzahlen eines definierten Bereiches zusammengefasst. Im Beschaffungsumfeld existieren z.B. folgende Strukturkennzahlen:
Rahmenvertragsquote = Materialeinkaufsvolumen über Rahmenverträge * 100 / Gesamtes Materialeinkaufsvolumen
Die Kennzahl gibt das Ausmaß langfristiger Bindung und Versorgungssicherheit an. Eine Erhöhung der Rahmenvertragsquote kann durch den Einkauf im Verbund erreicht werden (optimale: 80-90%).
Bestellstruktur = Wert der Bestellung bis 50€ * 100 / Gesamtwert der Bestellungen
Bestellungen mit kleinem Bestellwert verursachen überproportionale Bestellkosten, die auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden müssen. Hier ist eine niedrige Bestellstruktur anzustreben. Ein Wert von 16,7% bedeutet, dass die Bestellkosten pro Bestellung sehr hoch sind. Eine Abhilfe kann in der Zusammenfassung von Bestellungen, in einer Bedarfsblockung oder in der Anwendung von
Materialgruppenmanagement bestehen.
Stückliste: Die Stückliste stellt ein Verzeichnis der Rohstoffe, Teile und Baugruppen dar, die in ein Erzeugnis eingehen werden. Daher gibt sie Auskunft über den qualitativen und quantitativen Aufbau eines Erzeugnisses. Sie gehören zu den wichtigsten Datenstrukturen in einem Unternehmen und dienen als Basis für die Bedarfsermittlung.
Stückliste
Eine Stückliste wird in Form einer Komponentenliste geführt, die für ein Endprodukt / eine Baugruppe alle enthaltenen Einzelteile und deren Menge tabellarisch wiedergibt.
Sublieferant
(Second Tier Lieferant) Als Sublieferanten werden Lieferanten bezeichnet, die den Hersteller nur indirekt beliefern. Sublieferanten sind direkte Lieferanten der eigenen (System-) Lieferanten. Der Einfluss des Herstellers auf den Sublieferanten ist gering.
Substanzwertverfahren
Das Substanzwertverfahren als Methode zur Unternehmensbewertung hat es zum Ziel, jenen Wert des Unternehmens im Status Quo zu erhalten, den das Unternehmen bei einer Neuerrichtung im gleichen Zustand benötigen würde. Zur Berechnung des Substanzwertes werden die materiellen Wertgegenstände des Unternehmens erfasst. Damit ist es möglich, den Substanzwert des Unternehmens beinahe ausschließlich über die Bilanz zu ermitteln. Entscheidend für die Ermittlung der Substanzwerte sind Marktwerte, Wiederbeschaffungswerte sowie Liquidationswerte der Wertobjekte.
Substitutionsgüter
Als Substitutionsgut wird ein Gut bezeichnet, das bezogen auf ein anderes Gut ähnliche oder sogar gleiche Bedürfnisse stillt. Beispielsweise stellt die Margarine ein Substitutionsgut der Butter dar. Aus volkswirtschaftlicher Sicht steigt die Nachfrage des Substitutionsgutes, wenn der Preis des anderen Gutes zunimmt. Der Einkauf muss mögliche Substitutionsgüter der zu beschaffenden Produkte identifizieren, um so von potentiellen preislichen Differenzen profitieren zu können. Darunter darf jedoch die gewünschte
Qualität des Endproduktes nicht leiden.
Sukzessivlieferungsvertrag
Ein Sukzessivlieferungsvertrag sieht eine Mehrfachbelieferung aufgrund eines einzelnen Vertrages vor. Bei dieser Lieferung in Raten wird zunächst in einem Vertrag die zu liefernde Menge festgelegt. Darüber hinaus wird vereinbart, dass der Lieferant bestimmte Teilmengen, sogenannte Lieferlose (siehe Losgröße), zu unterschiedlichen Zeiten liefern muss. Diese Zeiten werden dem Lieferanten kurzfristig mitgeteilt. Ein solches Verfahren wird insbesondere bei der produktionssynchronen Anlieferung im Rahmen von
Just-in-Time oder
Just-in-Sequence, beispielsweise in der Automobilindustrie, eingesetzt.

Supplier Lifetime Value
Das Supplier Liefetime Value ist ein Verfahren, mit dem die Entwicklung einer Lieferantenbeziehung über einen gewissen Zeitraum evaluiert wird. Die Lieferantenbeziehung wird hierbei als ein Investitionsprojekt betrachtet, in welches zuerst investiert werden muss, bevor sich ein zukünftiger Mehrwert einstellt. Die Berechnung lautet wie folgt:
T bezeichnet den gesamten Betrachtungszeitraum, t für die jeweilige Analyseperiode.
e steht für Kostensenkungen/Wettbewerbsvorteile durch die Liefantenbeziehung
a steht für lieferantenbezogene Auszahlungen (Material-oder Transaktionskosten)
i steht für den Diskontierungssatz.
Nachteilig ist jedoch, dass man zukünftige Ein- und Auszahlungen nur schwer prognostisieren kann und dass sich die Wettbewerbsvorteile nur schwer quantifizieren lassen.
Supplier Managed Inventory
Siehe Vendor Managed Inventory.
Supplier Relationship Manager
Der Supplier Relationship Manager (SRM) setzt auf eine enge Kooperation in seinem internationalen Lieferantenetzwerk. Diese beschränkt sich aber nicht nur auf die Optimierung der Parameter Qualität, Lieferservicegrad etc. Der SRM ist vielmehr auch immer auf der Suche nach alternativen Lieferanten und macht die vorhandenen Lieferanten zu Entwicklungspartnern, denen er auch Potenziale zur Effizienzsteigerung aufzeigt werden und die zum Beispiel in die eigene Produktentwicklung mit einbezogen werden (siehe
Resident Engineering) werden. Durch den strategischen Ansatz werden nicht mehr nur Preise verhandelt, sondern auch die Produktionsstätten der Lieferanten in Augenschein genommen. Anhand dieser Analyse wird über Preise verhandelt. Siehe auch
Collaborative Engineering,
Lieferantenaudit.
Supply Chain Management
Unter dem Begriff Supply Chain Management wird eine Lieferkette, Versorgungskette oder unternehmensübergreifende Wertschöpfungskette verstanden. Da jedes Unternehmen mit anderen Unternehmen zusammenarbeitet, stellt sich die Supply Chain in der Praxis als ein Netzwerk verbundener Unternehmen dar, welches von der Produkterstellung bis zum Vertrieb an den Endkunden reicht. Trotz der begrifflichen Nähe zur unternehmerischen Funktion der Beschaffung wird der Begriff Supply Chain nicht nur auf die Interaktion mit den Lieferanten beschränkt, sondern umfasst auch Koordinationsaufgaben mit den Kunden.
Synergie
Eine Synergie liegt vor, wenn der Wert eines Ganzen einen höheren Wert hat als die Summe seiner Teile. Umgangssprachlich wird von einer Synergie gesprochen, wenn 1+1 sprichwörtlich 3 ergibt. Dabei entsteht ein solcher Effekt dadurch, dass sich die einzelnen Bestandteile in ihrer Kombination verstärken. Synergien können in Bezug auf Ressourcen, Instrumente, Arbeitseinsatz etc. erzielt werden.
Systemlieferant
(Modullieferant) Der Lieferant liefert vor- oder fertigmontierte Module. Dieses Konzept hilft dem beschaffenden Unternehmen, die Anzahl an Lieferanten zu senken. Im Gegenzug sind Unternehmen jedoch in einem großen Maße abhängig von Systemlieferanten, da solche schon früh in den Entwicklungsprozess eines neuen Produktes eingebunden werden (siehe Collaborative Engineering). Des Weiteren sinkt die Fertigungstiefe im Unternehmen. Insbesondere in der Automobilindustrie findet dieses Beschaffungskonzept Anwendung. So liefert beispielsweise ein Hersteller von Stoßfängern nicht nur die Stoßfänger eines Fahrzeuges. Als Systemlieferant übernimmt er ebenfalls die Montage der Scheinwerfer und Parksensoren, die er wiederum von seinen Lieferanten bezieht.
T
Target Costing
Das Konzept des Target Costings umfasst, als Bestandteil des Design to Cost Ansatzes, das ganzheitliche Kostenmanagement zur Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher Kostenstrukturen. Primär dient dieses Tool jedoch der Beeinflussung der Produktkosten in einem frühzeitigen Stadium der Entwicklung. Ausgangspunkt ist die Fragestellung, welchen Preis der Kunde für das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung bezahlen will. Vom diesem Target Price kann dann eine Gewinnmarge abgezogen werden, um so die Allowable Costs zu berechnen. Diese maximalen
Produktionskosten lassen sich dann auf die unterschiedlichen Funktionen, Komponenten und Teile des analysierten Endproduktes herunter brechen. Somit wird dem Einkauf eine Orientierung geboten, zu welchen Preisen er die unterschiedlichen Materialien zu beschaffen hat.

Teilbezogenes Sourcing
Das teilbezogene Sourcing stellt eine von vier Sourcing Strategien dar. Letztlich werden Produkte gemäß der ABC-Analyse in ihrer Komplexität beschrieben. Daraus lassen sich Handlungsempfehlungen wie zum Beispiel das Einzelteil Sourcing, Modul-/Komponenteneinkauf oder das Sourcing ganzer Systeme ableiten.

Termintreue
Zeigt den Anteil der termingerechten Lieferungen. Hohe Werte sollten erreicht werden. Insbesondere eine Erhebung nach Lieferanten ist aufschlussreich.
Tertiärbedarf
Unter Tertiärbedarf versteht man den Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen.
Third Party Buying
Der Abnehmer beschafft nicht direkt, sondern schaltet einen selbstständigen Absatzmittler (Agent) ein.
Third Party Logistics Provider
Unter Third Party Logistics-Anbieter (3PL) sind firmenexterne Logistikdienstleister zu verstehen, deren Kernkompetenz die Übernahme des Transports, des Umschlags und der Lagerung von Waren und Gütern für den Kunden umfasst. Teilweise werden ganze Funktionsbereiche neben dem eigentlichen Warenverkehr, wie Finanz- und Informationsdienstleistungen, an diese dritte Partei zwischen dem Lieferant und dem Kunden übertragen. Für ein solches
Outsourcing ist eine strategische Partnerschaft zwischen dem Auftraggeber und dem Logistikdienstleister notwendig.
Total Quality Management
Total Quality Management (TQM) verfolgt das Ziel einer umfassenden und ganzheitlichen Qualitätssicherung (siehe Qualitätsmanagement) von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen durch stetige Anpassung und Verbesserung im gesamten Unternehmen. Dabei sollen alle Mitarbeiter den Anforderungen der Kunden gerecht und eine hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen sichergestellt werden.
Total Cost of Ownership
(Product Life Cycle Costing ) Dieses strategische Beschaffungsmanagement Tool sorgt für ein umfassendes Verständnis und ein entsprechende Transparenz aller Kosten, die mit der Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen einhergehen. Neben den direkten Kosten fließen auch sämtlichen indirekten Kosten, die mit der Beschaffung, Wartung, Instandhaltung etc. der Produkte verbunden sind, mit ein. Dieser Ansatz versucht außerdem, sämtliche Kosten über den Produktlebenszyklus eines Produktes zu kalkulieren und zu kontrollieren.
Totalklausel
Siehe Preisgleitklausel.
Track & Trace
Sendungsverfolgung via Internet in der Transportlogistik.
Trade Boards
Siehe Bulletin-Board-Services.
Transponder
Transponder sind ein Funksystem zur Datenerfassung. Sie setzen sich dabei aus Mikroprozessoren mit elektronischem Speicher und Sender zusammen. Dieses Kommunikationsgerät kann deshalb umfassende Informationen aufnehmen sowie automatisch beantworten und ist aus diesem Grund von größerem Nutzen als konventionelle Barcodsysteme (siehe Barcode), da hier nur die manuellen Daten via Scanner ausgelesen werden können. Die Informationsübergabe erfolgt über Funksignale und findet in
RFID-Chips seine Anwendung. Siehe
Connectivity.
Transportkosten
Transportkosten entstehen bei der Beförderung von Gütern. Die Höhe ist von einigen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der gegebenen Infrastruktur, Länge der Transportwege und dem Transportangebot.
Transaktionskosten
Transaktionskosten sind sämtliche Kosten, welche im Zusammenhang mit einem Geschäftsabschluss stehen. Dies bedeutet im Detail, dass hierbei die Kosten zu erfassen sind, die bei der Übertragung von Gütern von einem Wirtschaftssubjekt zum anderen hervorgerufen werden.
Transformationaler Führungsstil
Das Kernelement des transformationalen Führungsstils besteht aus der Kreierung einer verbindlichen, von alle involvierten Leistungsträgern gleichermaßen anerkannten, Zielebene. Diese Zielebene beinhaltet die Kommunikation von Werten, Visionen und Missionen. Dabei sind Business-Standards, wie klare Effizienz- und Qualitätsorientierung oder eine Leistungskultur, maßgebend. Hierin liegt die besondere Bedeutung des modernen, sich noch im Reifeprozess befindlichen Führungsverständnisses für das Beschaffungsmanagement der Zukunft. Der Einkaufsleiter muss mit global agierenden Teams, die aus Mitgliedern unterschiedlichster Herkunft bestehen, effektiv interagieren. Als Wertmanager kann der Einkaufsleiter die
Effizienz seines Beschaffungsteams nur durch die Kommunikation von verbindlichen Business-Standards sicherstellen und die Leistungsprozesse effektiv steuern. Die Herausforderungen, die mit globalen Beschaffungsteams verbunden sind, drängen den Einkaufsleiter in die Position auf die flexible Selbststeuerung der Teams vertrauen zu müssen. Die Kommunikation und Interaktion der Einkaufsteams der Zukunft könnte eigendynamisch erfolgen und wird immer weniger durch die Führungskraft gesteuert: Vor diesem Hintergrund stellt der Geschäftprozess ein koordiniertes Zusammenspiel dar, in dem der Manager punktuell als Prozessmotor Impulse gibt.
U
Umrüstungskosten
Umrüstungskosten entstehen für die erforderlichen Umstellungsarbeiten einer Produktionsanlage vor Fertigungsbeginn eines neuen Loses. Sie umfassen somit jeden bewerteten Faktoreinsatz, der für die Umstellung der Produktionsanlage auf die Erfordernisse der neu aufzulegenden Sorte notwendig ist. Hierzu zählen Lohn-, Material-, Werkzeug- und Energiekosten. Umrüstungskosten sind von der Ausbringungsmenge unabhängig.
Umschlagshäufigkeit
Siehe Lagerkennzahlen.
Umtausch
Unter einem Umtausch ist die Aufhebung eines wirksam abgeschlossenen Kaufvertrages über ein Produkt zu verstehen. Der Kunde hat das Recht, das Produkt umzutauschen, wenn dieses mit Mängeln behaftet ist. Ist das Produkt nicht mit Mängeln behaftet, so ist der Verkäufer zum Umtausch nicht verpflichtet, es sei denn dies wurde ausdrücklich vorher vereinbart. Gestattet der Lieferant einen Umtausch, obwohl er nicht dazu verpflichtet ist, so ist von einer Kulanzleistung zu sprechen. Siehe auch
Garantie.
Umweltfreundliche Verpackung
Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien reduzieren nicht nur das Abfallaufkommen der Unternehmen, sondern helfen oft auch, etwaige Auflagen sowie aufwändige und teurere Gütesiegel bei der Entsorgung oder dem Transport zu umgehen. Bei den meisten Recyclingverfahren kommt es allerdings zu einem Qualitätsverlust gegenüber den Ausgangsstoffen. Dies gilt insbesondere für Kunststoffe. Hingegen können Glas, Stahl, Kupfer oder Aluminium ohne Qualitätsverlust beliebig oft recycelt werden.
Unfertige Erzeugnisse
Als unfertige Erzeugnisse werden Produkte bezeichnet, die nicht verkaufsfertig sind und erst einen Teil der Wertschöpfung durchlaufen und somit Kosten verursacht haben.
Unkritische Güter
Siehe Beschaffungsportfolio.
Unternehmenswert
Zur Unternehmensbewertung stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. So kann dieser mittels Ertragswertverfahren zum Beispiel dem Discounted Cash Flow Verfahren, dem
Multiplikatorverfahren oder dem
Substanzwertverfahren berechnet werden. Die Verfahren der Unternehmensbewertung dienen unterschiedlichen Zwecken, so dass die Wahl des Verfahrens und der damit ermittelte Unternehmenswert vom Bewertungszweck abhängen. Der Unternehmenswert ergibt sich aus der Gesamtbewertung eines Unternehmens und wird alleine aus der Fähigkeit abgeleitet, finanzielle Überschüsse für die Unternehmenseigner zu erwirtschaften. Dabei wird der Unternehmenswert vom subjektiven Nutzen bestimmt, den seine Eigentümer aus ihm ziehen. Hierbei spielen nicht nur der finanzielle, sondern auch nicht unmittelbar finanzielle Nutzenbestandteile für die subjektive Bewertung eine Rolle. Damit dieser zukünftige Wert bestimmt werden kann, sind die finanziellen Überschüsse des Unternehmens zu prognostizieren und zu kapitalisieren, damit der Barwert aller den Unternehmenseignern zufließenden Erträge berechnet werden kann.
V
Value Chain
Siehe Wertkette.
Vendor Managed Inventory
(Supplier Managed Inventory) Vendor Managed Inventory unterstützt den kontinuierlichen Warennachschub und wird als herstellergetriebenes Bestandsmanagement charakterisiert. Dabei wird Lieferanten die Steuerung einzelner Artikel und für einzelne Sachnummern sogar die gesamte Bestandshoheit übertragen. Auf diesem Weg lassen sich Bestandsoptimierungen realisieren. Die Voraussetzung hierfür ist, dass die IT-Systeme zwischen Zulieferer und Kunde so verknüpft werden, dass die Bedarfszahlen des Kunden an den Hersteller übertragen werden können.
Verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung
Verbrauchsorientierte Disposition
Die verbrauchsorientierte Disposition basiert auf Erfahrungswerten über den Verbrauch eines betrachteten Materials aus der Vergangenheit. Für diese Materialien wird auf der Grundlage von statistischen Verfahren der durchschnittliche Bedarf pro Periode, zum Beispiel einem Quartal, berechnet. Der Einfachheit halber wird eine gleichmäßige Verteilung des Bedarfs in der Periode angenommen. Dieser Bedarf ist dann auf die Zukunft zu transponieren, auch wenn er nicht mengengenau ist. Eine verbrauchsorientierte Bedarfsplanung ist deswegen nur mit einer Vorratsbeschaffung zu verbinden. Diese Form der Bedarfsermittlung wird insbesondere bei Bedarfs- und Verbrauchsschwankungen, Trend, Saison oder unregelmäßig auftretenden Verbrauchen angewendet. Das Pendant zur verbrauchsorientierten ist die programmorientierte Disposition.
Verbundgeschäft
Ein Verbund, auch Koppelgeschäft genannt, liegt dann vor, wenn der Abschluss eines Vertrages auch den Abschluss eines anderen Geschäfts zwingend beinhaltet. Auch besteht eine Abhängigkeit zwischen den Geschäften bzw. Verträgen. Verbundgeschäfte erschweren die Vergleichbarkeit für private Personen erschweren.
Verhandlungsmanagement
Das Verhandlungsmanagement wird als Kernaufgabe des Managements einer Unternehmung verstanden und dient der erfolgreichen Bewältigung von Konflikten sowie systematischen Analyse der Verhandlungsparteien und einer abschließenden Analyse von Ergebnissen zur zukünftigen Optimierung von Verhandlungsprozessen.

Verhandlungsquote
Zeigt das Verhältnis der Verhandlungen zu den Untermaterialgruppen. Gibt Aufschluss über die Aktualität und Güte der Preise. Wenige Verhandlungen deuten auf zu hohe Einkaufspreise hin.
Verkäufermarkt
Als Verkäufermarkt (engl. sellers market) können Märkte beschrieben werden, in welchen die handelbaren Güter nur eingeschränkt zur Verfügung stehen oder in denen die Nachfrage das Angebot übersteigt. Innerhalb von Verkäufermarkten kann dabei zwischen verschiedene Erscheinungsformen unterschieden werden. Eine Form ist die des Angebotsmonopols beziehungsweise, bei direkten oder indirekten Absprachen zwischen Anbietern, die des Angebotskartells zu nennen. In solchen Fällen kann der Anbieter die Angebotskriterien und -bedingungen vorgeben. Dies wird im Allgemeinen als extreme Machtposition des Anbieters bei freiem Austausch bezeichnet. Annäherungsbeispiele oder gemäßigte Anbieterpositionen, welche häufiger am Markt zu finden sind, können beinhalten, dass Innovations- bzw. Größenvorteile auf der Angebotsseite vorherrschen. Auch die allgemeine, gegenwärtige Marktlage (Konjunktur) ist entscheidend dafür verantwortlich, ob ein Verkäufermarkt vorliegt. Besonders in konjunkturellen Hochphasen ist zu berücksichtigen, dass sich Beschaffungsmärkte zu Verkäufermärken entwickeln können.
Versorgungsmanagement
Das Versorgungsmanagement steht für die komplexe Aufgabe, optimale Mengen zum optimalen Zeitpunkt bereit zu stellen. Dabei umfasst das Versorgungsmanagement neben der Beschaffungslogistik, der Produktions- beziehungsweise innerbetriebliche Logistik, der Distributionslogistik auch das
Bestandsmanagement. Operative Aufgaben des Versorgungsmanagements sind unter anderem die Analyse des Lieferantenintegrationsgrades, die transparente Darstellung der Prozesskette und der darin enthaltenen Lagerpunkte oder die Erhebung von Bestandsdaten und Realisierung von kurzfristigen Reduktionsmöglichkeiten. Durch diese Instrumente können folgende Vorteile realisiert werden: Einführung übergreifenden Bestandsmanagements, Nutzung moderner Belieferungsketten, Optimierung der Beschaffungslogistik in Kombination mit der Distributionslogistik, Planungssynchronisierung und
Komplexitätsmanagement.
Vertikale Kooperation
Bei der vertikalen Kooperation handelt es sich um die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen einer vor- (Lieferantenkooperation) oder nachgelagerter
Wertschöpfungsstufe (
Kundenkooperation). Siehe auch
Horizontale Kooperation und
Diagonale Kooperation.
Vertragshändler
Ein Vertragshändler ist ein Kaufmann, der durch eine vertragliche Bindung in die Vertriebsorganisation eines bestimmten Herstellers eingegliedert ist, jedoch auf eigene Rechnung und im eigenen Namen Waren verkauft. Typische Beispiele für Vertragshändler sind Autohäuser und Tankstellen.
Vertragsmanagment
Das Vertragsmanagement formalisiert und organisiert die Beziehung zwischen beschaffendem Unternehmen und Lieferant mit dem Ziel der Risikominimierung (siehe Risikomanagement). Die erste Phase des Vertragsmanagements ist die Vertragsgestaltung. Diese beinhaltet die Betreuung von Vertragsverhandlungen, sowie die Implementierung und Veränderung von Verträgen. Aktives Vertragsmanagement nimmt darüber hinaus eine effiziente Vertragspflege, bestehend aus Vertragsverwaltung, Vertragsarchivierung, sowie Vertragscontrolling, inklusive Risikobewertung von Verträgen, vor. Siehe
Contract Lifecycle Management.
Vertragsstrafen
(Konventionalstrafe, Konventionsstrafe, Pönale) Durch Vertragsstrafen verpflichtet sich eine Vertragspartei (zum Beispiel der Lieferant) bei einem genau definierten Verstoß gegen die verhandelten Bestimmungen (zum Beispiel mangelhafte, verspätete oder unvollständige Lieferung) eine Strafe in festgelegter Höhe zu bezahlen (§§ 339 ff. BGB). Entscheidend für die Bemessung von Vertragsstrafen ist, dass diese vertraglich ausgehandelt sowie schriftlich von beiden Vertragsseiten fixiert sind.
Virtueller Marktplatz
Siehe elektronischer Marktplatz.
Vorratsbeschaffung
Bei der Vorratsbeschaffung werden neben dem auf den eigentlichen Bedarf abgestimmten Bestand noch Ausgleichs-, Spekulations- und Sicherheitsbestände gehalten. Diese Form der Bevorratung verursacht dementsprechend einen hohen administrativen Aufwand, sowie intensive Lager- und
Kapitalbindungskosten. Allerdings lassen sich mit Hilfe dieser Bevorratungsart zum Beispiel preisliche Schwankungen am
Beschaffungsmarkt ausgleichen sowie Versorgungsengpässen vorbeugen. Darüber hinaus können auf Grund des höheren Einkaufsvolumens Mengenrabatte bei dem Lieferanten realisiert werden. Mitunter kann der Materialbedarf auch nicht tages- oder mengengenau geplant werden (oftmals
C-Güter), so dass eine Vorratsbeschaffung unumgänglich ist. Das Pendant zur Vorratsbeschaffung ist die
Einzelbeschaffung.
W
Währungssicherung
Grundsätzlich kann sich ein Unternehmen mit Hilfe von drei Finanzinstrumenten gegen Währungsschwankungen absichern. Durch das so genannte Netting lassen sich innerhalb eines Unternehmens Schulden und Forderungen in Fremdwährungen verrechnen. Währungsschwankungen lassen sich auf diesem Weg innerbetrieblich kompensieren. Bei Devisentermingeschäften werden Devisen gekauft mit der Vereinbarung, diese zu einem festgesetzten Zeitpunkt zu einem festgesetzten Preis wieder zu verkaufen. Daneben existiert auch die Möglichkeit Devisenoptionsgeschäfte wahrzunehmen. Im Gegensatz zum Termingeschäft besteht hier die Option und nicht die Pflicht das Derivat zum Stichtag zu verkaufen. Siehe auch Hedging.
Warenannahme
Die Warenannahme erfasst die eingehenden Waren innerhalb eines Unternehmens, kontrolliert diese auf qualitative und quantitative Vollständigkeit und verteilt sie auf die entsprechenden Lager- bzw. Einsatzorte. Die Aufzeichnung der Warenannahme bildet darüber hinaus die Grundlage für den Abschluss der laufenden Bestellabwicklung und dient zusätzlich als Basis der warenbezogenen Rechungsprüfung.
Warengruppe
Unter einer Warengruppe werden einzelne Artikel zusammengefasst. Dabei stellt eine Warengruppe eine Untereinheit des Gesamtsortiments einer Unternehmung dar und kann ihrerseits wiederum verschiedene Warengattungen enthalten. Die Klassifizierung in Warengruppen erlaubt es einem Unternehmen, seinen gesamten Artikelbestand horizontal und vertikal zu strukturieren und eindeutig zuzuordnen.
Warengruppenanalyse
Siehe Materialgruppenanalyse.
Warengruppenhistorie
Einer der wichtigsten Instrumente der Warengruppenanalyse stellt die Analysen der Warengruppenhistorie dar. Hier wird neben der Bedarfsentwicklung, der Materialpreisentwicklung, der Rohstoffentwicklung auch die Lieferantenentwicklung betrachtet. Vor diesem Hintergrund können sowohl die durchgeführten Aktivitäten des
Einkaufs nachvollzogen, als auch die aktuelle Markt- und Unternehmenssituation bewertet werden.
Warengruppenmanagement
Das Ziel des Warengruppenmanagements ist die Versorgungssicherung zu optimalen Konditionen. Operativ bedeutet dies die Einführung einer Warengruppenstruktur, welche die Transparenz erhöht, Bündelungseffekte realisiert und die Erstellung von warengruppenspezifischen, bedarfsgerechten Ausschreibungsunterlagen ermöglicht. Auf dieser Basis können strategische Ziele folgen. Dazu gehören zum Beispiel die Definition von Warengruppenstrategien,
TCO-Betrachtungen, Wertanalytische Ansätze,
Beschaffungsmarktstrategien, Aufbau eines strategischen Lieferantenpools oder die Erstellung von Markteinflussmodellen. Im Rahmen des Warengruppenmanagements wird unter anderem auf folgende Kennzahlen zurückgegriffen:
Rahmenvertragsquote = EKV aus Rahmenverträgen * 100 / EKV
Zeigt den Anteil des EKV, dass über Rahmenvertragsabrufe beschafft wurde. Eine Hohe Zahl lässt auf Mengenbündelungen und damit günstige Preise schließen. Eine hohe Rahmenvertragsquote kann zudem auf strategische Lieferantenbeziehungen hinweisen.
Anteil standardisierter Artikel = EKV EN / ISO Artikel * 100 / EKV Artikel Gesamt
Ein hoher Anteil genormter Teile ist anzustreben, da hierdurch Mengenbündelungen und generell niedrigere Einkaufspreise möglich werden. Erkenntnisreich ist die Entwicklung im Zeitablauf sowie ein Branchenvergleich.
Preisentwicklung = Ø Preis (Jetzt) - Preis (Vorjahr) * 100 / Ø Preis (Vorjahr)
Zeigt die durchschnittliche Preisentwicklung einer Materialgruppe. Preissteigerungen können auf mangelndes Verhandlungsgeschick deuten. In Relation mit der Preisentwicklung und der Marktmacht setzen. Es sind Planmengen oder Vorjahresmengen als Basis zu nutzen.
Warengruppenstrategie
Im Rahmen der Formulierung einer Warengruppenstrategie geht es um die Frage, wie die Ziele einer Warengruppe und die daraus abgeleitete Aufgaben umzusetzen sind. Entscheidend ist dabei, dass die ausgewählte Warengruppenstrategie mit der des Gesamtunternehmens harmonisiert und somit einen einheitlichen Anspruch erfüllt.
Warenterminbörse
Bei einer Warenterminbörse (engl.: Commodities futures exchange) handelt es sich um eine Börse, an der Termingeschäfte über Einheiten von Naturprodukten abgeschlossen werden. Zu den an einer Warenterminbörse gehandelten Produkten zählen zum Beispiel Getreide oder Baumwolle. Menge und Qualität der gehandelten Produkte unterliegen dabei einem einheitlichen Standard. Die deutsche Warenterminbörse befindet sich in Hannover.
Warenwirtschaftssystem
Ein Warenwirtschaftssystem ist ein EDV gestütztes System zur Verwaltung von Warenströmen innerhalb eines Unternehmens. Basis eines EDV gesteuerten Warenwirtschaftssystems ist eine Stamm- und Bewegungsdatenbank. In der Stammdatenbank werden alle Objekte (Kunden, Waren, Lieferanten etc.) des Unternehmens in Datensätzen erfasst. Die Bewegungsdatenbank gibt diejenigen Daten wieder, die zu Änderungen in den Bestandsdaten führen. Durch ein funktionierendes Warenwirtschaftssystem können bspw. Bestellvorgänge automatisiert werden.
WebEDI
WebEDI beschreibt den elektronischer Datenaustausch über Internet oder Extranet. Die 1:1 Anbindung konventioneller EDI-Schnittstellen wird durch eine n:m-Beziehung aufgelöst. WebEDI ermöglicht insbesondere kleineren Unternehmen die kostengünstige Anbindung an EDI-Schnittstellen von Geschäftspartnern. Mittels Extensible Markup Language (XML) können Dokumente direkt im Internet Browser des Nutzers angezeigt werden.
Webkatalog
Mit Hilfe eines Webkataloges ist eine aktive digitale Lieferantensuche beziehungsweise Beschaffungsmarktforschung möglich. Während digitale Suchmaschinen die Suche nach Schlagwörtern und Textfragmenten ermöglichen, beschränken sich Webkataloge in der Regel auf ein bestimmtes Themengebiet. Der Vorteil der elektronischen Lieferantensuche und Produktauswahl mittels eines Webkataloges ist der deutlich reduzierte Zeit- und Kostenaufwand und die damit verbundenen geringeren
Transaktionskosten dank überschaubarer Darstellung und Bewertung von Suchergebnissen.
Weighted Avarage Cost of Capital
Bei den Weighted Avarage Cost of Capital (WACC) handelt es sich um die gewichteten durchschnittlichen Gesamtkapitalkosten. Diese Methode der Unternehmensbewertung bzw. zur Bewertung einzelner Investitionsobjekte, zählt zu den Methoden de Discounted Cash Flow Verfahren.
Werkstoff
Im betriebswirtschaftlichen Zusammenhang beschreibt ein Werkstoff die Gesamtheit der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die
Halbfabrikate, welche in der Produktion verarbeitet werden. Somit sind Werkstoffe elementare Produktionsfaktoren.
Wertanalyse
Die Wertanalyse ist ein systematisches Verfahren, welches die Kosten eines Produkts oder eines Prozesses aufspürt, die weder der Qualität, dem Gebrauch, der Lebensdauer, dem Ansehen noch der Verkaufskraft des Produkts etwas nützen. Die Wertanalyse zielt also darauf ab, die Kosten eines Produktes beziehungsweise seiner Bestandteile zu reduzieren und trotzdem die vorgegebenen Funktionen sowie Eigenschaften zu erhalten. Außerdem können mit der Wertanalyse Produktvariationen ermittelt werden, die den Wert erhöhen.
Wertkette
Bei der Wertkette handelt es sich um ein von dem US-amerikanischen Ökonomen Michael E. Porter entwickeltes Konzept, welches unternehmensinterne Prozesse als eine Reihe von Aktivitäten darstellt. Unterschieden werden primäre und sekundäre Aktivitäten. Primäre Aktivitäten leisten einen direkten, wertschöpfenden Beitrag zur Erstellung eines Produktes oder eine Dienstleistung. Sekundäre Aktivitäten hingegen haben eine unterstützende Funktion und bilden die notwendigen Voraussetzungen zur Leistungserstellung. Die Marge ergibt sich als die Differenz aus dem Preis, der sich durch das Produkt am Markt erzielen lässt sowie den mit der Produkterstellung verbundenen Kosten entlang der Wertkette. Ein Unternehmen, das in der Lage ist die wertschöpfenden Tätigkeiten günstiger als die Konkurrenten zu vollziehen, erarbeitet sich gegenüber diesen Wettbewerbsvorteile. Die Wertkette eines einzelnen Unternehmens ist dabei mit den Wertketten der Lieferanten sowie der Abnehmer verbunden, wodurch sich die Wertkette einer Branche ergibt.
Wertschöpfung
In der Beschaffung spiel die Wertschöpfung eine sehr wichtige Rolle. Die schrittweise Herstellung eines Endproduktes wird als Wertschöpfungsprozess benannt, wobei sich dieser wiederum aus verschiedenen Wertschöpfungsschritten zusammensetzt. Bei jeder Produktionsstufe wird durch Weiterverarbeitung oder Hinzufügen eines Bestandteils zu dem halbfertigen Produkt eine höhere Stufe in der Wertschöpfungskette erreicht. In diesem Zusammenhang ist es von großer Bedeutung, dass die für die Generierung des Mehrwertes benötigte Nutzung der Ressourcen und entstehende Kosten möglichst gering gehalten werden. Aus diesem Grund sind die Produktkostenkalkulation sowie die Identifikation von
Kostentreibern in Produkten und Dienstleistungen besonders wichtige Tools um den jeweiligen Mehrwert auf einer Wertschöpfungsstufe definieren zu können.
Wertschöpfungsstufe
Eine Wertschöpfungsstufe beschreibt eine Phase im Produkterstellungsprozess. Beim Durchlaufen jeder Wertschöpfungsstufe nimmt die Wertschöpfung des Produktes zu. Siehe auch
Wertkette.
Wertschöpfungstiefe
Siehe Fertigungstiefe.
Wettbewerb
Nach der betriebswirtschaftlichen Auffassung herrscht ein Wettbewerb zwischen zwei oder mehr Unternehmen, wenn diese um einen oder mehrere Nachfrager konkurrieren. Die Wettbewerbsintensität wird durch die Anzahl der Lieferanten und die Anzahl der Nachfrager beeinflusst. Je besser sich ein Unternehmen dabei in dieser Konkurrenzsituation positionieren kann, desto wettbewerbsfähiger ist es. Der Staat setzt diesem Streben der Unternehmen jedoch Grenzen, um den unlauteren Wettbewerb zu unterbinden.
Wettbewerbsbeschränkung
Kern der Wettbewerbsbeschränkung ist die Beschränkung der wirtschaftlichen Handlungsfreiheit der Marktteilnehmer. Eine solche liegt vor, wenn beispielsweise wettbewerbsfähige Handlungen wie die Preisfestsetzung, die Festsetzungen der Mengen und Umsätze, die Absatzgebiete, die Werbung oder die Teilnahme am Wettbewerb beschränkt oder gänzlich untersagt wird.
Wettbewerbsstrategien
Aus den Triebkräften des Wettbewerbs (Five Forces) leitet Michael E. Porter drei generische Wettbewerbsstrategien ab. Dies sind die Strategien der Kostenführerschaft, der Differenzierung und der Konzentration. Die Strategie der Kostenführerschaft zielt auf das Erreichen eines Kostenvorsprungs gegenüber der Konkurrenz ab. Das Unternehmen erlangt einen Wettbewerbsvorteil, in dem es in der Lage ist, Produkte kostengünstiger als die Konkurrenten anzubieten. Die Differenzierungsstrategie hingegen legt den Fokus auf die Erstellung eines Leistungsangebotes, das sich durch Einzigartigkeit auszeichnet. Das Differenzierungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz ist nicht der Preis, sondern ein Produkt mit einzigartigen Merkmalen, was der Kunde durch die Bereitschaft honoriert einen höheren Preis zu zahlen. Die Konzentrationsstrategie ist für beide erstgenannten Strategien anwendbar. Anstatt die Strategien der Kostenführerschaft oder Differenzierung für den Gesamtmarkt zu wählen, konzentriert sich das Unternehmen auf eine geographische Region, eine Käufergruppe oder einen Teil des Sortiments. Die Kombination aus Kostenführerschafts- und Differenzierungsstrategie (Stuck-in-the-middle) gilt es nach Porter zu vermeiden, vielmehr muss sich eine Unternehmung für eine der beiden Strategien entscheiden. Kritiker bemängeln dies und weisen darauf hin, dass es erfolgreiche Hybridstrategien gibt, wie zum Beispiel die kundenindividuelle Massenfertigung (
Mass Customization).
Wiederbeschaffungsreichweite
Siehe Lagerkennzahlen.
Wiederbeschaffungszeit
Siehe Lagerkennzahlen.
Wirtschaftlichkeitskennzahlen
Unter der Wirtschaftlichkeit ist das Verhältnis zwischen Ertrag und Aufwand zu verstehen. Das Ziel der Wirtschaftlichkeit besteht darin, diesen Quotienten zu erhöhen, also den Ertrag zu steigern oder den Aufwand zu minimieren. Im Einkauf werden beispielsweise folgende Kennzahlen zur Indikation der Wirtschaftlichkeit eingesetzt:
Beschaffungskosten je Bestellung = Bestellkosten Gesamt / Anzahl Bestellungen
Optimierung durch ABC-Analyse, Automatisierung beim Bestellwesen, Sammelrechnung, Bedarfsblockung,
E-Procurement.
Bestellkosten in % der Beschaffungskosten in Euro = Bestellkosten pro Periode * 100 / Beschaffungskosten pro Periode
Optimierung durch Reduzierung der Lieferantenanzahl, Materialstandarisierung, weniger Varianten.
Working Capital
(Nettoumlaufvermögen) Working Capital ist das Umlaufvermögen abzüglich aller nicht verzinslichen Verbindlichkeiten. Hauptkomponenten des Working Capital sind Forderungen, Vorräte und Verbindlichkeiten. Das Working Capital ist der Teil des Umlaufvermögens, der durch verzinsliches Kapital finanziert werden muss.
Working Capital Management
Working Capital Management beschäftigt sich mit der Optimierung des Working Capital und verfolgt das Ziel, die Bilanzpositionen Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu optimieren. Dies soll erreicht werden, in dem die Zeitspanne zwischen Zahlungsausgang und Zahlungseingang so gering wie möglich gehalten wird, die Durchlaufzeit des im Umlaufvermögen gebundenen Kapitals minimiert wird. Durch eine Reduzierung des Working Capital sollen liquide Mittel freigesetzt werden, die zu einer Erhöhung des
Unternehmenswertes führen.
X
XML (Extensible Markup Language)
Die Extensible Markup Language (XML) ist eine Beschreibungssprache. Struktur, Darstellungsinformation und Layout sind hierbei im Dokument voneinander getrennt, wodurch Inhalte im XML-Dokument ausgelesen werden können. XML ist Plattform unabhängig. Die Beschreibungssprache zeichnet sich durch Einfachheit, die Eingliederung von unterschiedlichen Datenformaten, Maschinenlesbarkeit und geringe Infrastrukturkosten aus.
XYZ-Analyse
Die XYZ-Analyse verfolgt das Ziel, Artikel nach dem Auftreten ihres Verbrauchs zu klassifizieren. X-Güter werden konstant verbraucht; Verbrauchsschwankungen sind selten; die Vorhersagegenauigkeit ist hoch. Bei Y-Gütern unterliegt der Verbrauch einer stärkeren Schwankung - oft aus trendmäßigen oder saisonalen Gründen. Dementsprechend durchschnittlich ist die Vorhersagegenauigkeit. Z-Güter werden völlig unregelmäßig verbraucht. Eine genaue Vorhersage wird damit kaum möglich. Häufig werden XYZ- und ABC-Analyse miteinander kombiniert.
Y
Z
Zahlungsziel
Das Zahlungsziel markiert einen Zeitpunkt, an dem eine ausstehende Verbindlichkeit bezahlt werden soll. Der Lieferant gewährt dem Kunden oftmals ein solches Zahlungsziel und stellt ihm damit einen Lieferantenkredit zur Verfügung. Um die Laufzeit dieses Kredites möglichst gering zu halten, offeriert der Lieferant dem Kunden jedoch im Regelfall die Option
Skonto zu ziehen. Das Zahlungsziel ist Bestandteil der qualitativen Anforderungen und wird auf der Rechnung vermerkt.
Zero-Base-Budgeting
Zero-Base-Budgeting (ZBB) ist ein Verfahren, dass die Schwächen einer traditionellen Budgetierung überwindet und zu einer Effizienzsteigerung und Kostensenkung bei der Bestimmung von Budgets führen soll. Dabei wird beim ZBB das Hauptaugenmerk auf die zwingende Bedarfsermittlung gelegt. Dies bedeutet, dass hier eine zielgerichtete Überprüfung bei der Aufstellung von Budgets hinsichtlich zugrunde liegender Projekte und Funktionen durchgeführt wird. Dabei sollen insbesondere die Rationalisierungspotenziale im Gemeinkostenbereich erschlossen werden. Mit dem ZBB steht ein Instrument zur Verfügung, durch das sich der Budgetierungsprozess bis in den kleinsten Gemeinkostenbereich erstreckt. Die Höhe des Vorjahresbudgets ist im Gegensatz zur herkömmlichen traditionellen Budgetierung beim ZBB nicht entscheidungsrelevant. Vielmehr wird der Nutzer dazu veranlasst sich mit der Zielsetzung und der Organisation des Unternehmens auseinanderzusetzen und den Ablauf zukunftsorientiert neu zu planen.
Zulieferkette
Siehe Zulieferpyramide.
Zielvereinbarung
(Management by Objectives) Zielvereinbarungen sind messbare, transparente Ziele die gemeinschaftlich vereinbart werden. Dabei wird die Verantwortung für die Zielerreichung an einen Mitarbeiter delegiert. In einer definierten Periode wird dann der Zielerreichungsgrad überprüft. Solche Zielerreichungsgrade können Bestandteile der arbeitsrechtlichen Vergütungsregelung sein, denn mit diesem Instrument lassen sich die Leistungsfähigkeit und die Lernbereitschaft anhand eines Bewertungsschemas skalieren. Dies fördert die Motivation und die Ergebnisorientierung der Mitarbeiter.
Zuliefernetzwerk
Siehe Zulieferpyramide.
Zulieferpyramide
(Zuliefernetzwerk oder Zulieferkette) Als Zulieferpyramide wird die Lieferkette zwischen den Lieferanten bis hin zum Produzenten des Endproduktes bezeichnet. Die Zulieferpyramide bildet somit alle vorgelagerten Lieferanten bis zum Produzenten des Endproduktes ab. Es wird zwischen verschiedenen Tier Lieferanten unterschieden. First Tier Lieferanten sind die Lieferanten, welche einen
Rohstoff verarbeiten und fertiges Produkt direkt an den Produzenten verkaufen. Bei einem
Second Tier Lieferanten handelt es sich um einen Vorlieferanten des First Tier Lieferanten.
A
APS
Advanced Planning and Scheduling
APV
Adjusted Present Value
B
BCG
Boston Consulting Group
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
BS
Betriebssystem
C
CFR
Cost and Freight (Incoterms)
CIF
Cost Insurance and Freight (Incoterms)
CIP
Carriage and Insurance Paid To (Incoterms)
CPT
Carriage Paid To (Incoterms)
D
DDP
Delivered Duty Paid (Incoterms)
DDU
Delivered Duty Unpaid (Incoterms)
DES
Delivered Ex Ship (Incoterms)
DSI
Days Sales in Inventory
E
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
ERP
Enterprise-Ressource-Planning
Siehe auch ERP-System.
EXW
Ex Works (Incoterms)
F
FAS
Free Along Shipside (Incoterms)
FCA
Free Carrier (Incoterms)
FOB
Free on Board (Incoterms)
G
H
I
i.A.
i.V.
In Vertretung (Handlungsvollmacht)
IT
Informationstechnologie
J
JiT
K
L
M
M-Commerce
N
O
OoS
OTIF
P
PDA
Personal Digital Assistant
PEST
Political, Economical, Social, Technical Change
Siehe auch PEST(LE)-Analyse.
PPA
Per Procura
Q
R
S
SCOR
SCOR steht für “Supply Chain Operations Reference”. Das Modell dient der Beschreibung der unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse. Es wurde vom Supply-Chain Council (SCC), dem heutigen APICS Supply-Chain Council (APICS SCC), entwickelt und dient im Rahmen des Supply Chain Management unter anderem der Integration von Konzepten, wie dem Business Process Reengineering (BPR), dem Benchmarking oder auch der Best-Practice-Analyse. Fünf Management-Prozesse und vier Detaillierungsstufen werden unterschieden. Prozesskategorien der obersten Ebene sind Planung, Beschaffung, Herstellung, Lieferung und Rückgabe.
SWOT
Strength, Weaknesses, Opportunities, Threats
Siehe auch SWOT-Analyse.
T
U
V
W
X
Y
Z
A
Allowable Costs
Maximale Produktionskosten
B
Balanced Scorecard
Barcode
Benchmark
Bullwhip Effekt
Bundle Auction
Business Competitiveness Index
C
Carbon Footprint
Claim Management
Comodities Futures Exchange
Convenience Goods
Customization
D
Dispute Management
E
EAN Code (European Article Number Code)
E-Auction (electronic auction)
E-Business (electronic business)
E-Catalogue (electronic catalogue)
E-Collaboration (electronic collaboration)
Ecological Footprint
E-commerce (electronic commerce)
Economic Value Added (EVA)
Economies of Scale
E-Invoicing (Electronic Invoicing)
Electronic Bill Presentment and Payment (EBPP)
Electronic Data Interchange (EDI)
E-Procurement (Electronic Procurement)
ERP (Enterprise Resource Planning System)
E-Sourcing (Electronic Sourcing)
Elektronische Beschaffung, elektronischer „Bezug“ von Waren
Excess Vorräte
F
G
Global Footprint
Geografischer Fußadruck, globaler Fußabdruck
Global Sourcing
Green Procurement
Group Purchasing
H
Heavy User Konzept
I
Incoterms (International Commercial Terms)
Individual Sourcing
Insourcing
Integrated WebEDI
Interface
Internal Sourcing
Internet Bill Presentment and Payment
Interviewing
Inventory Days of Supply
Inventory Period
ISO (International Standardization Organisation)
J
K
Key Account Beschaffungmanagement
Key Performance Indicator (KPI)
Kick-Off-Veranstaltung
L
Lead Buyer
Letter of Intent
Linear Performance Pricing
Local Sourcing
M
Make-Or-Buy
Management by Objectives
Mass Customization
Masterdatamanagement
Maverick Buying
Mergers and Acquisitions
MRO - Maintenance, Repair and Operating Products
N
O
On Time in Full
Original Equipment Manufacturer (OEM)
Out-of-stock
Outsourcing
P
Point of Purchase
Point of Sale
Pooled Purchasing
Q
Qick Win
R
Receivables Period
Recycling
Wiederverwertung
Request for Information (RFI)
Request for Proposal
Request for Quote
Return on Investment
S
Scanning
Sellers Market
Services Procurement
Signaling
Signalisierung, Signalgebung, signalisieren
SWOT-Analyse
T
Target Costs
Target Price
Zielpreis
Track & Trace
U
V
Value Chain
Wertkette, Wertschöpfungskette